Sinnlose Diskussionen um ein Betriebssystem? Oder: "Linux funktioniert nicht!" - Sprachs und wurde gesteinigt...

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    EDIT: Und Windows / Linux / Unix Streitfrage ist sehr einfach zu erklären. Die Philosophie hinter diesen Betriebssystemen ist anders und die Frage ist, ob man bereit ist alles was man kennt abzulegen und unbelastet etwas neues zu erkunden. Die einen sind dafür bereit und erkennen die echten Vor- und Nachteile, die anderen versuchen unter aller Kraft die andere Sichtweite in den Rahmen der bisherigen Erfahrung zu pressen. Das wird nicht klappen, man kann das Eckige nicht in das Runde zwingen. Und so lange es Menschen gibt, die sich wirklich darauf einlassen und die, die nur so tun, wird es diese Streiterei immer geben. Und die Antwort darauf ist einfach Linux / BSD / MacOS etc. ist nicht Windows, so weit sind wir uns einig. Und wenn man sich mit anderen Betriebssystemen als Windows beschäftigt (egal welche), wird man irgendwann merken, dass die einzige Stäre von Windows seine Marktposition ist. Daher gibt es überwiegend Spiele dafür, daher kann man überall hingehen und irgendwelche SETUP.EXE herunterladen usw. Es hat überhaupt keinen technischen Grund dafür, nur Marketing. Und das schlimmste ist, man hat über 30 Jahre ganze Generationen damit erzogen.

    Um hierauf mal zu antworten: jein
    Um bereit zu sein, alles was man kennt abzulegen und unbelastet etwas neues zu erkunden braucht man die notwendigen Ressourcen. Und für die meisten leute ist es nun mal ein tradeoff, und sie sind darauf angewiesen nicht bei absolut Null anzufangen, weil der Tag am Ende nur 24 Stunden hat und sie am Ende drauf angewisen sind das zumindestens etwas funktioniert.

    Aber genau das sage ich ja, nicht jeder ist bereit es zu tun und welche Gründe man dafür hat ist nebensächlich. Kinder, Arbeit, Krankheit oder Faulheit - über die Gründe habe ich nichts gesagt, stimmt? Ich habe lediglich gesagt, dass nicht jeder bereit ist, warum auch immer.


    Und was die Dokumentation, Fehlermeldungen und Hilfe angeht, da ist Windows so abgeschlagen, dass man es nicht mehr sehen kann und der Grund warum man das nicht erkennt steht in den Kommentaren oben. Man erwartet, dass man in der grafischen Oberfläche ein Fenster sieht indem ein Fehler drin steht, eben so wie es bei Windows zu erwarten wäre. Das Ding ist, wie ich gesagt habe, es ist nicht Windows und wird es niemals sein, daher muss man vergessen, dass da ein Fenster kommen muss indem drin steht "Es ist ein Fehler passiert: 0xDEADBEEF". Stattdessen liefert Linux in den meisten Fällen eine sehr detaillierte Beschreibung mit allen möglichen Hinweisen und Hilfestellungen, die man braucht um den Fehler zu beseitigen, man muss nur wissen wo man schauen muss.


    Desweiteren, ein riesiger Fehler der Benutzer ist, man verwechselt das Betriebssystem und die Software, die irgendjemand gemacht hat. Z.B. beharrt Dosenware, dass Linux daran schuld ist, dass Unity 3D Mist gebaut hat. Argumente ziehen nicht, da die Aussage kommt, dass es unter Windows nicht passiert. Nun da passiert es nicht, weil Microsoft nun Mal alles legale und illegale tut um seine Marktstellung auszunutzen. Das Ergebnis ist, dass Drittfirmen auf die Qualität ihrer Software unter Windows mehr achten als unter Linux. Und für viele Leute, ist es dann egal, wer die Schuld trägt, aber, den Vergleich habe ich schon Mal gebracht, es ist so, als ob man die Strasse dafür verantwortlich machen würde, dass ein Autohersteller schlechte Autos baut.


    Eine sehr lustige Beschwerde, die ich auch gehört habe, Linux würde zu viel Information geben, was schief, wann und warum schief gegangen ist, es wäre lieber, wenn der einfach nichts sagen würde.... Man kann es niemandem recht machen. Daher, wie ich gesagt habe, jeder soll das verwenden, was er will und worauf er Bock hat. Linux ist ja auch nicht erst gestern entstanden und jeder, der wollte hat es sich angeschaut.


