Endlich: Reparatur von Kugelmäusen!

  • Hallo ihr Lieben,


    Ich möchte meine Erkenntnisse mit euch teilen. Ich habe drei Genius-Mäuse:

    1) Heile

    2) Kaputt, nur eine Achse geht

    3) Kaputt, keine Bewegungen

    Klicken können sie aber alle. Komisch!


    Ich habe die Mäuse also geöffnet, gereinigt und nachgesehen, ob man etwas erkennen kann.

    3) Die defekte Maus sah völlig neuwertig aus aus! 🤔

    1) Die heile Maus auch, nur die Lichtschranken waren furchtbar verbogen! 😯

    2) Überraschung; ausgerechnet auf der funktionierenden Achse (grün) war wieder alles verbogen. Die defekte Achse (rot) sah perfekt aus. Soso!


    Plötzlich ergibt alles Sinn: Genius-Mäuse haben einen Konstruktionsfehler, die Lichtschranke wäre eigentlich nicht nah genug am Speichenrad befestigt, sodass bei seiner Drehung jederzeit irgendwo diffuses Licht auf den Transistor fällt. Hinweis von Ranger85: "Das passiert gern beim Dreck-rauspulen durchs Kugelfach!"


    Die Lichtschranke muss natürlich die Unterbrechungen einzeln zählen können. Und das geht am Besten, wenn LED und Fototransistor sehr nah am Speichenrad stehen. Also im Betrieb die Lichtschranken zurechtgebogen, bis die Bewegungen registriert wurden. Vorsicht: Zu nah, und das Speichenrad kratzt an der LED-Linse.


    Nun habe ich drei funktionierende Mäuse. 🥰


  • Die Colani-Maus-Variante kenn ich noch gar nicht. Bei dem 486 SX25 von meinem Vater damals war eine andere dabei von Sicos soviel ich weiss :)

    IBM 5150, 512kb, 20 MB HDD, HGC&OAK VGA, IBM 5151

    Compaq Deskpro XE466, 20 MB Ram, SCSI, ESS 1868, ArGUS

    Ryzen 9 3900X, Asus Crosshair VIII, 32 GB RAM DDR4-3600, RTX 2080 Super, Samsung 980Pro 1TB, 970Evo 500GB

  • Also im Betrieb die Lichtschranken zurechtgebogen, bis die Bewegungen registriert wurden. Vorsicht: Zu nah, und das Speichenrad kratzt an der LED-Linse.

    Oh ja, wo du das gerade erwähnst. Das hab ich auch schon sehr häufig gemacht. Hätte man ja mal eher anmerken können :|


    Etwas wieder gerade biegen und lüppt. Aber wieso passiert das überhaupt?
    Als ob sich die Lichtschranken mit der Zeit verziehen und nach hinten biegen. Ich mein vor 25 Jahren muss das ja einwandfrei funktioniert haben. Also kann es nicht von vornherein sein.

    "Ein Klavier hat kein Vergaser!"
    - H.J. Preil

  • Als ob sich die Lichtschranken mit der Zeit verziehen und nach hinten biegen. Ich mein vor 25 Jahren muss das ja einwandfrei funktioniert haben. Also kann es nicht von vornherein sein.

    Diese Speichenräder haben teilweise recht viel Spiel. Ich glaube sie können bei ruckartigen Bewegungen gegen die Lichtschrankenteile schlagen und diese geradebiegen. Normalerweise sollten sie gar nicht in den Weg kommen, wenn sie gerade sind, die Neigung zum Rad hin ist vermutlich nur ein Hotfix.


    Das war damals übrigens – nach nur etwa 2 Jahren Betrieb am 486DX33 – der Fehler unserer Highscreen-Genius-Maus, die dafür im Müll gelandet ist. :|

    Ich erinnere mich sogar, dass manche Mäuse neu ganz leise Rattergeräusche gemacht haben.


    Storm: Das ist richtig, um (ab?) 1992 gab es die Colani-Maus und den Colani-Trackball von Highscreen, beides in beige. Die schwarze Colani-Maus ist von Sicos und war soweit ich weiß nicht exklusiv von Vobis.

  • Die Maus sah jedenfalls so aus und war bei dem Colani 486SX25 von Highscreen dabei:



    Die lag gar nicht mal so schlecht in der Hand :)

    IBM 5150, 512kb, 20 MB HDD, HGC&OAK VGA, IBM 5151

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  • Die lag gar nicht mal so schlecht in der Hand :)

    Vorrausgesetzt die Pfote ist groß genug. Die ist riesig.

    Da ich mit liegendem Handgelenk die Maus führe, ist diese Colani Maus die Hölle.

    Die andere von H.EXE hingegen kommt bei mir gut an.


    Den Trackball hab ich ja auch von hier. Ich denke entweder es ist ein Kabelbruch oder auch wieder verbogene IR LEDs und Empfänger.

    "Ein Klavier hat kein Vergaser!"
    - H.J. Preil

  • Ich habe Klodeckel-Hände, ich brauche große Mäuse :D

    IBM 5150, 512kb, 20 MB HDD, HGC&OAK VGA, IBM 5151

    Compaq Deskpro XE466, 20 MB Ram, SCSI, ESS 1868, ArGUS

    Ryzen 9 3900X, Asus Crosshair VIII, 32 GB RAM DDR4-3600, RTX 2080 Super, Samsung 980Pro 1TB, 970Evo 500GB

  • Ich habe Klodeckel-Hände, ich brauche große Mäuse

    Und ich habe Mülleimerdeckel-Hände

    Jetzt weiß ich endlich auch, warum diese "one-size" Schutzhandschuhe so riesig sind.

