Dies ist mein Windows 98SE PC-System mit Fokus auf die Jahre 1998-2000. Die Komponenten sollen einen „wollte ich haben“-Stand zur Jahrtausendwende, bzw. Anfang 2020, darstellen. Also so einen „Hooms-Millennium-Traum-PC“ oder kurz: HMT-PC
Zu dieser Zeit befand ich mich im Studium und wohnte in einer Wohnheim-WG mit fünf weiteren Computer-affinen Kommilitonen mit einer „Standleitung“ ins Internet und permanenter LAN-Party Bereitschaft. Ich habe sogar noch Rechnungen aus den Jahren, als ich z.B. im Herbst 1999 einen 19“ ijyama Monitor und eine Matrox G400 (16MB) für zus. 1435,88-DM bei K&M gekauft hatte. Mein System zum Jahreswechsel 1999/2000 sah Budget- und Vernuft- getrieben so aus:
- Gehäuse: AT Big-Tower (der, den Duncan hier hat)
- Mainboard: ASUS P2L-B (AT-Board)
- CPU: Celeron 466
- RAM: 1x64MB (PC66) + 1x128MB (PC100)
- Grafikkarte: Matrox G400 16MB AGP
- Soundkarten: SB AWE32 + SB Live
- SCSI-Controller: Tekram DC-390
- TV-Karte: Miro Media PCTV
- Festplatte 1: IBM DCAS 34330U (4,3GB SCSI)
- Festplatte 2: Conner CFA 850A (850MB IDE)
- CD-ROM: Toshiba XM-3501B (4x SCSI, Caddy)
- CD-R: Sony CDU926S (6x/2x SCSI, Caddy)
Dieser HMT-PC soll keine Budget- und Vernuftsbeschränkungen haben, sonst wäre es ja kein Traum-PC.
Slot Cartridge-CPUs fand ich damals wie heute ziemlich cool, d.h. mein Traum-PC könnte so etwas brauchen. Klar, kann man einen Pentium III auf einem soliden BX Brett nehmen, sollte man vielleicht auch. Aber so einen PC hatten viele – der Athlon im Slot A war damals nicht nur schneller als der PIII und hat vor diesem die 1GHz Schallmauer durchbrochen, sondern hatte und hat zusätzlich noch einen Touch des Besonderen – genau das Richtige für den Traum-PC. Ich hatte zuerst einen K6-III 450 auf einem VIA MVP3 für meinen Windows 98 – PC vorgesehen. Den hätte ich aber zur optimalen Nutzung von 3DNow! mit einer Voodoo 3 paaren müssen … ähh nein . Ja ich weiß, die ist gut, war aber nie eine Traumkarte von mir.
Ich kam recht günstig an ein Set aus einer Athlon 700 CPU und einem EPOX 7KXA Mainboard, das mit frischen, japanischen Kondensatoren dann auch wieder lief – damit stand die Basis fest.
Im Gegensatz zum Pentium III stellte der Athlon und folgend auch der Athlon XP, damals sehr hohe Ansprüche an das ATX Netzteil, insbesondere an die 5V Schiene. Erst seit Aufzeigen dieser Problematik durch einige Beiträge bei Toms Hardware oder Anandtech im Zusammenhang mit dem Athlon, hatte ich mir Gedanken um die Qualität des PC-Netzteils gemacht. Unsere WG schwor damals auf Enermax und die waren auch wirklich gut. Glücklicherweise sind die alten Enermax (z.B. EG365-AX) heute noch gebraucht, sehr günstig zu haben und sie bieten alles was so ein System benötigt. Wie bei allen meinen Systemen, werden kategorisch alle Kondensatoren des Netzteils getauscht und die Spannungen unter Last geprüft.