    Und eine Sache noch, man spricht hier von "man muss es ja wissen", "oder das geht nicht so, wie ich es kenne" usw., klar aber denkt Mal eine Minute nach, wie viele Jahre ihr gebraucht habt um Windows kennen zu lernen. Ich denke dieses Wissen ist auch nicht über Nacht entstanden. Und das komplett ohne Dokumentation und ohne Hilfe.

  • Meiner Erfahrung nach sind 90% der Leute die über Linux meckern einfach nicht in der Lage sich auf neue Situationen einzustellen und gedanklich andere Wege zu gehen.


    Früher war das ja noch anders, als noch 20 Grafikkarten Typen unterstützt werden mussten und bei vielen Herstellern einfach die Treiber fehlten..

    Ich erinnere mich noch an die Audigy als die neu rauskam.

    Jetzt wo eh fast alles aus einer Fabrik rollt.. zählt das eigentlich kaum mehr.

    совок

  • Desweiteren, ein riesiger Fehler der Benutzer ist, man verwechselt das Betriebssystem und die Software, die irgendjemand gemacht hat. Z.B. beharrt Dosenware, dass Linux daran schuld ist, dass Unity 3D Mist gebaut hat.

    und wieder werden einem Worte in den Mund gelegt -.-


    Ich warte nur darauf das jemand schreibt ich würde pädophilie billigen :thumbdown:

    Von allen Dingen auf Erden ist die Intelligenz am gerechtesten verteilt: Jeder glaubt, er hätte genug davon.

  • Ach was auch immer wieder ein Thema war ist das Leute erst Hardware kaufen und dann gucken ob sie läuft :thumbup:

    Find ich gut. Bei Drucker und Modems war das schon öfter ein Thema..


    Kauf mir ja auch keinen Apple Intel Mac für Windows <3

  • Desweiteren, ein riesiger Fehler der Benutzer ist, man verwechselt das Betriebssystem und die Software, die irgendjemand gemacht hat. Z.B. beharrt Dosenware, dass Linux daran schuld ist, dass Unity 3D Mist gebaut hat.

    und wieder werden einem Worte in den Mund gelegt -.-


    Ich warte nur darauf das jemand schreibt ich würde pädophilie billigen :thumbdown:

    Mit meiner Aussage wollte ich Dich weder beleidigen, noch verunglimpfen. Tut mir Leid, wenn es so rüber gekommen ist. Für mich bleibt es eine sachliche Diskussion, nichts persönliches. Und ich nehme meine Worte zurück, Du beschuldigst Linux nicht, Du sagst einfach, dass es Dir egal ist, ob die Software, oder das Betriebssystem schuld ist. Wenn eine Software unter Linux nicht vernünftig läuft, dann kannst Du Linux nicht benutzen. Die Position kann ich verstehen, aber ich habe einfach eine etwas andere Sichtweise, ich erhalte sehr viele Vorteile indem ich Linux verwende und, wenn es Software gibt, die unter Linux fehlerhaft läuft, dann analysiere ich in den meisten Fällen die Ursache und teile es dem Hersteller mit. In den meisten Fälle erhalte ich ein Danke und eine funktionierende Software.

  • Versucht bitte, diese Diskussion tatsächlich sachlich zu halten.

    Ich denke hier möchte bisher niemand irgendwen angreifen.

    Manche Worte sind vielleicht etwas hart gewählt, das mag sein. Vergesst aber bitte nicht, dass es nur um ein Betriebssystem geht, nicht mehr und nicht weniger.


    Ich fänd's echt super, wenn die Gemüter mal ein wenig runterkühlen würden, damit das hier nicht im Chaos endet, ich würde nur ungerne eingreifen wollen, da ich die Diskussion im Grunde sehr interessant finde.

    Meine Posts enthalten meine persönlichen Meinungen und Erfahrungen.

