Was habt ihr, außer Computer/Konsolen eigentlich noch für techniklastige Hobbies?
Bei mir ist es Videotechnik und Fotografie. Die Zeiten des Autoschraubens sind in der modernen Ära der rollenden Computer, bei denen man ohne teuren Diagnosecomputer aufgeschmissen ist, fast vorbei, obwohl ich kleine Arbeiten wie das AGR Ventil reinigen (bei meinem kommt man aber auch sehr gut dran) oder zuletzt die defekte Lichtmaschine zu tauschen, auch mal selbst mache.
Zum Thema Videotechnik kam es, als ich angefangen habe, nach alten Serien aus meinen Kindheitstagen zu suchen und noch vorhandene oder dazugekaufte Videobänder so gut wie möglich konservieren wollte. In einem Forum habe ich einen Mitstreiter gefunden, mit dem ich mich auch angefreundet habe, und wir haben ein regelrechtes Wettrüsten begonnen, uns immer gegenseitig mit Erkenntnissen über Methoden und Geräte befruchtet.
Als Ergebnis habe ich mittlerweile eine recht üppige Sammlung an VHS (inkl. S-VHS und D-VHS), Betamax (inkl. Hifi, bis zum Superbeta), Video2000 und auch teilweise professionellen Videorekordern sowie Laserdisc-Player. Die größten Kuriositäten sind wohl der Laserfilm-Player von McDonnell Douglas (werde wohl nie Medien dafür bekommen, hoffe aber, dass es irgendwann doch mal klappt) und die 1" Typ C Open Reel von Ampex. Den Weg in den Computer finden die Signale über einen Analog zu SDI Wandler von Snell&Wilcox und eine Blackmagic Decklink SDI Karte. Hartnäckige Signale, die auch der Timebase Corrector im Snell&Wilcox nicht fangen kann, werden in der Regel recht erfolgreich von einer FAST Video Machine, für die eigens ein Pentium 1 Klasse PC abgestellt ist, stabilisiert, die den gleichen Timebase Corrector verwendet, den auch Electronic Design (die ja für diverse Videoprodukte für den Amiga bekannt waren) verwendet hat.
Die Gerätesammlung ist mittlerweile relativ platzintensiv und auch näherungsweise vollständig. Von Zukäufen lasse ich erst mal die Finger, weil mir der Platz ausgeht und ich denke, auch alle wichtigen Formate abdecken zu können.
Mit der Fotografie fing es 2014 richtig intensiv an (davor Digital-Kompakt-Knipsen), als ich den Job gewechselt hatte und mich auf einmal mit vielen internationalen Dienstreisen konfrontiert sah. Aus sowas mache ich natürlich das Beste und nutze jede freie Minute nach Feierabend und am Wochenende für Sightseeing. Getreu dem Motto "nach Doha (Katar) kommt man nicht jeden Tag" (war eine grobe Fehleinschätzung, 10 Reisen mit einer Aufenthaltsdauer von fast 6 Monaten in einem Zeitraum von ca. 2 Jahren wurden da draus) vor Antritt der ersten Reise schnell eine Canon EOS-100D gekauft, da ich der Meinung bin, dass Canon, Nikon und Sony allesamt, jeweils mit kleinen Vor- und Nachteilen für bestimmte Spezialfälle, sehr gut sind, aber noch Canon-Objektive aus der Analog-Zeit hatte, von einer analogen EOS-500N, die ich von meinem Vater übernommen, aber aufgrund der hohen Kosten nicht so intensiv genutzt hatte.
Die 100D fing 2016, ca. 30.000 Auslösungen und mehrere hundert Objektivwechsel später, etwas an zu schwächeln, im schwülwarmen Tropenklima wurden die Objektive nicht mehr erkannt. Im gemäßigten europäischen Klima funktioniert sie immer noch. Da ich aber von Singapur aus noch eine Rundreise durch Südost-Asien starten wollte, und mir ein Kollege von einer Mall, die wegen Umbau schließt und wo es große Rabatte geben sollte, erzählte, habe ich mich entschlossen, mir eine neue zu kaufen und nichts zu riskieren. Nach etwas Abwägen (die 750D sollte wohl Probleme mit Farbverfälschungen an Stellen, wo Liveview-AF-Sensoren auf dem Bildsensor sitzen haben, und wenn ich sowas weiß, sehe ich diese auch, eine Vollformat gab es auch verhältnismäßig günstig, aber dann hätte ich meine zwischenzeitig dazugekauften EF-S Objektive nicht mehr brauchen können) wurde es die damals ganz neue EOS-80D. Und die macht echt einen verdammt guten Job und war über 30% günstiger, als in Deutschland.
Neben den beiden Kamera-Bodies habe ich noch folgende Objektive:
- Sigma 18-250 f/3.5-6.3 DC als Reise-Zoom (APS-C Format)
- Tamron 10-24 f/3.5-4.5 Di II Weitwinkel (gekauft während eines Japan-Urlaubs als geprüftes Gebrauchtgerät bei Map Camera im Technik-Viertel Shinjuku) (APS-C Format)
- Sigma 30mm f/1.4 DC EX (bei dem sich, wie ich im "Hardware geschrottet" Thread erzählt habe, der innere Linsentubus ausgeschraubt hat und ich bei der erfolgreichen Repraratur den AF/MF Schalter beschädigt habe und deshalb nur noch AF nutzen kann) (APS-C Format)
- Canon EF 50mm f/1.8 II (Vollformat)
- Canon EF 100-400 f/4.5-5.6 USM IS L (die alte Version mit Schiebezoom, auch zu einem sehr guten Preis als geprüftes Gebrauchtgerät in einem Fachgeschäft in Singapur entdeckt und sofort mitgenommen, hat mir vor allem während meines US-Westcoast-Roadtrips viele gute Dienste geleistet) (Vollformat)
- MC MTO-11 Maksutov 1000mm f/10 Spiegelteleobjektiv a.k.a. "Russentonne". Unendlichkeitsanschlag ausgebaut, weil man sonst mit den erforderlichen EF-Adapter und Distanzringen nicht mehr auf unendlich scharfstellen könnte (Vollformat)
- Sowie die diversen Kit-Objektive wie das EF-S 18-55 (APS-C) das bei der 100D dabei war und das EF 28-80 und EF-75-300 (beide Vollformat) von der analogen 500N), die ich aber im Alltag nicht mehr nutze.
Wie sieht es bei euch aus, abseits der Computer?