Edit: dem ständigen Drang der Optimierung folgend, habe ich mich um einen etwas prestigeträchtigeren Prozesser bemüht und ihn auch bekommen. Mit dem Athlon (Orion) 950, bin ich dann auch startklar für Diablo II LoD. Ok, der 700er war das auch, aber mehr schadet nicht Was ich richtig gut an dem finde, er läuft stabil mit 1,7V, was für mich einer der höchsten Prämissen (die Haltbarkeit) eines Retrosystem erfüllt.
So habe ich das Board erhalten, einige ElKos waren bereits gewölbt und der Kühler war völlig verdreckt - normal eben.
Und so sah das Ganze nach der Pflege aus.
Die schwierigste Entscheidung war die der Grafikkarte. Ich hatte mich zunächst für die Elsa Erazor X² (Geforce256 DDR) entschieden, die schnellste damals erhältliche Karte, aber sie gab mir nicht dieses „Feeling“ der Perfektion. Ich kann gar nicht erklären warum, sie lief ganz anständig mit den alten Treibern. Aber sie ist für mich nichts wirklich Besonderes, wenn ich mit der heutigen Perspektive auf die Zeit zurückschaue. T&L hat sie, aber für viele DX7 Spiele, die daraus einen nennenswerten Vorteil ziehen, ist das System wieder zu langsam. Dieses Revier wird bei mir von einer anderen Retro-Kiste beackert. Wenn ich mir die weiteren Optionen am oberen Ende dieser Zeit ansehe, bleiben dann noch: ATI Rage Fury Maxx, nVidia TNT2 Ultra, Voodoo 3500 und die Matrox G400 Max. Ich habe mich nach einigen Überlegungen und mit gutem Gefühl für die G400 Max entschieden. Sie hat mit den „aktuellen“ Treiben eine gute Geschwindigkeit und Kompatibilität, eine ausgezeichnete Grafik- und Bildqualität in 2D und 3D und es ist eine Matrox.
Edit: Die G400Max ist schon schön, aber eine Voodoo 5 5500 ist für dieses System dann doch etwas passender. Wie oben geschrieben, plane ich Diablo II damit zu spielen und dieses Spiel hatte einen speziellen 3Dfx Mode, den ich mal ausprobieren möchte. Die eine Voodoo 2 ist mir insgesamt wieder zu schwach. Mit der Voodoo 5 wird sie vollständig ersetzt. Ok, fast vollständig. Da jetzt wieder ein PCI-Slot frei ist, gibt es wieder Platz für eine neue API - PowerVR. Diese Karten werden langsam richtig teuer ... egal, jetzt sorgt eine Matrox m3D mit einem PCX2 für die nötige Power ... VR
Elsa Erazor X² mit nagelneuem Venti
Oder eine Matrox G400 Max.
Edit: Oder soch eine Voodoo 5 5500 ... Jep, die wirds!
Edit: Die Voodoo 2 ist mit der Voodoo 5 obsolet. Und die alten Spiele, die auf der V5 nicht wollen, werden von der m3D (PowerVR) bedient
Ich hatte aus gutem Grund damals schon SCSI und der Traum-PC bekommt ebenfalls SCSI. Damit umgehe ich u.a. (immer wieder) Zwänge oder Bugs im IDE Controller und es ist High-End. Die Festplatte ist eine nagelneue Seagate Cheetah mit 15.000U/min und mit für das Jahr 2000 zeitgemäßen 18GB Speicherplatz. Es ist zwar eine U320 Platte aus dem Jahr 2003, aber mit 18GB die kleinste und kühlste ihrer Reihe und sie hat 15.000 UMDREHUNGEN!!!!
Um die Platte nicht im SE Mode zusammen mit den optischen Laufwerken schleichen zu lassen, brauche ich einen 2-kanaligen SCSI Controller, der den 16-bit LVD Kanal für die Festplatte intern getrennt vom SE Kanal für meine 8-bit Narrow-Bus Laufwerke betreibt und gleichzeitig einen externen Anschluss von Narrow Geräten ermöglicht. Der Adaptec 29160N passt da wie die Faust aufs Auge. Hinzu kommt, dass der darauf sitzende U160 Controllerbaustein AIC-7892 bereits 1999 von Adaptec released wurde. Ein kleines Schmankerl an meinem internen Narrow-Bus ist das Jaz Drive in beige.