    Es besteht kein Anspruch auf Richtigkeit oder Vollständigkeit! :D


    Daily Privat: i5-10400F // 16 GB // 1x 512GB + 1x 1TB SSD - 2x var. HDD in Bays // GTX 1660 Super // Linux Mint 21.3

    Daily Work: i7-4770 // 24 GB // 2x 480GB SSD // GTX 750 Ti


    Retro 1: HP Vectra VL2 4/66 // 486 DX2-66 // 16 MB // 6GB // CL-GD5428 1MB // Vibra 16C // 3,5" & 5,25" Floppy // DOS 6.22 // WfW 3.11

  • Das GNU System von Stallman und Co. wartet doch immer noch auf seinen microkernel und die herde translatoren etc. Wenn es danach ginge würde das ja mit the hurd statt mit einem großen monolithischen Kernel laufen. Da ist Mac OS X mit XNU/darwin weiter.

  • die unter Linux fehlerhaft läuft, dann analysiere ich in den meisten Fällen die Ursache und teile es dem Hersteller mit.

    Funktioniert an der Stelle nicht, der Kollege klickt auch nur auf "Export for Linux" (so seine Aussage) und bei den meisten läufts, bei mir war ja das fehlende OpenGL3.X das Problem. Unter Windows gibts halt den Fallback auf DirectX und damit läufts.

    Auf der Linuxseite hingegen kann ich nichts mehr machen um die SW ans laufen zu bekommen und Wine & Co. sind keine Option da es mir eigentlich darum ging die Linuxvariante zu testen - ich müsste also eine neue Maschine mit Linux aufsetzen und das sehe ich eher nicht in nächster Zukunft - Dualboot nervt an der Stelle halt.

    Von allen Dingen auf Erden ist die Intelligenz am gerechtesten verteilt: Jeder glaubt, er hätte genug davon.

  • Ich unterstelle Dir keinesfalls dass Du da eine Wertung vornimmst.
    Aber, nochmal, es liegt nicht an der Bereitschaft, sondern an der Kapazität. Klar sitzen die meisten hier in unserer Alters- und Computeraffinitäts-klasse auf 20 bis 40 Jahren DOS/Windows Wissen, dass sie sich durchaus nicht ohne aufwand angeeignet haben. aber wann?
    Du kannst den durchschnittlichen Linux-Einsteiger nicht mit einem Windows-Einsteiger vergelichen. Der erstere - zumindest hier - hat Ansprüche an seinen PC und Hardware, die über Linux Mint 0815 hinausgehen. (Chris Titus z.B. sagt nicht umsonst Linux is ab besten für Deine Oma, die merkt nicht mal den Unterschied. (Nichts gegen Deine ganz spezifische Oma, jetzt.))
    Der Windows-Umsteiger sitzt auf einer Tonne Erfahrung, Gewohnheiten und Wissen, dass hänschen gelernt hat als es Schüler oder Student war und ist berechtigtermaßen frustriert davon, dass er bei null anfangen muss und noch dazu in einer Art Spiegel-Metaversum das aus 4000 verscheiden Betriebssystem-Versionen besteht und und in welchem man, wie in der Borgesschen Bibliothek zu Babel alles und dessen Gegenteil lesen kann darüber, wie die Dinge zu handhaben sind.

    Es ist objektiv schwerer sich in Linux einzuarbeiten, und der Umsteiger ist in der Regel älter und hat weniger Zeit bzw ist drauf angewiesen dass es in absehbarer Zeit hinreichen stabil ist. Und er ist ungeduldiger.
    Dieses Resümee ist nun teilweise gegenüber Linux nicht fair - aber so ist die Situation.

    Wir sind keine 14jährigen die außer ner Windows CD keine große Wahl hatten und sich deshalb einfach eingearbeitet haben weil's irgendwie alternativlos war (und erzähl mir nicht Linux war 1996 eine Alternative, war es nicht), sondern wir stehen wie der Ochs vorm Berg vor dem Bauchladen und haben das Gefühl ohne 4 Jahre Lektüre machen wir schon bei der Installation einen Fehler der vielleicht 2 Jahre später zum totalen Datenverlust führt.

    Wenn Linux-Propheten sich wünschen dass er marktanteil ein wenig steigt, dann müssen sie auch ein bisschen zum Berg kommen und nich verlangen, dass er Berg sich gefälligst Beine zu machen hat.

