Retrozeug sicher für Versand verpacken

  • Retrozeug verpacken:

    Auch wenn es mir geschäftlich gelegen käme, wenn die Paketdienste weiterhin Sachen zerstören, sind sie doch einfach zu Schade dafür.

    Ich dachte mir daher, ich rege mal an, wie man Sachen verpacken könnte, wie ich es die Tage schon angesprochen hatte:


    Grundlegend: Sockel A Computer lassen sich nur mit getrennt verschickten Kühler transportieren (Kundenintelligenz vorrausgesetzt). Netzteilstecker ziehen, damit kein Volldepp den ohne Kühler anmacht. Die Klammern waren ursprünglich für kleine Sockel 7 / 370 Kühler ausgelegt, aber die Kühler (teilweise mit Kupferkern/-platte) fallen einfach ab und reißen evtl. noch die Kühlernasen mit. Wenn so ein 500g Kühler dann noch über das Mainboard poltert...


    Bilder heute aus dem Verpackungslager.


    Karton stabilisieren:

    Unten in den Karton eine Bodenplatte aus hartem Styropor. Sie soll relativ genau reinpassen und den Karton stabilisieren. Ecken lassen sich nicht mehr eindrücken.

    Auf dem Bild ist dies durch 2 stabile Winkelleisten geschehen.


    Untere Kante für Ware formen:

    Mit etwas weicheren Winkelleisten den Gegenstand 2-4 seitig sichern (3-5cm Abstand zum Karton). Leisten sind dem Gegenstandsgewicht anzupassen. Verpackungsschaumstoff bricht nicht bei Servern und co...


    Ware vor Kratzern schützen:

    Um vor Kratzern zu schützen und nochmal 2-3mm enger reinzuquetschen (Ware darf sich ja nicht bewegen) kann man eine Schaumstofffolie drumherumwickeln. Nein, Luftpolsterfolie überlebt das nicht.


    Empfindliche Bereiche gesondert sichern:

    Computerfronten und Bildschirme benötigen eine Verpackungsschicht, die weicher ist, wie die Oberfläche. Z.B. Verpackungsschaumstoff. Bei Lenovo Thinkcenter reichen auch Styroreste. Bei brüchigen Fronten nur noch Matratzenschaumstoff. Auf dem Bild können sie nicht verrutschen, da sie von den oberen und unteren leisten auch eingeschlossen werden.


    Oberseite:

    Wie die untere Kante asymetrisch aufbauen (hier sieht man nochmal: weich mit Aussparungen, danach hart und glatt) ,mit Deckelplatte abschließen.

    Bleibt noch etwas Platz, Deckelplatte verdoppelt. Bleibt viel Platz: Bodenplatte verdoppeln (das kann man meist vorher abschätzen).


    Hohlraum:
    Bei diesem Konzept bleibt der Mittelbereich ungefüllt, da das Produkt sich nicht bewegen kann und an allen Kanten feste verfüllt ist. Wer mag, kann auch da weiche Platten einbauen.


    Beschaffung:
    Elektronikfirmen müssen für die Entsorgung bezahlen. So ein Kühlschrank und eine Waschmaschine haben genug Karton (55x55x180, herunterschneiden auf PC-Höhe + Verpackungshöhe + halbe Kartonbreite) Styropor (Bodenplatten und Leisten) für 2 PC.


    Zukleben: Rundherum über jede große Fläche 1x Kleben, sodass ihr 3 Bahnen habt. Das dünne Klebeband reicht nicht für einen 10kg Computer, also 2x drüber gehen. Wir verwenden dickeres Klebeband mit Kautschukkleber (Fehldrucke aus Klebebandfabrik).


    Dekorieren: Rotes Glasklebeband ist ja ganz nett, interessiert den Boten aber genauso wenig, wie "Hier oben" und "nicht belasten!". Er muss also ein persönliches Interesse daran haben, dass die Verpackung heil bleibt. Das könnte man wohl auch mit "Explosiv!" oder "Biohazard!" erreichen, aus Erfahrung kann ich euch sagen: selbst Oxidizer kommt nicht gut an...

    pasted-from-clipboard.png


    Besser: Glasklebeband + "Vorsicht, kann bei schwerer Beschädigung auslaufen" ("Vorsicht kann Auslaufen", kann zur Rücksendung/Abweisung führen, da "untransportabel") oder "Vorsicht flüssige Farbe!".

    Da das schon sehr schwieriges Deutsch ist, malen wir am besten noch ein Bild dabei, damit es jeder Versteht (Datei anbei).

    Glas.pdf




    Darf gerne verschoben werden, wenn ihr dafür einen Tread aufmachen wollt.

    2 Mal editiert, zuletzt von MiRa ()

  • Ich bevorzuge mittlerweile das Box-in-Box System. (Double Boxed), sowohl bei empfindlichen Big Box Games als auch bei PC und Hi-Fi Geräten.

    Für den Versand sammle ich zum Einwickeln immer alte Decken, alte Sitzpolsterauflagen von Gartenmöbeln o.ä.


    Hier mal ein Beispiel für die innere Box, aus Umzugskartons "baue" ich noch eine weitere Box drum herum.


    Weil ich letztens nichts passendes für den Versand eines S-VHS-Recorders zur Hand hatte, habe ich einen Autositz zerschnitten und die Sitzpolsterung verwendet. =O :D


    Apogee means Action

  • Hier beschreibt VileR wie man einen IBM 5153 richtig für den Versand verpacken muss. Die Vorgeschichte(n) sind leider sehr traurig ;( und nichts für schwache nerven.

    Er hat erst nur hart ~3cm und dann nur weich ~3cm verwendet. Hart stabilisiert die Box und leitet Stöße von Ecke zu Ecke, aber auch direkt ins Gerät. Weich gibt zu schnell nach, sodass bei einem Stoß es auf 0 zusammengedrückt wird und wie ein Festkörper wirkt. Beides zusammen wäre super gewesen.


    Das ist dann identisch zum Box-in-Box-System: die äußere Box nimmt die Stöße auf und verteilt die größflächiger auf die Innere.

  • eltrash

    Hat so ein 70er Jahre Flair :D

    IBM 5150, 512kb, 20 MB HDD, HGC&OAK VGA, IBM 5151

    Compaq Deskpro XE466, 20 MB Ram, SCSI, ESS 1868, ArGUS

    Ryzen 9 3900X, Asus Crosshair VIII, 32 GB RAM DDR4-3600, RTX 2080 Super, Samsung 980Pro 1TB, 970Evo 500GB

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