Schneider Electronique VT300 - digitales Voltmeter von 1969

Hallo,

hier mal etwas wirklich altes. Ein digitales Voltmeter von 1969! (Laut Datencodes auf den ICs und Dioden).

Ja, hier mal das Gerät im Ganzen:

Die Anzeige erfolgt mittels Nixie Röhren! Die Anzeige ist 3 1/2 Stellig. Der Messbereich geht von -1.999V bis +1.999V.

Hier mal die Innereien:

Sehr schön, alles steckbar aufgebaut. Alle Elkos befinden sich auf einer Gleichrichterplatine:

Nun denn mal ran an den Speck. Die Elkos überprüfen.
Erstaunlicher Weise gibt es nur einen, der getauscht gehört:

Es ist ein 350V 2,2µF Elko. Einen guten, passenden hatte ich nicht da, deswegen kamen 2 St. 1µF X2 Kondensatoren rein. Völlig übertrieben, werden aber dafür ewig halten...

Die anderen sind in einem nahezu werksneuen Zustand. Und das nach 49 Jahren!

So, nun nach dem Formieren der ausgelöteten Elkos und dem Zusammenbau kam der (negative) Smoketest. Auf Anhib hat das Gerät funktioniert:

Sogar sehr genau im direkten Vergleich zu einem 1,5% Messgerät (unter 1% Abweichung). Könnte also sogar genauer sein, als mein aktuelle Messgerät.

Mir ist zwar schleierhaft, wie man mit so wenigen UND und ODERs einen A/D-Wandler bauen kann (Datenblätter der ICs sind sogar online), aber er funktioniert auch nach 49Jahren noch einwandfrei!

Hi Floh, eine Anleitung habe ich leider nicht. Wie steht es denn um deine Elektrokenntnisse und wie bist du Messgerät-technisch ausgerüstet? Kannst du Fortos vom Inneren und der einzelnen Platinen machen? Sowie die Kondensatoren prüfen?

Ich sehe, dass dein VT300 4 Röhren besitzt, meins nur deren 3 und eine Anzeige für eine "1".

Generell hat das Messgerät keine Bereichswahl, es mist also von 1mV bis 1,999V. Wenn du auf den Eingang wesentlich mehr drauf gibst geht irgend etwas defekt. Früher gab es dafür Vorsätze für andere Spannungen und für Ströme.

Hmm, deins sieht wirklich etwas anders aus, als meins.

Ich würde erst einmal nach kurzgeschlossenen Tantals suchen. Das sind diese schönen Perlen/ Tropfen förmigen Bauteile. Wenn unauffällig, dann vom eingang her die Bauteile prüfen. Insbesondere den Operationsverstärker, hier vermute ich ein Problem.

Was aber schon einmal funktioniert sind die Ansteuerungsplatinen für die Nixies. Und eventuell auch der A/D Wandler, wenn die letzte Ziffer etwas "wackelt".