    Ich WILL Linux. Aber ich bin halt auch zutiefst verunsichert (allein sich in rolling release vs fixed release einzulesen und ne Entscheidung zu treffen) und als jemand der seinen daily driver maximal alle 6 oder 7 jahre mit einer Neuinstallation beglückt, weils halt einfach schön ist wenn's läuft und gut bin ich da schon am Grübeln noch bevor ich den Installationsstick beschrieben hab. Und das ist nur ein Aspekt.


    Linux und seine Anbieter haben eine Menge zu tun - einige haben das begriffen. Manchen versuchen die Komplexitäten von den Nutzern fernzuhalen - das klappt dann bei der Oma-Distribution. Aber für die anspruchsvollen wechselwilligen Windows Nutzer gibts nur die Wahl zwischen Oma-Distro und dem ABGRUND. Und wir hätten gerne ein Seil mit dem wir langsam runterkommen, wir sind keine 18 mehr.


    Mit "ich erwarte gefälligst die Bereitschaft" - eine verbreiteten Mentalität in der Linux-Community wird sich nix ändern. Diese Art "Bereitschaft" ist objektiv zu viel verlangt.

    "Das Alte oder das Moderne zu schätzen ist leicht, aber das Obsolete schätzen zu wissen ist der Triumph des echten Geschmacks." (Nicholás Gómez Dávila)

  • Vielleicht kommen wir hier aber auch an einen toten Punkt.

    Ich hab bereits mehrere Punkte genannt (z.B. softwareverbreitung/releaseauswahl) die mich z.b. ganz konkret beschäftigen bzw verunsichern.

    Geht andern sicherlich genauso. Vielleicht könne wir der Debatte auch eine Wendung dahingehend geben dass wir das eine oder andere Linuxspezifische theologische Problem angehen, z.B. ("Wurden flatpaks vom Teufel erschaffen um mein sytem zu zerstören?") die uns Willigen bei Grundsatzentscheidung a) klüger und b) entschlossener machen weil wir nachdem wir uns drüber auntehalten haben endlih wissen wovon wir rden und was die vor- und Hinterteile sind. Ich weiß bei kleiner linux-Entschedung je welche Risiken ich eingehe. Als 14-jährige war mir das egal. in meinem jetzigen alter dauerst es alleine ne Woche meinen Windows-Rechner neu aufzusetzen...

    Aalso vielleicht könne wir das eine oder andere Thema so ein bisschen seminarweise behandeln, nachdem wir ein biscehn gesammelt haben was uns so quält.
    Aber halt schon allgemeingültigeres, nicht "der Treiber für obskurea hardware xyz geht nicht" - eher "treiber unter Linux - wie gehen das?"

    Nur so ne idee

    "Das Alte oder das Moderne zu schätzen ist leicht, aber das Obsolete schätzen zu wissen ist der Triumph des echten Geschmacks." (Nicholás Gómez Dávila)

  • Treiber unter Linux sind im Idealfall bereits im Kernel bzw als Kernel Modul enthalten und man muss sich keine Gedanken darum machen.

    Idealerweise nimmt man als Anfänger Hardware die direkt unterstützt wird.
    Ein Punkt der auch noch eintreten kann ist das es sich mit unter nicht über LAN/Wlan installieren lässt/Out of the Box nicht verbinden kann weil z.B. eine Firmware für ein WLAN Chipset nicht enthalten ist.

    Da eine Firma da ein Copyright hat und diese erst nachinstalliert werden muss.

    Oder Firmware Blob für GPU und deswegen nicht alles funktioniert.

    Besonders Toll unter Debian..

    Da kann aber ebenfalls Das System nichts dafür hier sind schlichtweg die Hersteller gefragt.
    Die Properitären NVIDIA Treiber können nerven besonders wenn man die Legacy braucht oder der Monitor sich nicht korrekt identifiziert.Hier gibt es tatsächlich paar Fallstricke wo man dann doch manuell in die Xorg.conf eingreifen muss.

    Der Nouveau Treiber (Opensource) ist leider nicht zufriedenstellend. (Da NVIDIA ja keine Daten herausgibt..)

    Meine Radeon dagegen läuft relativ performant direkt mit den mitgelieferten Treibern.

    Hier muss man ggf noch firmware-nonfree/radeon nachinstallieren.

    In den seltensten Fällen ist ein Treiber von hand zu installieren und zu kompilieren..

