~ Es geht um den SBC-188 v.2, entwickelt von John R. Coffman von RetroBrew Computer ~
~ Das Projekt ist Open Source und untersteht der GPL ~
//// SBC-188 ////
Ja genau, hier kommt etwas cooles!
- Einplatinenrechner mit 8088-CPU, hier als 80C188 mit 16 MHz
- Kompaktes Europarkartenformat
- ECB als 8bit-Systembus
- 512KB RAM
- Floppycontroller, High Density, IBM-kompatibel
- Schneller UART, IBM-kompatibel
- Parallel-I/O, kompatibel mit PPIDE
- Vom Autor getestet mit FreeDOS, PC-DOS oder MS-DOS
- Ohne Grafikkarte/Tastatur über serielles Kabel bedienbar
Kurze Vorstellung des SBC-188 v2
Der SBC-188 ist ein vollwertiger Rechner mit der Intel 80188-CPU. Dies ist ein 8088 mit 10 bis 25 MHz und integrierten Peripheriebausteinen. Obwohl teils gleichartige Bausteine wie beim PC integriert sind, sind sie hier anders verschaltet ⇒ nicht IBM-kompatibel! Außerdem läuft die Ein- und -Ausgabe über ein serielles Terminal, statt über Monitor und Tastatur. Halb so schlimm, solange das BIOS zur Programmierung verwendet wird: Es berücksichtigt alle Unterschiede und stellt dem DOS dann seine Routinen wie auf einem ganz normalen PC zur Verfügung.
Es existieren mittlerweile Versionen 2 und 3 dieses Rechners. Obwohl v3 sogar 1MB RAM und IDE-Anschlüsse hat, habe ich mich dagegen entschieden:
- Der v2 ist ein einfacher Rechner, dessen Schaltplan auf ein einziges A3-Blatt passt, ohne programmierbare Logikbausteine auskommt und dessen Platine nur 2 Ebenen hat.
- Der v3 dagegen musste enger gepackt werden, damit die 7 Schaltplanblätter auf die nun 4-lagige Europakarte passen. Der Lohn? Die IDE-Interfaces sind kompromissartig an den Parallelport bzw. 8bit-Prozessorbus angesetzt. Das kriegt man auf einer eigenen Karte schöner hin.
- Wer möchte, kann mit PPIDE trotzdem einen kleinen Adapter von Parallelport auf IDE bzw. CF hinzufügen.
Erweiterungsmöglichkeiten
Der SBC-188 ist grundsätzlich allein laufffähig und hat dazu einen Molex-Power-Anschluss. Erweiterungen lässt er sich über den ECB (Europe Card Bus). Das ist ein 8bit-Bus, der eigentlich für Z80-Rechner entwickelt wurde. Die Karten können entweder "so" auf eine Backplane gesteckt oder in ein kleines Rack eingeschoben werden.
Eine Speichererweiterung um 4MB existiert separat. Außerdem möglich: Eine VGA/Keyboard-Karte, verschiedene I/O-Karten, SD-Kartenleser, uvm. – das steht alles bei Retrobrew bereit.
Zusammenbau der Platine
Aus lauter Neugier wollte ich Platinen bestellen. Leider sind sie an manchen Stellen schlampig layoutet. Ich habe das Layout leicht verbessert™ ohne die Schaltung zu verändern, aber das wäre noch zu testen. Außerdem ist mir hinterher aufgefallen, dass viele Jumper-Beschriftungen noch immer kaum zu erkennen sind. Hier muss man nach Layout gehen.
Teileliste / Hinweise / Aufbauanleitung v2.0
Schaltplan / Jumperbelegung v2.0
KiCAD-Projekt Originalversion v2.0
Herstellungsdaten Originalversion v2.0
(Autor: John Coffman)
Herstellungsdaten Verbessert v2.0/v2.1 folgen noch!
(Autor: H.EXE)
Gesammelte Aufbautipps:
- Der SBC ist für 16 MHz ausgelegt, schafft aber auch 25 MHz. Der Oszillator für die CPU muss die doppelte Taktfrequenz zur Verfügung stellen.
- Der CPU-Oszillator ist leider zu eng an den Nachbarsockeln, hier hilft ein DIP-Oszillator in Keramik, Schutzlack oder eine Feile.
- Wer den Parallelport für IDE verwenden will, setzt statt dem 8255 einen 71055C ein (schnellste CMOS-Version).
- Für den Serialport wird ein 16550 empfohlen, aber der billigere 16450 ohne FIFO oder der luxuriöse 16750 gehen auch.
- Von den Reihenwiderständen werden nur die unteren 8R/9pin benutzt, ihr braucht also keine 9R/10pin zu suchen.
- Statt einer Bicolor-LED könnt ihr auch 1x Rot und 1x Grün gegensätzlich parallel schalten.
- Die BIOS passt bereits in einen 27C512, statt 27C010 oder 27C020.
- Ihr könnt wählen, ob an die Uhr eine Batterie, Akku oder Stützkondensator auf dem SBC oder am Bus angeschlossen werden soll.
- Standardmäßig sollte ein Floppy-Kabel mit Verdrehung benutzt werden.
- Wer ein FTDI-Kabel hat, kann auf den MAX232 + Elkos verzichten.
BIOS/Firmware/Software
Es gibt ein freies BIOS von RetroBrew. (Bild: RetroBrew) Im BIOS sind auch ein Monitorprogramm und mehrere Treiber für Typische RetroBrew-Erweiterungskarten enthalten. Das BIOS ist momentan 64KB groß und passt damit in ein 512Kbit-EPROM. Ich verwende den praktischen Flashbaustein 29F010.
(Autor: John Coffman + Team)
Anschließend kann eine halbwegs beliebige DOS-Version von Diskette gebootet werden. Getestet wurden MS-DOS 5, MS-DOS 6.22, PC-DOS 2000 und FreeDOS. Hier ist noch ein passendes FDISK-Utility.
Programme müssen die BIOS-/DOS-Routinen benutzen und dürfen nicht einfach versuchen, PC-Hardware direkt anzusprechen. Denn da ist keine