SCSI Controller
Festplatte
internes Jaz-Drive
Edit: Das ursprüngliche Highscreengehäuse wirkt zwar schlicht und ist Kompakt, aber es passt erstens nicht so richtig zum Athlon mit der Voodoo 5 und, viel wichtiger, es schafft die Wärme des voll ausgebauten System nicht besonders gut aus dem Inneren. Ich brauchte nicht lange überlegen: das neue Gehäuse ist ein absoluter Klassiker und wie gemacht für den Athlon: ein Chieftec Dragon. Zwei zusätzliche Lüfter an der Front und ein großer Lüfter an der Rückseite sorgen für wohlige frische. Gefühlt ist es jetzt 20K kühler, und das trotz der (auch wärmedämmenden) Schall-Dämm-Kits. Der dicke Athlon Gehäuse-Sticker macht sich dort jetzt richtig gut.
Die übrigen Komponenten des Systems sind weitestgehend selbsterklärend im Kontext eines Windows 98SE Systems. Achja, im Gegensatz zu meinen beiden anderen Systemen für die Zeit vor 1998 gibt es kein MS-DOS Bootmenü mehr – nur noch den Fenstermodus von Windows 98SE.
- Gehäuse: Chieftec Dragon CS601 silber
- Mainboard: Epox 7KXA Rev. 0.3 Slot A
- CPU: AMD Athlon 950MHz Slot A
- RAM: 512MB PC133 CL2 (Infineon)
- Grafikkarte: 3Dfx Voodoo 5 5500 für Glide / OpenGL / Direct3D (AGP 2x)
- 3D-Karte: Matrox m3D für PowerVR
- SCSI Controller: Adaptec 29160N
- Festplatte: Seagate Cheetah 15k ST318453LW
- DVD-ROM: Toshiba SD-M1201 (SCSI)
- CD-R: PX-R412Ci (12x/4x SCSI, Caddy)
- IOMEGA Jaz 1GB (SCSI)
- Soundkarte 1: SB Live! CT4620
- Soundkarte 2: SB AWE32 CT3900 + Yamaha DB50XG (MIDI und XG Sound für z.B. Final Fantasy VII und VIII)
- Netzwerkkarte: Intel 21143 100MBit PCI
- Floppy: 3,5“ Samsung
- Netzteil: Enermax EG365AX-VE (32A @3,3/5V; 25A @12V; 1A @-5/-12V)
Systemaufbau
Netzteil
RAM - das Epox soll ja recht zickig sein, aber dieser Riegel hier läuft einwandfrei.
Soundkarte 1
Soundkarte 2
Dieses System reiht sich für mich perfekt an mein Pentium System mit Voodoo 1 und ergänzt meine Retro-Reihe entsprechend. Alles, was ich mir vorgenommen habe, damit zu spielen oder zu erleben, funktioniert. Dazu gehören Spiele wie Unreal, Quake 2, Halflife, Homeworld und sogar Deus Ex ist spielbar. Ein absoluter Traum-PC für Mitte 2000.
Benchmarks:
Win98SE / DirectX 7.0a / 3Dfx 1.04.01
3D-Mark 2001: 1625 (DX8.1, Raziel 1.01.16)
3D-Mark 2000: 4291 / 238 CPU 3D Marks
3D-Mark 99: 6327 / 14089 CPU 3D Marks
Quake 2 v3.20 (1024x768x32)
Quake 2 Demo1: 104,5
Quake 2 Crusher: 63,9
Quake 3 v1.32 (1024x768x32)
Quake 3 Four: 54,6
Unreal v2.25 (1024x786x32)
Unreal Startsequenz 87,1
UT99 v4.51 MIN / AVG / MAX (1024x768x16)
utbench: 18,92 / 37,68 / 51,55
benchmark: 41,17 / 74,51 / 132,18