    Vor 10-20 Jahren war das durchaus noch recht häufig anzutrefen.


    Meiner Erfahrung nach frägt man am besten gar nicht welche Distribution die beste ist sondern probiert einfach aus bis man eine hat die einen Gefällt und mit der man zurecht kommt.


    Ich hab den meisten Ubuntu Mate installiert und die kommen damit auch Super zurecht.

    Allerdings sind das User mit wenig Ansprüchen, da muss ein Browser laufen, ein Email Programm, ein DVD Brenn Programm und eine handvoll Spiele, Paketmanager ist für die meisten auch kein Problem..

    Gggf. noch Wine mit Word/Excel wenn bestimmte Dokumente gefragt sind.

    Spannung kann noch aufkommen wenn man sein Smartphone gerne mit dem System verbinden möchte.

    MTP ist einfach grauenvoll das funktioniert bei mir nicht mal unter Windows perfekt..

    Wenn ich was vermisse ist es der USB Mass Storage Mode in Android..

    совок

  • Also, ich erwarte keine Bereitschaft von irgendjemanden :D Irgendwie artet das ganze aus, ich erwarte ehrlich gesagt gar nichts von irgendjemanden, ich will auch niemanden zu irgendwas zwingen. Wie jemand, der sehr viele Jahre mit diversen Unixoiden und Windows gearbeitet und für diverse Betriebssysteme Software entwickelt hat, teile ich lediglich meine Erfahrung mit. Nicht mehr und nicht weniger. Ich bin zwar überzeugter Linux Benutzer und habe ausschließlich Linux auf allen meinen Rechnern (außer Retro natürlich), aber ob andere das wollen oder nicht, ist jedem selbst überlassen. Wie gesagt, warum jemand etwas im Leben nicht macht oder macht, geht mich nichts an. Ob man bereit ist Geld, Zeit oder andere Ressourcen auf etwas zu "verschwenden" ist die Entscheidung jedes einzelnen.


    Mich hat es damals "getroffen", weil ich schon immer offen für Experimente war und anfangs war es ein Abenteuer auf welches ich mich gerne eingelassen habe. Es war 1998 und Du hast absolut Recht, Catriona, es war sehr schmerzhaft und niemand vergleicht natürlich Linux von heute mit Linux von damals. Es ist wie Windows 11 mit Windows 98 zu vergleichen. Jedenfalls hat es für mich irgendwann Klick gemacht und das war's. Wie ich vorhin gesagt habe, wenn man erst etwas verstanden hat, ist es eigentlich gar nicht so kompliziert. Der Weg dahin kann aber durchaus holprig werden, das stimmt. Vor allem, wenn man eben 30 Jahre lang auf etwas anderes "trainiert" wurde.


    Um das ganze wieder auf die richtige Bahn zu bekommen versuche ich Mal Parallelen zu ziehen. Mit "Bereitschaft" meine ich nicht die Bereitschaft etwas kennen zu lernen (prinzipiell ist das natürlich jeder), sondern die Bereitschaft sich zu sagen: "ich tue so, als wäre ich ein Neuling". Wenn jemand z.B. eine andere Sprache schon gelernt hat, die komplett anders ist, als die die man kennt, wird wissen, wie hinderlich das bereits erlernte Wissen sein kann. Es ist für einen Slaven sehr schwer Lateinische Sprachen zu erlernen und umgekehrt. Der Grund dafür ist das Wissen, welches man hat und der schnellste Weg eine komplett andere Sprache zu lernen ist die eigene absichtlich zu vergessen (auszublenden) und aufzuhören im Kopf zu übersetzen. Erst danach wird alles einen Sinn ergeben :)

  • Catriona

    Das hast du sehr schön zusammengefasst und ich kann das Meiste unterschreiben.


    Im Grunde ist es ein Drahtseilakt zwischen "Linux, das aussieht und sich anfühlt wie Windows und möglichst viel versteckt, damit sich die Wechsler möglichst wenig umgewöhnen müssen" und

    "Linux, dass neu und ungewöhnlich ist, aber viele neue Möglichkeiten auftut, dafür viel Einarbeitungszeit benötigt".

    Und die Distributionen liegen irgendwo auf der Skala dazwischen. Ubuntu z.B. tendiert eher zu ersterem, Archlinux eher zu letzterem.

