Ich habe ja vor einigen Tagen von @matt ein niedliches Mainboard bekommen. Das Board hatte Vartarittis und musste so schnell, wie möglich kuriert werden. Der nette @matt hat einige Ersatzteile mitgeschickt und ich habe mich sofort dran gemacht.
So sah es am Anfang aus und auf den ersten Blick war ich noch voller Hoffnung, dass die Bahnen unter der Oxidschicht noch zu retten sind.
Zuerst alles entlötet, was im Weg war. Die Lötstellen waren so tief oxidiert, dass ich über zwei Stunden gekämpft habe nur um das Zeug vom PCB zu bekommen so, dass alles einigermaßen heil bleibt. Leider kam nach dem Entlöten die Ernüchterung. Mehrere Bahnen waren leider nicht mehr zu retten.
Also, erst mal Essig und Badewanne. Ein Paar Teile, für die ich keinen Ersatz hatte sind erst mal auch in den Essig gegangen. Später habe ich aussortiert, was nicht wieder geworden ist. Tastatur Port und AT PSU Anschluss sind hinterher wie neu gewesen.
Nachdem alles trocken war habe ich die Bahnen mit feinem Polieraufsatz und Dremel poliert. Hinterher alle offenen Kupferbahnen mit Lötfett eingeschmiert und verzinnt. Spätestens dann war klar sichtbar was nicht mehr zu retten war. Für vier Bahnen kam jede Hilfe zu spät. Normalerweise löte ich sehr dünne Drähte auf die Reste der Bahnen drauf um die lücken zu überbrücken, doch leider ging es dem Fall leider nicht. Die betroffenen Bahnen sitzen viel zu eng und mit einem "normalen" Lötkolben ist es fast unmöglich die alle zu verlöten. Also habe ich jede zweite Bahn verlötet und für die restlichen Bahnen musste ich dann später Brücken auf der Rückseite anlöten. Die dünnen Drähte und halb-zerfressenen Leiterbahnen sind eine relativ fragile Konstruktion, aus diesem Grund habe ich von meiner Frau alten Nagellack geklaut und das ganze in mehreren Schichten aufgetragen. Das sollte für mehr Stabilität sorgen und die überbrückten Leiterbahnen besser schützen. Damit die Dimensionen klar sind habe ich einen Streichholz daneben gelegt. Da braucht man echt eine ruhige Hand.
Ich habe auch fest verlöteten EPROM mit BIOS ausgebaut und gesockelt um den Image mit TL866II+ auszulesen und später bei UH19 hochzuladen. So sah das ganze dann aus als es wieder zusammengebaut wurde
Auf der Rückseite dann zwei Brücken für verrottete Tastatur Clock und Data Leiterbahnen.
Erster Test - geht!.... irgendwie.... BIOS sieht ziemlich voll gestopft mit Features aus. Ganz nett.
Aaaber, beim Versuch zu booten kam dann "Bad Cache" Fehler und der Rechner war unterirdisch laaaangsam. Benchmark zeigtes SX-16, aber gefühlt war es ein XT.