Das dreckige (halbe) Dutzend

Du willst trotzdem nicht mit mir tauschen, glaub mir.

Zitat von nicetux

Zitat von Catriona

Du willst trotzdem nicht mit mir tauschen, glaub mir.

Ich erlöse dich gerne von dem Sockel 7 PCChips Mainboard, ich mag diese Underdogs durchaus. 😀

Darüber können wir sicher eines Tages mal reden. Vermutlich 2026.

Na jut, damit mal zurück zum Thema. Ich hab mir mal den Dicken vorgeknöpft.

Ihr erinnert Euch, der Pentium III mit dem komischen Einschaltknopf, dem asthmatischen Netzteil mit Anlaufverzögerung und der Festplatte des klackernden Todes...

Erstmal demontiert, denn der gute braucht eine gründliche Dusche. Dieser Stahlwerksstaub...

Hier mal ein paar Impressionen:

Das Netzteil ist sogar von Seasonic. Nicht sicher ob das Schmauchspuren sind an dem Gitter da. 200W, davon 125 auf der 3,3/5V-Schiene.

Die vorgefundenen Karten, solide, nix besonderes. War ja auch kein Gaming-Rechner.

Beim Motherboard hatte ich im April schon geschrieben, dass die Elkos noch echt gut aussähen - nun wissen wir auch warum:

Die CPU-Package ist mit am dreckigsten:

Das Gehäuse wird einiger Spenglerarbeiten bedürfen. Zwar nur von unten her verbeult, aber der Ordnung halber:

Ein Wunder ist, dass ich den Rechner überhaupt aufbekommen habe. Der Laser im CD-ROM-Laufwerk ist nämlich sooooo gefährlich, dass sie lieber gleich die Anleitung zum Öffnen des Gehäuses mit der Warnung überklebt haben...

...ach diese Beutethüringer von der bluechip AG in Meuselwitz. Ein vorsichtiger Menschenschlag.

So, Des dicken asthmatisches Netzteil...

Bei den großen Elkos bin ich mich noch nicht sicher ob es Elkosaft oder diese Hersrtellerpampe ist, die ist aber eigentlich heller.
Die kleinen Elkos sind über jeden Zweifel hinaus aufgewölbt.

Könnte das zweistimmige Pfeifen und die Anlaufverzögerung erkären. Nun würde ich das alte ATX-Dinge ja wegwerfen, aber es hat nun mal ein -5V Schiene.
Ich bestell aber nicht gleich wieder für 40€+40€ Versand Elkos. Es muss warten...

Überlege ob ich dem Dicken was anderes einsetze, sonst scheint er ja ok zu sein und braucht in der gegenwärtigen Konfiguration keine -5V. Und 125 W auf der 3,3/5V-Schiene auch nicht.
Mal sehen was ein kleines modernes Seasonic kostet...

meine noch vorhandenen Chinaböller bau ich mal lieber nicht ein.

Sooo, nachdem wir uns dem Netzteil gewidmet hatten und beschlossen, es auf die lange Bank mit all den Teilen zu schieben die des Rekondensatorierens harren...

war eine Ersatzbeschaffung nötig.

Niemand geringeres als Be Quiet stand bereit um mir dieses äußerst vertrauenswürdige Gerät in passendem retro-Look für nur 31 € zu überlassen. Mir wurde glaubwürdig versicherd, die 3.3/5V Schiene werde den Pentium III abkönnen.

A propos, selbiger stand noch vor einer kleinen Revision und Reinigung:

...sowie einem kleinen Kühlerupdate. 40mm Lüfter sind gar nicht mal so breit im Angebot und während der alte (links) wesentlich zu laut und der rechts daneben wesentlich zu schwach war, kam nur der Königsweg in Frage.

A smoooth operator...

Am Sonntagmorgen - bewusst gewähltes Timing - gelang es mir dann, das Gehäuse mittels eines mittelschweren Hammers wieder in Form zu bringen, hoffentlich zur Freude des Nachbarn, dessen Kind und Hund mich abwechselnd, aber dauerhaft zu unterhalten pflegen. Die kleinen Freuden im Leben.

Vor der Wiederzusammensetzung musste ich noch einige Teile beschaffen. Die Festplatte (klack klack, siehe und höre weiter oben im Thread) und leider auch das CD-ROM-Laufwerk wollten nicht mehr, lediglich das Floppylaufwerk erwies sich als grundsolide. (Das CD-ROM funktioniert übrigens ganz hervorragend, nur der Öffnungsmechanismus will nicht - es sei denn es ist schon eine CD drin. Es wandert ebenfalls auf eine sehr lange Bank.)

