Wiederbelebung P60-VIP-Board

  • Hallo an alle,


    anscheinend gibt es ja ein gewisses Interesse an dem Thema "Lahmes P60-Board", wie ich gerade festgestellt habe. Deswegen mach ich mal ein neues Thema dazu auf.
    Also, es geht um folgendes Mainboard (hatte ich heute schon in "Neue Hardware..." gepostet):


    Ein Sockel4-Board mit Pentium60 und irgendeinem OPTi-Chipsatz (82C596/97, 82C822) mit VLB, ISA und PCI, Hört auf die Bezeichnung MB-5DVP, Hersteller ASI. Irgendwann vor ein paar Wochen gabs ein Thema zum Pentium-Bug und ich dachte, ach ja, du hast ja auch noch so einen Kandidaten im Schrank. War aber unauffindbar, bis mir einfiel, dass ich das Board entsorgt hatte, weil es a) arschlangsam war und b) am Ende nicht mehr starten wollte.
    Heute hab ich das Board in einer Kiste mit E-Müll wiedergefunden, als ich das Zeug nun endgültig wegwerfen wollte. Ich geb dem Board jetzt noch eine Chance.
    Bislang habe ich folgendes gemacht:
    - Grob gereinigt (entstaubt, stand in einer Holzwerkstatt...)
    - PSU angeschlossen, Speaker+Reset-Taster angeschlossen
    - RAM eingebaut (2x 16MB PS/2-SIMM, vermutlich FPM??? Das Board kann nur FPM)
    - GraKa eingebaut (ISA Trident 8900)


    Bislang bleibt der Bildschirm schwarz, kein Piepston o.ä. Auch mit aausgebauter GraKa und/oder RAM passiert nix. Jetzt natürlich die Frage: Wo anfangen zu suchen? Das Board hat zudem noch einen Akkuschaden, den hat es schon, seit ich es besitze. Das letzte Mal, dass ich das Board in Betrieb hatte, muss vor 7 oder 8 Jahren gewesen sein.

  • Diagnosekarte habe ich nicht da, ich muss den Fehler auf die "altmodische Art" finden.
    Gerade noch mal den Cache ausgebaut, weil ich da auch schon mal Probleme hatte, bringt aber auch nichts. Ich habe zudem keine Jumperbelegung für das Board, alles, was ich weiß, habe ich per Trial-and-Error herausgefunden.

  • Ohne Diagnosekarte kannst du das ganze Unterfangen aber fast vergessen, die solltest du dir unbedingt zulegen. Ohne kannst du nicht wissen ob überhaupt noch Leben im Board steckt.

    Compaq Deskpro 286n/12MHz - 1MB - 40MB HDD - 3,5" Floppy //
    Panatek 386DX33 - 80387 - 8MB - 504MB CF2IDE - 5.25" & 3,5" Floppy - SB Vibra - NIC - 512Kb VGA //
    486DX2-66 - 16MB - 4GB CF2IDE - 5,25" & 3,5" 2,88MB Floppy - DVD - SB Vibra - NIC - 1MB CL VLB VGA //
    Intel Pentium 233MMX - 64MB - 16GB CF2IDE - 3,5" Floppy - DVD - SB AWE64 - NIC - 3Dfx Voodoo Banshee//
    Intel Pentium III 600MHz - 256MB - 4GB CF2IDE - 3,5" Floppy - DVD - SB AWE64 - NIC - 3Dfx Voodoo 3 3000 //

  • Ohne kannst du nicht wissen ob überhaupt noch Leben im Board steckt.

    Und selbst dann kann die noch unzuverlässig sein.
    Wenn irgendwo eine kalte Lötstelle ist, wird die Karte auch nichts anzeigen.
    Das war beim Shuttle HOT-591 so.


    Dennoch sehr sinvolle investition. In 85% der Fällen hilfreich.

    "Ein Klavier hat kein Vergaser!"
    - H.J. Preil

  • Kurz und Knapp: :-Darius Kannst ja schlecht mit Röntgenaugen ohne die Hardware dabei zu zerstören reinschauen :D

  • Du kannst alle Spannungen haben und trotzdem gibt das BIOS keine Codes aus. Und das ist ohne Karte nicht möglich rauszufinden, dazu müsste das Board schon so weit hochfahren das es verwertbare Beepcodes ausgibt.
    Aber ja, die Spannungen kann man alle per Multimeter am ISA auslesen.

