• Hallo Leute,


    nach langer Forenabsitenz (im Sommer fahre und schraube ich halt lieber Moped) melde ich mich auch mal wieder. Leider aber mit einem Problem:


    Mein originaler IBM PC 5150 wollte nach 8 wöchiger Pause nicht mehr angehen. Nur das Lüfterrad hat sich gedreht. Da ich erstmal das Netzteil in Verdacht hatte, habe ich ein anderes AT-Kompatibles Netzteil dran gehängt - leider mit "durchschlagendem" Erfolg. Einer der orangenen Kondensatoren(?) direkt am Stromanschluss hat sich beim Einschalten des Test-Netzteils mit einem lauten Knall verabschiedet.


    Jetzt die Gretchenfrage: Lags am Test-Netzteil (das mir schon oft gute Dienste geleistet hat) oder hatte das Mainboard schon einen Schaden (jetzt hat es definitiv einen!)?


    Sei es drum.


    Ich wende mich mal an euch mit einer Hilfsanfrage:

    Kann mir jemand das Bauteil auf dem Mainboard tauschen (umsonst muss das nicht sein, ich werde gerne für den Aufwand aufkommen) und es eventuell auch prüfen?

    Kann mir jemand das Original-Netzteil prüfen und evt. reparieren (Hinweis: Es stinkt nicht! Auch hier stehe ich für den Aufwand gerade!)


    Würde mich wahnsinnig freuen wnn mir jemand helfen könnte, denn den 5150 hätte ich gerne wieder am Start und es hat mich damals einige Mühe gekostet so ein funktionsfähiges Gerät an Land zu ziehen. Den 5150 zeige ich immer gerne unseren Azubis, die sind immer total baff, das so was überhaupt noch geht und dazu kommt noch, das der PC älter ist als sie!



    Das offensichtlich defekte Bauteil, ein kopfloser "Kondensator"(?) Was ist das eigentlich, bin leider kein Elektroniker.



    Da kann man soger den Typ ablesen.



    Übersicht, die Steckkarten sind ausgebaut. Man sieht das Mainboard und die 2 Floppys samt Kontroller.


    Vielen Dank im Voraus für eure Antworten!


    Viele Grüße


    Jürgen

    Viele Grüße aus dem Taubertal


    Jürgen

  • Das ist mir auch schonmal auf einer IBM CGA-Karte passiert. Die Tantals altern und können ggf. irgendwann kaputt gehen. Infos dazu findest du zum Beispiel bei -0°C. Bei mir war alles wieder gut nachdem ich den getauscht habe.

    Das sind in aller Regel welche mit 10 ųF für 16V. Ich tausche auf der 12V-Schiene meistens gegen Tantals die bis zu 25V aushalten (leben dann vielleicht auch länger?) - die Kapazität sollte aber gleich sein. Die 3-Beinigen lasse sich zudem problemlos durch 2-Beinige ersetzen.

  • Meine unqualifizierte Vermutung ist, dass der Tantal einen Kurzschluss hatte und deswegen sich das alte NT nicht einschalten wollte (Ventilator auf 5V?). Das andere NT hat mehr Power und hat den Tantal zerlegt.

  • Hm, auf den CGA-Karten ist es immer der Tantalus Nummer C8, da habe ich schon einige ausgetauscht. Ich hab die passende Größe soggar da.


    ist nicht schwer zu tauischen und danach müsste es eigentlich wieder gehen. Das ist bei den Tantalkondensatoren eine typische Alterserscheinung, die funktinieren und funktionieren und dann - plötzlich - Feuerwerk

    Sollte Dir keiner der Lötgötter hier im Forum weiterhelfen könne, würde ich, als letzte Hilfe in der Not ggf. meine zwar reichlich unkundigen Hände anbieten. Aber sowas habe ich schon erfolgreich gemacht.

    "Das Alte oder das Moderne zu schätzen ist leicht, aber das Obsolete schätzen zu wissen ist der Triumph des echten Geschmacks." (Nicholás Gómez Dávila)

  • Ja, da ist nur der Tantal gestorben. Wenn er nun keinen Kurzschluss mehr darstellt sollte das System sogar wieder funktionieren. Das originale Netzteil war wohl zu schwach den kurzgeschlossenen Kondensator hoch gehen zu lassen, dein Ersatz-Netzteil war stark genug. In aller Regel überlebt die Hardware das, hatte schon einige Feuerwerke hier.

    Das originale Netzteil zu testen brauchst meiner Meinung nach nicht, das wird noch leben. Nur der Kondensator müsste halt mittelfristig raus und ein neuer rein.

  • Das originale Netzteil war wohl zu schwach den kurzgeschlossenen Kondensator hoch gehen zu lassen

    Das klingt plausibel. Das hat ja nur 65W (?) auf beiden Schienen, während Wald-und-Wiesen-AT-Netzteile meist mindestens 150W haben.