    Gerade für Leute, die sich nicht öfter umgewöhnen möchten, würde ich eher eine der weiter verbreiteten Distributionen empfehlen, da dort die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, dass die Unterstützung langfristig gegeben ist.

    Damit möchte ich nicht sagen, dass kleinere Distributionen schlechter sind, denn diese gehen häufig auf spezifischere Anforderungen ein, welche von den "Mainstream" Distributionen mangels Masse gerne mal aussen vor gelassen werden.


    Aber nochmal: Ob und welches Linux für dich interessant ist oder nicht, hängt ganz wesentlich von den Aufgaben ab, die du damit erledigen willst und wieviel Einarbeitsaufwand du bereit bist in Kauf zu nehmen.

    Eine gewisse Einarbeitung ist immer unvermeidbar, das nimmst du ja auch in Windows in Kauf, wenn z.B. dein Microsoft Office eine neue Version ist.

    Bei der einen Distribution ist das eben mehr, bei der anderen weniger ...

    Daily Driver: MSI X470 Gaming Plus - Ryzen 7 1700 - 32 GB - Geforce GTX 1060 6GB - 1 TB NVMe SSD - 2 x 1 TB Raid-0 SATA

    Projekt #1: ASI 486-33 - Projekt #2: PC Chips M912 486 VLB - Projekt #3: Biostar MB8500TVX-A Pentium MMX 166 - Projekt #4: ASUS TXP4 K6-III 400 - Projekt #5: Gigabyte GA-6BXDS Dual Slot 1 PIII-650 -

    Projekt #6: ASUS P2B-DS Dual Slot 1 PIII-1000 - Projekt #7: Gigabyte GA-6VXD7 Dual Sockel 370 PIII-1000 - Projekt #8: TYAN S2505T Dual Tualatin 1400

  • Gute Idee, es ist besser konkrete Fragen zu beantworten, als sich mit Esoterik zu beschäftigen. Also zur Frage, ob Flatpaks vom Teufel erschaffen wurden - nein und ich finde, dass solche Aussagen immer von Menschen kommen, die keine Veränderungen mögen. Wenn alles immer so bleiben soll, wie es war, dann sind Flatpaks böse. Aber objektiv gesehen, kann man das pauschal nicht sagen, denn Flatpaks und ähnliches sind ein Schritt in Richtung Windows mit allen Vor- und Nachteilen. Wenn man diese verstanden hat und weiß, was es für Konsequenzen gibt, wenn man Flatpaks verwendet, dann ist alles in Ordnung. Um die Konsequenzen zu verstehen muss man die klassische Paketverwaltung verstehen. Das, was viele Windows Benutzer gerne als Nachteil beschreiben, ist ein mächtiges Feature von Linux. Erstens Sicherheit, denn jedes Paket ist geprüft und persönlich signiert. D.h. man bekommt Schadsoftware nicht so schnell drauf. Zweitens, wenn man ein Update macht, wird alles und ich sage wirklich alles geupdatet. Kernel, jeder Treiber, Browser, Office, Spiele, einfach alles mit einem Befehl und ultra schnell. Man muss nicht den Browser, das Email Programm, den Office, jedes einzelne Kommunikationsprogramm und den WinZip ;) separat updaten. Alles kommt in einem Schwung. Wenn man Flatpaks dazu nimmt, dann separiert man sich vom ursprünglichem Konzept und hat Programme außerhalb des Paket Managers. Also heißt es System Updates und Flatpack Updates müssen separat geholt werden. Es gibt ja grafische Oberflächen, die das ganze verstecken, aber uns geht es ja ums Verstehen, daher lassen wir uns vom ganzen Bling Bling nicht verblenden. Wenn man außer Flatpak noch Brew und Snap und sonst noch was hat bekommt man irgendwann das selbe Problem, wie unter Windows, dass man jeden Mist separat updaten muss. Das ist u.A. ein Grund, warum Flatpak und Alternativen von vielen nicht willkommen sind. Ich verwende neben dem normalen Paket Manager ausschließlich Flatpak. So muss ich nur zwei Quellen im Auge behalten.

