Problem mit 80287

  • Hallo Allerseits,


    jetzt mal eine Frage an die Elektronik-Experten. Ich habe mir einen netten kleinen 286er gekauft und wollte ihn mit einem 287 Coprozessor bestücken. Dieser wird auch im BIOS problemlos erkannt. Jedoch friert der Rechner ein, sobald auf den Coprozessor zugegriffen wird - also mit der üblichen Benchmark/Systemprüfungs-Software wie Checkit oder NSSI. Das Intel-Tool zur Überprüfung des Coprozessors hängt sich ebenfalls auf - wenn ein 287XL gesteckt ist, wird dieser noch erkannt aber das System hängt noch vor der ersten Berechnung und wenn ein 287-10 gesteckt ist, hängt er noch vor der Erkennung. Ich habe das Board auch mal ausgebaut und dabei festgestellt, dass hier kleine Korrekturen vorgenommen wurden (wobei diese in meinem Laienverständnis eher mit dem Floppy-Anschluss zusammenhängen bzw. mit PIN 92 eines Headland HT12/A Chips. Ich bin schon kurz vorm Aufgeben - wollte aber noch fragen, ob es evtl. irgendwelche Leitungen gibt, bei denen es Sinn machen würde, diese durchzumessen - oder ob es einen halbwegs einfachen Weg gibt, festzustellen, ob die Modifikationen mit dem Fehler zusammenhängen (Fotos folgen noch). Oder suche ich evtl. an der falschen Stelle und es ist ein Problem mit der Software oder dem BIOS? Sonst läuft der Rechner einwandfrei.


    1000 Dank schonmal

  • Es ist ein 16MHz Prozessor verbaut. Wenn ich richtig informiert bin müsste da ein 10MHz Coprozessor die richtige Wahl sein (2/3 der Taktfrequenz der CPU). Zumindest der XL müsste auch bei 12MHz theoretisch noch mitspielen. Oder bin ich da falsch informiert?

  • Jo zum Beispiel.


    Man darf zB auch nicht außer Acht lassen, dass eine Konstellation mit einer Harris 286 CPU mit i287XL schon mal Probleme machen kann. Obwohl Harris ja ein Intel Clone ist.


    Hatte auch so ein FPU Phänomen. Der Plcc Wechsel auf Intel und die FPU lief.


    Die Harris CPU ist aber Fehlerfrei und tut ihren Dienst.


    Muss man nicht verstehen.


    Nur so als Tipp.

  • Im Handbuch meines Octek FOX-II Boards (Rev. 2.0) mit Headland HT12/A Chipsatz steht, daß bei einer 16 MHz CPU ein 80287-10 und bei einer 12 MHz CPU ein 80287-8 Coprozessor benötigt wird. Ich denke, wenn die maximale Frequenz des Coprozessors größer ist als vorgegeben, schadet das nicht.
    Bei mir steckt ein AMD 80287-10 drinnen und das funktioniert. Zumindest ist mir in den letzten 20 Jahren nichts Gegenteiliges aufgefallen. Das mit der 2/3-Regel hab ich auch mal irgendwo gehört. Der Intel 80287XL enthält deswegen ja einen 3:2 Taktmultiplizierer, damit er auf Hauptplatinen, die den Coprozessor nur mit 2/3 des CPU-Taktes ansprechen, mit CPU-Takt laufen kann (https://de.wikipedia.org/wiki/X87#80287).


    Ich tippe bei Dir auf einen Schaden am Board oder am Coprozessor :(

    Ich werde mich von keinem einzzzigen Prozzzessor trennen.
    Jedoch lockt es mich beinahe, ihn Dir zu überlassen, nur um zu sehen, wie er Dich in den Wahnsinn treibt :evil:


    Meine Begehren

  • Das runtertakten wird nicht einfach so gehen. Da müsste er den Quarz umlöten. Und in der Regel läuft der Coprozessor beim 286er mit 2/3 vom Prozessor-Takt. Aber es gibt auch Ausnahmen.
    Falls ein Oszi zur Hand, könnte man die Frequenz bestimmen. Vielleicht hat aber auch der Sockel einen Klatscher oder halt der Chipsatz.

  • 1000 Dank für die Tipps. Habe es schon mit einem Intel C80287XL und einen Intel D80287-10 probiert - und beide Male war es ein Fehlschlag.


    Die 2/3 Regelung war meines Wissens auch nur beim 286er aktuell: "The 80287 may run asynchronously from the main processor. The 80286 processor divides external clock by 2, while the co-processor divides it by 3. If both the 80286 and 80287 use the same external clock it results in the co-processor running at the 2/3 speed of the main processor."


    Ich schau mal ob ich noch einen "nicht-Intel" auftreiben kann und probiere es dann mit dem noch.


    Edit: Die letzten Kommentare decken sich leider mit meinen Befürchtungen ;( . Wäre wirklich schade - vor allem, da kein Standardboard verbaut ist, welches man einfach ersetzen könnte. Oszi habe ich leider keines zur Hand.