    Compaq Deskpro 286n/12MHz - 1MB - 40MB HDD - 3,5" Floppy //
    Panatek 386DX33 - 80387 - 8MB - 504MB CF2IDE - 5.25" & 3,5" Floppy - SB Vibra - NIC - 512Kb VGA //
    486DX2-66 - 16MB - 4GB CF2IDE - 5,25" & 3,5" 2,88MB Floppy - DVD - SB Vibra - NIC - 1MB CL VLB VGA //
    Intel Pentium 233MMX - 64MB - 16GB CF2IDE - 3,5" Floppy - DVD - SB AWE64 - NIC - 3Dfx Voodoo Banshee//
    Intel Pentium III 600MHz - 256MB - 4GB CF2IDE - 3,5" Floppy - DVD - SB AWE64 - NIC - 3Dfx Voodoo 3 3000 //

  • @tom4dos


    Was hast du so an Werkzeug da? Multimeter?


    Schau erstmal ob die Resetleitung High ist (also +5V), ist die Low kann das Board nicht starten. (einfach im Pinout vom IS/PCI Bus suchen)
    Wenn die stimmt, wäre es nicht verkehrt zu schauen ob beim Bioschip ein CS (Chipselect) oder ein OE (Output Enable) ankommt, letzteres ist mit einem MM allerdings schwer zu messen.


    Ansonsten gilt: mal vom Netzteilstecker alle Spannungsführenden Leitungen zu den ISA/PCI Steckplätzen durchzumessen. *1


    Hast du das Handbuch zum Board? Wenn ja: Deaktiviere mal den Cache und kontrolliere die Jumperstellungen.


    EDIT:
    *1 da das hier schon mehrere Vorgeschlagen haben: das geht auch ohne das Board unter Strom zu setzen, da sind ja keine Spannngswandler drauf. Einfach mit einem MM den Widerstand der Bahnen messen, der sollte nahe 0 sein.

    Von allen Dingen auf Erden ist die Intelligenz am gerechtesten verteilt: Jeder glaubt, er hätte genug davon.

  • Hui, so viele Tipps, danke :)
    Handbuch oder Doku habe ich keine und auch nirgends gefunden. Die Cache-Jumper konnte identifizieren und zwei Jumper, die den Systemtakt einstellen: einmal 60 oder 66 MHz und einmal 50MHz.
    Im Moment habe ich nur ein lausiges Analogmultimeter da, mit dem konnte ich aber überprüfen, dass am ISA-Bus alle Spannungen (+/-5V, +/-12V) anliegen. Die RESET-Leitung ist high, wenn ich den Reset-Kopf drücke, lasse ich ihn los, ist RESET low. Das Board kommt zumindest aus dem Reset raus.
    Ich schlaf jetzt mal nen Nacht drüber, vielleicht fällt mir noch was ein.

  • Ah, ok, hatte das falsch in Erinnerung, Reset ist am ISA active High, nicht active Low. Also passt schonmal das Reset Signal.


    Messe mal die Clock Leitung am ISA - da dürftest du auch mit deinem Multimeter etwas bekommen.

    Von allen Dingen auf Erden ist die Intelligenz am gerechtesten verteilt: Jeder glaubt, er hätte genug davon.

  • http://www.dosforum.de/viewtopic.php?f=1&t=6323&start=15


    Warum hast Du mir damals geschrieben, Du hättest das Board entsorgt? ;)


    Edit: Handbuch hab ich da.

    hat er ja ^^ in den Karton gelegt was weg soll und halt vergessen ^^

  • hat er ja ^^ in den Karton gelegt was weg soll und halt vergessen ^^

    So in etwa, bei meinem letzten Umzug ist alles, was ich an E-Schrott gesammelt hatte, in einen Karton geflogen und im Elternhaus abgestellt worden mit dem Kommentar "Kann weg...". Der Karton wurde aber offenbar vergessen, Glück gehabt ;)
    An einem Scan vom Handbuch hätte ich schon Interesse. Im Moment ist das Board aber nur ein Plastik-Silizium-Klumpen ohne Funktion. Ein paar Ideen hab ich noch, heute nachmittag setze ich mich nochmal ran.

  • Es tut sich was.
    Mir ist der "Universal 4 inch drop fix" aus der Atari-Welt eingefallen, wo ab und zu sich Chips aus ihren Sockeln lösen oder Kontaktprobleme haben, besonders wenn die Geräte lange rumstanden. Lösung: Gerät hochheben und fallenlassen :) Dann haben die ICs wieder Kontakt.
    So rabiat bin ich jetzt nicht vorgegangen, ich habe lediglich BIOS-EPROM, den Tastaturcontroller und einen weiteren gesockelten Chip rausgezogen, die Pins und die Sockel etwas gereinigt und alles wieder zusammengesetzt. Angeschlossen, RAM drauf, CPU rein, GraKa rein und...
    <pieps>

    ...das System bootet.
    Jetzt werde ich wohl erstmal Controller und Laufwerke anschließen, Memtest laufen lassen und ein Betriebssystem installieren. Meine VLB-Karten habe ich inzwischen auch wiedergefunden.

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