Servus zusammen,
abseits von meinen etlichen DOS-Rechnern, schaue ich immer mal gerne auch über den Tellerrand, wenn sich die Gelegenheit dazu ergibt.
"Gelegenheit" heißt dabei, das nicht teuer und halbwegs interessant sein muß. (also schonmal kein Amiga...)
So fand ich mehr zufällig diesen netten Apfelrechner kürzlich hier im Forum. (An dieser Stelle nochmal Danke an @mac-daniel )
<<< Bild aus mac-daniels Forums-Angebot
Ein Power Macintosh G3, der nicht mehr booten wollte. Bei jedem Startversuch eine andere "Bombe".
Ein seltsames Problem, aber interessant.
An was es wohl liegt? Zerschossene Installation? Oder doch ein Hardwarefehler?
Aufrgend. Fehlerjagd an einem mir nicht geläufigen Rechnertyp.
Zudem hätte es der Mac mit dem etwas verlebt wirkenden äußeren wohl nicht überlebt, wenn ich mich ihm nicht angenommen hätte.
Denn die alternative war die Schlachtung. Also her mit dem guten Stück.
Da es ein graues Desktop-Modell ist und noch keiner dieser hässlichen, bunten Acrylglas-Tower aus der iMac Ära,
war er auch vom Modell her interessant für mich.
Solche G3's bewunderte ich 1997-98 herum im Showroom eines Stuttgarter Apple-Händlers.
Nach wenigen Tagen ist er gut bei mir angekommen. Leider hatte ich erstmal nur Zeit für eine kurze Durchsicht.
Alles war noch heil und er geht an. Gut.
Leider fehlte mir noch eine ADB Maus, die erst besorgt werden wollte. Okay. Ebay hat geholfen, die Maus war sehr günstig.
(Zur Maus gab es noch etwas Zubehör, doch dazu komme ich ein anderes mal.)
Über die Ostertage konnte ich mich dann dem Rechner endlich annehmen.
Nachdem ich als erstes den Staubsauger und den Putzlappen geschwungen hatte, um dicke Staubschichten und sehr hartnäckiges Paketband zu beseitigen,
sah er zumindest optisch mal wieder etwas lebendiger aus:
Das Exemplar das nun vor mir steht, ist das 1998er Spitzenmodell der "unbunten" G3 Desktop Mac's mit 300 MHz PowerPC 750 CPU.
Sogar mit einem Zip-Laufwerk und einer guten, nachgerüsteten Grafikkarte.
Nun war es an der Zeit herauszufinden, wo denn der Wurm im Äpfelchen steckt. Also erstmal eine MacOS 8.5 CD-ROM besorgt.
Mit dieser Version wurde er ausgeliefert. So bin ich Softwareseitig also schon mal korrekt ausgestattet, so das hier keine Fehler zu erwarten sind.
Also schnell die CD-ROM ins Laufwerk gesteckt, die Taste "C" beim starten gedrückt halten um dem Mac mitzuteilen, das er von der Silberscheibe booten soll und...
bombe2.jpg...auch von herrscht CD eine Bombenstimmung, ganz ohne Partymusik drauf.
Nach einem weiteren Versuch zu starten ging dann garnichts mehr.
Der Bildschirm blieb schwarz und der Mac spielte ein hässliches Geräusch aus seinem Systemlautsprecher:
Gut, oder auch nicht.
Jedenfalls war dann das Betriebssystem auf der Festplatte also nicht schuld.
Die Bomben kommen in jeder beliebigen Geschmacksrichtung daher, also scharf nachgedacht und nochmal die geniale
Gehäusekonstruktion auseinander geklappt:
Mein Blick fällt auf den Arbeitsspeicher. Eines der beiden SD-RAM Module sieht anders aus. Hier wurde nachgerüstet.
Also mal raus damit.
Und siehe da: Der Kandidat hat 100 Punkte. Es steckt Leben in der hütte!
Das OS auf der Festplatte war sowieso total zugemüllt und daher kriechend langsam (das kann also nicht nur Windows!)
aber von meiner CD-ROM war schnell gebootet und die 6.5 GB große Quantum IDE HDD frisch formatiert.
Während die OS 8.5 installation lief, fiel mir ein, das ich ja gar keine Treiber für die Grafikkarte und das ZIP
Laufwerk habe! Die hätte ich vieleicht sichern sollen... aber naja nun ists zu spät.
Ich lasse also erstmal die Installation durchlaufen und starte den Rechner danach neu.
Zu meiner großen Überraschung bringt das OS 8.5 bereits die Treiber für das ZIP Laufwerk und sogar die nachgerüstete Grafikkarte mit!
Alles ist also wieder funktionsfähig.
Von diesem Erfolg beruhigt, konnte ich dann gemütlich zu den üblichen Osterfeiertagsbeschäftigungen übergehen.
Wann es mit dem G3 weiter geht weiß ich noch nicht genau, aber ich werde es hier festhalten.