ENDLICH jedoch, konnte ich meinen, bekanntlich nicht unbeachtlichen Fundus einmal so ausspielen, wie es weiland meiner Vision von künftiger Größe entsprach:

Farbtest durch Danebenhalten bei meinem Lager optischer Laufwerke. Der Kandidat ist nicht perfekt, aber sehr akzeptabel und mit einem Produktionsdatum von 1999 absolut altersgerecht.

Als Festplatte hatte ich diese hier schlecht sichtbare (danke, Kamera) Quantum Fireball erwählt, mit satten 13 GB und ebenfalls einem passenden Produktionsjahr.

Leider leider leider hat sie mich schändlich verraten. Nach einem völlig normalen post und Erkennung durch das BIOS verursacht die Paltte einen Reset des Systems, nach welchem der Rechner eingefroren im Firmware Bild der Grafikkarte hängenbleibt. Immerhin, das bekommt man sonst nie zu sehen...
Nach dem ersten Fehlstart dieser Art konnte ich den Fehler offenbar beheben, indem ich den Jumper der Platte von CS auf Master setzte. Von an schien si durch alle anderen tests hindurch wunderbar zu funtionieren. Pünktlich nach dem Einbau war der Fehler jedoch wider da...

Es fand sich eine weitere Festplatte, 6 GB, von Maxtor. Baujahr 2000, naja... Lief wie eine Eins. Leider keine Bilder, ich war zu wütend zum Fotografieren. Immer beim Zusammenbau hauen die Kisten mir die schrägsten Knüppel zwischen die Beine.

A propos Zusammenbau, ich habe je gerade der Geschichte quasi vorgegriffen:

Ohne Kabel sieht das alles immer hinreißend hübsch aus. Und so ordentlich. Wer den Floppy-Stecker allerdings hinter die CPU baut... der hat sich defnitiv nichts dabei gedacht. Ich gab jedoch mein Bestes.

Tja - und da steht er nun, breitbeinig auf seinen uralten Klebefüßen, die am Boden entlanggewandert waren, bis nach 25 Jahren Catriona kam und feststellte, dass man sie ja auch am Gehäuse verschrauben kann.

Fein aufpoliert mit Platikreiniger - hübscher wir er nicht mehr, es sei denn es retrobrightet ihn jemand. Ich mit meinem überdachten Nordbalkon bin das jedoch nicht.

Ein Windows 98 gibt es auch, die Steckkarten werden erkannt, aber Treiber zusammensuhen fällt erstmal aus. Der Dicke wandert mit einem "saniert"-Sticker ins Lager und wir widmen uns neuen Aufgaben.

Tja Freunde, so langsam ist Halbzeit bei unserem halben Dutzend.

Es warten noch der Admiral Yakumo und die Geschwister Not und Elend auf uns. Vorher jedoch widmen wir uns etwas einem compaqterem Problem.

Hier geht es vermutlich dann im November weiter.

EDIT:

PS: Später fand ich heraus woran es bei der Quantum Fireball womöglich liegt. Ein Corona-Fall. Ich tu sie in die Quarantäne-Box.

Zitat von LeChris

Jedoch sind die bei mir ein klein wenig "sauberer" archiviert. Optische LWs z. B. reinigen, ggf.

aufschrauben Linse reinigen, Schienen einfetten, testen, in ESD-Hülle und dann ab in einen

Maxibriefkarton.

Ja, theoretisch schon. Es sind aber zuviele. Ich mach quasi die ganz große Revision bei Sachen, die ich definitiv für die nächsten 100 Jahre behalten will. Aber Aktionen wie "ich öffne, reinige und teste jetzt 67 3.5 inch Floppy Laufwerke" machen es vom Hobby zum Industrie-Fließbandjob. Ich bin quasi beim Dicken schon über das normale Maß hinausgegangen indem er neue Teile bekommen hat. Er wird aber in dieser oder einer anderen Zusammensetzung mit Sicherheit früher oder später auf dem Marktplatz landen.

Und ja, ich weiß, wenn man die Teile einzeln verkauft geibt es mehr, aber wo ist da der Spaß?

Höchstens, dass ich irgendwann einfach alle Verkaufskandidaten komplett zerlege und meinen eigenen Alternate-Katalog oder Vobis-Zettel designe für den Flohmarkt hier. "Konfigurieren Sie Ihren Wunschrecher von 1997 - wir haben alles auf Lager außer High End."

Langfristig will ich viellicht so 20% meiner Sammlung behalten. Ich mach das nicht in dem Maßstab weiter bis ich 60 bin.

Schuhe und Kleidung sammel ich ja außerdem trotzdem.