    In denen könnt ich drei meiner Händchen unterbringen. Wahrscheinlich gehts wolfig.sys ähnlich.


    Thema Maus: Ich hab die mechanischen Mäuse früher schon des Öfteren aufgeschraubt. Neben dejustierten Lichtschranken (Das passiert gern beim Dreck-rauspulen durchs Kugelfach!)

    fand ich auch schon kalte Lötstellen und Kabelbrüche, die ähnliche Ein-richtungs Ausfallfehler verursachten.

  • Die verschleißfreie Technik mit den Lichtschranken gab es doch erst später. Die klassische Microsoft-Maus, also die völlig unergonimische, hatte doch Schleifkontakte oder sowas in der Richtung? Und wenn die mal korrodieren, hakt der Mauszeiger, obwohl mechanisch seitens der Kugel alles korrekt abgetastet wird.

    Division by zero.

  • Arrrr die ist ja super schick muss ich gestehen :love:. "Nachteil": wenn man sie haben wollte, muss sie wahrscheinlich auch direkt am passenden Rechner hängen, sonst sieht das sicher ziemlich unmöglich aus. Und so ein Set muss man erstmal bekommen.


    Glückwunsch zur Reparatur!

    Remember the new number: 0118 999 881 999 119 725 ... 3 :D

  • Ich kenne keine Maus mit Schleifkontakten.


    Die ältesten die ich kenne haben noch nicht mal ne Kugel sondern ein Raster auf dem Mauspad und sind Optisch.

    Da muss ich widersprechen. Bei den früheren Kugelmäusen wurde die Bewegung der Kugel über eine Welle an Schleifkontakte übermittelt. Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/…er)#Mechanisch-elektrisch


    Erst später (bei der Microsoft Mouse die erste ergonomische Maus) wurden die Schleifkontakte durch Lichtschranken ersetzt.


    Schöne Grüße

    Dave :o)

    Division by zero.

  • Da muss ich widersprechen. Bei den früheren Kugelmäusen wurde die Bewegung der Kugel über eine Welle an Schleifkontakte übermittelt.

    Dies kann defivitiv keine Maus aus dem PC-Bereich oder sonstigen Massenproduzierten Systemen sein, um die es hier hauptsächlich geht.

    Das wird ggf. bei frühen Prototypen und experimentellen aufbauten der Fall gewesen sein. Wenn du eine solche Maus zeigen kannst, fühle dich hiermit dazu aufgefordert.

    Insbondere interessant dürfte sein, das Schleifkontakte, um koordinaten zu übermitteln, einen Anschlag haben müssten, der bei einer Maus äusserst hinderlich sein dürfte.

    Im Wikipedia Artikel fehlt jedwede Modellangabe noch ist dort eine Quelle zur Überprüfung der Richtigkeit der Information zu finden. :rolleyes:


    Selbst bei der Telefunken Rollkugel, die ich in Stuttgart bereits live in Händen halten durfte, ist bereits das optomechanische System zu finden.

  • Ranger85 Könnte ja ein Quadraturencoder mit Schleifkontakten gewesen sein. Bin aber gespannt!

    Inkrementalgeber.. ich kenne jedenfalls keine PC Maus mit sowas.


    Und Xerox Alto was die drinnen hatten k.a.



    EDIT:



    Hoch modern!


    Optisch!


    Restoring YC's Xerox Alto day 10: New boards, running programs, mouse problems
    Last week our vintage Alto was crashing; we traced the problem to an incompatibility between two of the processor boards. Today we repla...
    www.righto.com


    Mechanisch gibt es wohl auch:


  • Anbei noch was :


    https://lisalist2.com/lisalist1/att-2297/AppleLisa-MouseDevelopment.pdf


    In dem Dokument geht Apple auch auf die Entwicklung der Lisa Maus ein.

    Sie erwähnen, das sie die Maus mit optischen Sensoren ausstatten, weil dies günstiger und nicht bereits nach wenigen Stunden verschlissen ist.

    Ebenso findet dort eine "Alps Maus" Erwähnung, die wohl tatsächlich sowas wie Schleifer hatte (Brushes).

    (Seiten 36 und 38). Diese fand scheinbar im Xerox Umfeld kurzzeitig Verwendung, näheres lässt sich aber nicht herausfiden.


    Am PC oder an "Heimcomputern" gab es jedoch nichts dergleichen.

    Da bereits die Lisa eine optomechanische Maus hatte und auch Logitech bereits seit frühesten versuchen in den 70er Jahren ebenfalls auf Lichtschranken setzten. (Siehe französischsprachigen Link oben).


    Edit: Die Entwicklung der Logitech Maus und deren vorläufern ist sehr interessant:


    https://en.wikipedia.org/wiki/André_Guignard
    https://www.museebolo.ch/un-vi…a-micromecanique/?lang=en

    Einmal editiert, zuletzt von Ranger85 ()

  • Ebenso findet dort eine "Alps Maus" Erwähnung, die wohl tatsächlich sowas wie Schleifer hatte (Brushes).

    (Seiten 36 und 38). Diese fand scheinbar im Xerox Umfeld kurzzeitig Verwendung, näheres lässt sich aber nicht herausfiden.

    Das wird wohl der Versuch gewesen sein Geld zu sparen.


    Siehe das untere Bild.

    Das dürfte besagte Maus sein.


    Ist aber wohl eher eine Ultra Rarität.

    Und absolut Praxisfern :D

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