    Tantals mit Kurzschluss hatte ich auch schon, ist kein Hexenwerk. Wenn man schon mal dran ist vielleicht gleich alle tauschen, nicht dass in ein paar Wochen/Monaten der nächste kommt.

  • Hm, hört sich gut an! Danke schon mal bis hierher.


    Könnte mir jemand den Tantal (oder gleich alle) auf dem MoBo tauschen? Wäre super!

    Super-Optimal wäre natürlich, wenn derjenige das Board auch testen könnte ob es anspringt.


    Wie schon oben geschrieben, ich erwarte nicht, das mir das jemand umsonst macht!

    Viele Grüße aus dem Taubertal


    Jürgen

  • Ich würde es machen, aber wie gesagt nur, wenn sich niemand erfahreneres findet. ich gucke mal gerade wie viele von den Dreibeinern ich noch habe.


    EDIT: ich hab noch zehn, haben mich so ca. 1,60 € pro Stück gekostet. Je nach dem wie viele wir brauchen, falls alle die gleiche Größe haben und dazu dann Versand für hin und zurück...

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  • Danke für das Angebot!


    Sind deine Tantals denn die richtigen?


    Ich hab gezählt. Auf dem Mainboard sind 13 Tantalkondensatoren gleicher Bauart 10-16. sind das 10µF/16V?


    Gibt es die eigentlich noch in 3-Beiniger (originaler) Ausführung und wo? Wie müssen den die 2-Beinigen eingelötet werden?

    Viele Grüße aus dem Taubertal


    Jürgen

  • PS: hab noch ein wenig gestöbert. Folgende interessante Links habe ich gefunden:


    Welcher Kondensator ist das. - VzEkC e. V.
    Hallo! Auf meinem Basteltisch liegt gerade ein Original IBM PC Maiboard mit Kurzschluß auf der Spannungsversorgung. Löte gerade die Kondensatoren aus auf der…
    forum.classic-computing.de


    IBM 5150 Mainboard - Defekte Elkos - DOS-Forum


    Vielleicht probiere ich es doch selbst. Ein Lötprofi wäre mir aber trotzdem lieber!

    Viele Grüße aus dem Taubertal


    Jürgen

  • Die dreibeinigen gibt es noch, sind ein bisschen teurer. Ein zweibeiniger geht auch, da kommt das Minus-beinchen in die Mitte und das Plus-Beinchen in eins der beiden Außenlöcher.

    Wenn ich das Board wirklich machen soll, müsste ich also noch ein paar bei Mouser bestellen.
    Ich suche den Link morgen mal raus, ich war leider den ganzen tag unterwegs heute.

    Ist definitiv etwas, das man selber probieren kann, eine Entlötpistole is hilfreich, geht aber mit etwas mehr Skill auch anders. Profi im Löten bin ich halt auch nicht, aber ich traue es mir zu.

    "Das Alte oder das Moderne zu schätzen ist leicht, aber das Obsolete schätzen zu wissen ist der Triumph des echten Geschmacks." (Nicholás Gómez Dávila)

  • Guten Morgen


    Anbei das Datsheet und ein paar Screens,

    die dreibeinigen sind wie Catriona bemerkte auch im Vergleich zu den zweibeinigen teuer,


    Intern sind die dreipolige modifiziert, haben eine sogenannte fail safe Funktion,,

    wie diese aber im Detail funktioniert aufgebaut wird, kann man nur vermuten, Hersteller, Herstellungsprozess abhängig


    ggf. fangen, dämpfen diese besser Transitenten, Stromspitzen, Anstiegsflanken ab,


    oder es gibt ein Selbstheilungsprozess welcher die Interne Durchschlagstelle isoliert, bzw die Schicht regenerieren kann



    Anbei die Belegung, bei dem von Kemet, am besten wäre, messe aber vorab von Masse noch Richtung der beiden gemeinsamen Pins, dann sind wir auf der sicheren Seite

  • Hallo und vielen Dank an alle die mir mit Hilfsangebot, Rat und aufmunternden Worten beigestanden haben!


    Ich habe mich doch entschlossen es selbst zu probieren, analog den Berichten in den beiden Links die ich weiter oben gepostet habe.


    Ich habe mir deswegen extra eine automatische Entlötsaugpumpe für ca. 32€ besorgt und ich kann sagen das sie bei mir sehr gut funktioniert hat. Nach der Konsultation diverser Entlöt-Videos bei YouTube bin ich mal dran gegangen. Ich habe aber nur die 4 Kondensatoren in der Nähe des Stromanschlusses getauscht (der explodierte war da auch dabei) und durch 2-beinige Varianten mit "10 µF / 16 V" ersetzt.


    Dann alles wieder zusammengebaut und - der PC springt wieder an und lädt DOS von Diskette! Ich bin superglücklich!#



    Hier der Beweis - ungefaked!


    Also nochmal vielen herzlichen Dank an alle für euren Beistand!


    Viele Grüße

    Jürgen

    Viele Grüße aus dem Taubertal


    Jürgen

    Einmal editiert, zuletzt von Zuikagu ()

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