Erfahrungsbericht: Dallas DS12887 - Der Fachmann staunt, der Laie wundert sich

  • Hallo zusammen,


    hier ein kleiner Erfahrungsbericht zum Thema Dallas RTC Ersatz, wie ich ihn schon in DOS-Forum veröffentlicht hatte, aber etwas aktualisiert, weil ich an einer Stelle etwas falsch lag (dachte, der alte Chip wäre auch schon eine A-Version gewesen, weil ich nicht richtig hingeguckt habe)


    Ich hab mich bei der Widerinbetriebnahme meines alten 486 (das Board hatte ich in den späten 90ern gekauft und in Betrieb gehabt) mal für den konservativen Weg entschieden und für diesen (und ein paar andere Rechner, die ich evtl. noch wieder aufbauen will) für den konservativen Weg entschieden und bei Reichelt ein paar neue DS12887A bestellt.


    Bei dem Board handelt es sich um ein Gigabyte GA486AM/S mit UMC 8886/881 Chipset, und das verhält sich mit dem alten Dallas aus 1995 genau so, wie jedes Board mit leerer Batterie im Dallas: Man geht ins Setup, stellt alles ein, wählt Save and exit und die Einstellungen, ob Uhrzeit oder Settings, sind wieder weg.


    Neuen Dallas rein, Uhrzeit und Datum und ein paar Settings gemacht, Save and exit, läuft. Ja und dann... Ausgeschaltet, eingeschaltet und ein dummes Gesicht gemacht: Während die Uhrzeit, der Tag und der Monat noch stimmten, war das Jahr auf 1995 zurückgesetzt und alle anderen Settings waren weg. Und nein, das GA486AM/S hat keinen Clear CMOS Jumper und ich wüsste auch nicht, warum der gesetzt hätte sein sollen.


    Viel Google und Testen ergab: Der alte Chip von 1995 war ein DS12887. Der neue von Reichelt mit Datecode KW40 2020 war ein DS12887A und dem neuen Chip ist ein weiteres Beinchen gewachsen: Pin 21, der je nach Chip NC (not connected, beim 12887) oder /RCLR (RAM Clear Negative, beim 12887A) ist. Also der CMOS-RAM-Reset, wenn auf Ground gezogen. Und das ist er bei vielen Boards, da liegt an dem Sockel/an dem Pin Ground an.


    Den Pin kann man versuchen, abzubiegen (eher schwierig, da er unter Umständen immer noch Kontakt zum Sockel hat) oder abkneifen. Bei mir wurde es dann letzteres, und siehe da: Läuft.


    Heißt, wenn bei euch mal ein nagelneuer DS12887A immer noch nicht so ganz will (nämlich immer nur bis zum nächsten Ausschalten), muss die Pin-21-Mutation wegoperiert werden, weil das Board für den DS12887 designed wurde und auf dem dort nicht vorhandenen Pin 21 zufällig Ground anliegt.

    Arbeitspferde: Xeon E5-2683v3/32GB/GTX1650 Super/1TB NVMe+8TB HDD und Q6600/8GB/GTX460/1TB SSD+4GB+2GB HDDs

    Retro Maschinen:

    P2-450/256MB/128GB SSD/TNT2-M64+2xVoodoo2/Soundblaster 16+Yamaha DB50XG

    Commodore PC20-II/V20+8087/XTCF lite 256MB/Tandy Sound

    286-16/287-8/4MB/256MB CF/ET3000/Aztech NX-II

    Amiga 500/1MB/Gotek/Vortex AT-once Plus 286 + Amiga 500/1MB

    Pentium 166/FAST Video Machine+DDPR+YUV Board

    Projekt-Rechner: C64, Dual Pentium MMX 233, 486 VLB, 486 PCI, K6, Athlon 64

    Projekte: USB RetroArduInput

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