  • Richtig. Aber ich bin halt auch eine Getriebene ein Stück weit, weil ich nicht unbedingt wegen der Vorteile von Linux wechseln will sondern weil die Nachteile von Windows allmählich untragbar werden. D.h. ich muss etwas mehr in Kauf nehmen als mir eigentlich lieb wäre. Nun ist das zwar ne Sache die ich mit mir selber Ausmachen muss aber es mündet - man kan es drehn und wenden wie man will - in Überforderung. Poisitiver und Negativer.
    Man kann halt auch seine ganzen Erfahrungen nicht abschalten und so tun als ob man bei Null steht. Die interferieren da immer.

    scorp Das war sehr aufschlussreich. Ich hoffe wir können sowas mal systemaitiseren "die Linux-Frage der Woche" oder so, weil das hier im thread auch wiede rnur untergeht. Interessant sind für mich die Konsequenzen, die Du erwähnst. Sind die "kernelfremden" oder distrofremden? Dinge wie flatpaks oder appimage nur vervig? weil alles einzeln update oder gefährlich weil update kann mir das OS kaputtschießen?
    Windows ist ja meist robust gegenüber kaputtegegangner software, die kratzt man runter und gut.

    matze79 Ich kapier das. Noch dreimal lesen und dan hab ichs! bestimmt. :) * googelt heimlich "blob" *

    "Das Alte oder das Moderne zu schätzen ist leicht, aber das Obsolete schätzen zu wissen ist der Triumph des echten Geschmacks." (Nicholás Gómez Dávila)

  • Nein ein flatpak oder ein appimage kann dir im normalfall nichts zerstören außer es wäre böswillig modifiziert und du führst es mit rootrechten aus.

    Mit Userrechten können ja maximal deine Dateien im Home Ordner betroffen sein.


    Das ist ja nur die gepackte Executable mit allen Abhängigkeiten.


    Also wie eine EXE Datei mit allen nötigen DLL Files zusammen in ein ausführbares Paket gebracht.

    So das es Unabhängig von der verwendeten Distro Funktionsfähig ist.

  • Amiga gibts halt nicht mehr :duck:


    :D

    Nimm das zurück! Amiga OS 3.2 ist erst dieses Jahr im Mai erschienen. :s035: :D

    "Das Alte oder das Moderne zu schätzen ist leicht, aber das Obsolete schätzen zu wissen ist der Triumph des echten Geschmacks." (Nicholás Gómez Dávila)

  • Ich war Jahrelang auf Windows festgelegt, weil es 3D-Studio nun mal nur für Windows gab... Seid dem ich mein Arbeitsbereich auf Software Entwicklung umgestellt habe, bin ich nur noch unter Linux unterwegs und bin froh drum...


    Aber es gibt schon noch ein paar Dinge die ich vermisse... z.B. die Liste der Zuletzt genutzten Dateien und Ordner... Das ist einfach super praktisch...


    Ich hab mir deswegen mal alle aktuellen Distributionen/Desktops angesehen und so wirklich gut, macht es leider keine:


    Manjaro KDE 21.1.3

    + Hat "Recent Files" und "Recent Locations" im Datei Dialog!

    - Aber nur bei KDE native Anwendungen?!? (z.B. nicht in Firefox)


    linuxmint-20.2-cinnamon-64bit-edge

    - Beim speichern kein "Letzten Orte"


    Manjaro XFCE 21.1.3

    - Nix mit "Letzte Orte"


    Manjaro Gnome 21.1.3

    - Schwerpunkt "Touch" Bedienung :(


    Lubuntu 21.04 (LXQT v0.16.0):

    - Hat keinerlei Recent File/Locations


    Aktuell bin ich mit Cinnamon unterwegs... Man kann sich ein "recent:///" Lesezeichen erstellen... Leider sieht man das aber nicht immer in allen Dateidialogen...

    Von Cinnamon bin ich auch nicht so ganz überzeugt... KDE hab ich mal auf einem Laptop ein wenig praktisch ausprobiert, aber das ist echt langsam...


    Somit will ich eigentlich wieder zurück zum Mate und hab mal ein Bug erstellt... Den hab ich initial hier angelegt: https://github.com/mate-desktop/mate-desktop/issues/481 und landete letztlich in https://gitlab.gnome.org/GNOME/gtk/-/issues/4299 ... Offenbar wurde das ganze vor einiger Zeit auf GTK gestrichen... Keine Ahnung warum...

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