  • Die 2/3 Regel gilt nicht für jedes Board.
    Die FPU kann auch synchron laufen.


    Wenn du 2/3 willst musst du ggf. evtl. einen Jumper setzen dieser sollte jedoch immer vorhanden sein.


    Bei meinen Heatland habe ich z.B. die Wahl zwischen Jumper oder Quartz.
    Somit kann ich meinen FPU mit 2/3 Jumpern, vollen CPU Takt oder ganz eigenen Takt.
    Z.b. 16Mhz CPU mit 8Mhz CoPro -> Quartz benötigt.
    16Mhz CPU mit 10Mhz FPU -> 2/3 Takt.

    совок

  • Danke für die Info. Ich hoffe, dass "untertakten" keine Probleme bereitet. Ich habe eben zum Test noch einen 2C87-20 gekauft und prüfe das Board nochmal bezüglich der Pinouts - da leider an dem Brett bereits herumgedoktort wurde.


  • Guten Abend
    @speedsalat


    hast du uns noch weitere Infos über dein Board , und , oder deine derzeitigen Jumper,


    z.b. anbei ein HT 12 ,
    https://stason.org/TULARC/pc/m…TIFIED-286-HT-12-286.html
    dort gibt es über Jumper Einstellmöglichkeite in Bezug auf die NPU, so wie zuletzt @matze79 auch mitgeteilt hat,




    NPU mode select synchronous with CPU
    JP8
    pins 2 & 3 closed


    NPU mode select synchronous with oscillator installed at Y1
    JP8
    pins 1 & 2 closed


    NPU speed select source/1
    JP9
    pins 1 & 2 closed


    NPU speed select source/3
    JP9
    pins 2 & 3 closed

  • Vielen Dank für deine Antwort. Das Board ist von einem Commodore SL286-16 Slim (das Service Manual von retro-commodore.eu ist leider für ein anderes Mainboard). Leider scheint das Board keine Jumper für einen Coprozessor zu haben. Hier die Dokumentation der Jumper:

    Nur bei den IDE / Floppy Anschlüssen befinden sich noch 2 undokumentierte Jumper, die mit 1.2 N und 2.3 T beschriftet sind. Ich vermute aber mal, dass die mit den IDE/Floppy Anschlüssen zu tun haben.


    Das CKM-Signal entscheidet wohl über die Geschwindigkeit des Coprozessors. Das habe ich auch bereits durchgemessen und ist Low (lässt sich auch nicht verändern) - dadurch wird das Clock-Signal durch 3 geteilt (bzw. durch 2 beim 287XL). Es liegt auch das 32MHz Clock Signal an - zumindest geht eine Leitung zum entsprechenden Kristall. Die Spannungen im Betrieb scheinen auch zu passen, von dem was ich gemessen habe. Der Datenbus geht auch durch zur CPU. Busy und Error werden jedoch nicht direkt zur CPU weitergeleitet, sondern gehen über den HT12/a Chip. Ich habe jetzt mal testweise bei beiden Pins eine direkte Verbindung hergestellt (ja ich weiß, dass Error normal über IRQ13 laufen sollte, aber ich bin verzweifelt) - leider ohne Erfolg.


    Einzig NPWR und NPRD muss ich noch prüfen - da wird es aber wohl komplizierter.


    Der IIT 2C87-20 ist auch inzwischen angekommen. Das Intel Coprozessor-Tool hängt sich auch nicht auf - produziert aber in einer Endlosschleife "Abnormal Program Termination" Fehler ;( . Ich werde es noch mit einem AMD 287er probieren, der noch auf dem Weg ist.

  • Du weißt das abgesehen vom gefüllten Sockel du in kaum einer Software einen Vorteil davon hast nehme ich an :)


    Es gibt Zwischensockel mit Quartz drin falls das hilft.
    Diese steckt man unter den 287.

    совок

  • Vielen Dank für eure Antworten.


    Ich bin mir bewusst, dass kaum Software für den 287er existiert - trotzdem gehört der Coprozessor irgendwie zur Vollständigkeit dazu :D . Es handelt sich um DIESES Modell. Laut einem Post auf Amibay sollte der Coprozessor schon funktionieren. Ich setze jetzt mal meine Hoffnung auf den (hoffentlich bald eintreffenden) AMD Coprozessor, da der 10 MHz Intel ein paar nicht belegte Pins verwendet, der XL auf 16MHz übertaktet wird (ist glaube ich nur bis 12MHz vorgesehen) und der IIT laut einem Vogonen auch in seinem Commodore Probleme macht. Wenn der AMD auch nicht läuft gebe ich wahrscheinlich auf und erfreue mich des PCs ohne Coprozessor. Vielleicht sehe ich mich auch mal nach so einem Zwischensockel um (wobei ich jetzt mal vermute, dass die kaum aufzutreiben sind) und ich mir nicht sicher bin, warum die Probleme überhaupt auftreten...

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