Wie im Thread Was macht ihr gerade? zu lesen, beschäftige ich mich zur Zeit mit dem Aufbau eines VHS-Digitalisierungssystems.
Warum ich das gerade hier im Forum posten möchte?
Weil das Thema hier im Forum schon mal auf kam und der von mir eingeschlagene Weg ältere Hard- und Software voraussetzt, die schon am Rande von "Retro" kratzen.
Eins vorneweg: es gibt viele (auch deutlich einfachere) Wege, so etwas zu realisieren, aber die meisten davon erfüllen nicht meine Wunschkriterien oder sind mir schlicht zu teuer.
Zielsetzung:
Digitalisierung und Restaurierung alter VHS Privataufnahmen oder anderer Videofilme, die nicht bereits auf anderen Medien erschienen sind.
Hintergrund war die Frage eines befreundeten Fotografen, der in seinem Geschäft hin und wieder Anfragen bekommt, ob er alte private VHS-Aufnahmen digitalisieren kann.
Es geht also um Aufnahmen mit eher emotionalen Wert, die häufig unter sub-optimalen Bedingungen entstanden sind. Bei der Verwendung eines einfachen USB-Grabber bleibt meist nur gruseliger Matsch übrig.
Ich hatte mir mal vor rund 15 Jahren eine X800 GT All-In-Wonder (AGP) gekauft und auf einer amerikanischen Seite fand ich dann den Hinweis, dass die alten AIW mit dem Theater T200 Chip sich sehr gut zur Digitalisierung eignen sollen.
Also habe ich mal die Anforderungen an die benötigte Hardware abgecheckt und gesehen, ob ich mit überschaubarem finanziellen Aufwand so ein Gesamtsystem realisieren kann, unter Verwendung möglichst vieler vorhandener Komponenten.
- Einen guten S-VHS Videorekorder: da bin ich bei EKA für 30€ fündig geworden
- Einen Full-Frame Time Base Corrector: Ein richtiger TBC, der nicht nur das Frame korrigiert, sondern auch zwischen den Bildern, ist mir zu teuer. Aber einen Panasonic DVD-Rekorder, der beim Durchschleifen zumindest das Frame korrigiert, konnte ich für 15€ bekommen. Dass der kein Macrovision Kopierschutz entfernen kann, stört mich nicht, da Privatvideos keinen besitzen.
- Der Aufnahmerechner: Bedingt durch die Treibersituation für die T200 Chips kommt eigentlich nur Windows XP 32 bit in Frage. Zudem sind die meisten Karten nur für AGP herausgekommen, was die Boardauswahl dann etwas einschränkt. Prinzipiell gibt es auch auch ein paar Karten für PCIe, aber der Treiber dafür hat ein paar Eigenheiten, die man berücksichtigen muss. Da ich noch günstig an eine vollständige AIW für PCIe mit allen Kabeln bekommen konnte (15€), habe ich trotzdem ein alternatives zweites System aufgebaut.
System Nr. 1 (AGP):
- Mainboard: ASROCK AM2NF3-VSTA
- CPU: Athlon II X2 270 (2 x 3,1 GHz)
- RAM: 2 x 2 GB DDR2
- Grafikkarte: ATI Radeon All-in-Wonder X800 GT AGP mit 256 MB GDDR3
- Soundkarte: Soundblaster PCI 128 CT4750
- Festplatten: 80 GB IDE (System) und 2 TB SATA Raid Enclosure EMK-3203 mit 2 x 1 TB 2,5" HDD im Raid-0 (für Daten)
- Betriebssystem: Windows XP Professional
System Nr. 2 (PCIe):
- Mainboard: ASUS M5A78-LE
- CPU: FX-4300
- RAM: 4 x 4 GB DDR3 ECC (nur 4 GB verwendet)
- Grafikkarte: ATI All-In-Wonder 2006 (X1300) mit 256 MB DDR2
- Soundkarte: Soundblaster X-Fi PCI
- Festplatten: 500 GB SATA (System) und 2 TB SATA Raid Enclosure EMK-3203 mit 2 x 1 TB 2,5" HDD im Raid-0 (für Daten)
- Sonstiges: Transcend TS-PDU3 (2 x USB 3.1)
- Betriebssystem: Windows XP Professional (mit PAE, aber auf 4 GB beschränkt)