Wiederbelebung eines Octek 386er

Wie in meiner ersten Nachricht bereits erwähnt habe ich neulich beim Aufräumen unseren alten 386er gefunden.

Nun steht es an der Reihe diesen Wiederzubeleben.

Vorab ich habe gute Lötkenntnisse und kann mittlerweile auch OK SMD per Heißluft Löten.

An Werkzeugen habe ich: Lötstation + Heißluft, Entlötstation, Oszilloskop, Multimeter, Netzteile und was sich nicht alles noch angesammelt hat.

Ich persönlich habe zwar Erfahrung mit Elektronik (da ich vor nem guten Jahr 2 C64er repariert habe) jedoch ist ein 386er für mich etwas neues...

Zu dem System:

Es besteht aus einem Octek Jaguar IV-C Mainboard auf welchem 4MB an RAM installiert ist und 32KB an Cache vorliegen. Der Prozessor ist ein Cyrix Cx486DLC-40GP welcher zudem auch noch ein 87DLC CO-Prozessor besitzt.

Zudem ist noch eine Octek PVGA1D Grafikkarte und eine Octek Compact I/O-B I/O Karte verbaut.

Leider besitze ich keine weiteren Dokumente oder Infos zu diesem System.

Ein ausschlaggebendes Problem war die Tatsache, dass die Verbaute Ni-Cd Batterie ausgelaufen ist und ein Teil des Boards weggeätzt hat. Diese wurde jedoch bereits entfernt und die beschädigten Leiterbahnen auf der Rückseite mit einem dünnen Draht wiederhergestellt.

Ein weiteres Problem ist, dass die Aktivität des Daten und Adressbusses (gemessen an den Cache Chips) oft rein zufällig ist und bei jedem Neustart zufällig sich ändert (manchmal wie erwartet Aktivität, manchmal nur dreieckförmige Pulse oder manchmal auch nur HIGH (5V) )

Dies wurde gemessen nachdem ein neuer BIOS EPROM eingebaut wurde da nach Start mit dem alten (Originalen) nach ein paar Sekunden immer der Bus auf 5V oder 0 ging.

Der neue BIOS kommt aus dem Internet und ist angeblich der Originale für dieses Mainboard.

Nach einbauen der Grafikkarte bekomme ich kein Bild.

Wie wäre es am schlausten jetzt vorzugehen? Habe schon oft gehört das sich eine POST karte für den ISA Slot lohnt. Mach es Sinn sich so etwas zu Kaufen?

Beim durchmessen der korrodierten Leiterbahnen hatten drei keinen Durchgang bzw. extrem hohe Wiederstände. Diese habe ich danach auf der Rückseite geflickt... Hoffentlich besitzt dieses Board keine Layer unter in der Platine welche Daten leiten...

Lautsprecher habe ich noch nicht angeschlossen werde ich aber mal als nächstes probieren.

Mit Lautsprecher bekomme ich folgende Abfolge: TIEF HOCH TIEF TIEF HOCH TIEF . Und jedes mal nachdem diese Abfolge gelaufen ist schaltet das System den Bus auf HIGH.

Der Bios ist übrigens ein MR.BIOS falls das weiterhilft

Habe gerade mal ein wenig recherchiert und anscheinen steht die Abfolge (laut Wikipedia) für einen Fehler in Speicherbank (Adressbus Fehler). Zudem ist angegeben das mögliche Fehlerquellen der RAM sein kann...

Zitat von Stefan307

Üblich sind eher kurze und lange beebs...

Bei bin auch davon ausgegangen jedoch sind es bei MR.BIOS Systemen wohl hohe und tiefe Töne

Das werde ich als nächstes mal versuchen und mal probieren alles wieder schön sauber zu machen...

Nach langer Arbeit und auch vielen Problemen, läuft das Board jetzt endlich wieder . Der Fehler war ein defekter 74F244 der den Adressbus steuert und eine weitere unentdeckte weggegammelte Leiterbahn. Naja jetzt läuft das Board wieder und lässt sich auch mit einer Tastatur steuern. Zudem habe ich das Board auch gleich noch durch 4 weitere 1MB 70ns RAM Module erweitert, welche ich noch gefunden hatte. Somit lässt sich nun auch sagen dass das Board in der Hinsicht auch nun voll funktioniert.

Punkt 1: Die Grafikkarte erzeugt ein Signal von 720x400 was sich für mich zuerst ein wenig komisch anhörte aber laut Wikipedia sog. Wide VGA ist. Auf der Karte sind hinten ein paar DIP-Schalter welche jedoch bei Verstellung keine visuelle Änderung produzieren.

Punkt 2: Ich habe testweise mal die I/O Karte und dort ein 3 1/2 Zoll Laufwerk angeschlossen. Dort habe ich eine weitere gefundene Diskette mit der Aufschrift Startdiskette DOS 6.22 eingesteckt. Jedoch änderte sich danach nichts, obwohl man Aktivität aus dem Laufwerk hören konnte. Bei weiterer nachsuche fand ich im BIOS mehrere Punkte zur Konfiguration des Diskettenlaufwerks.

Punkt 3. Wäre es möglich die BIOS-Batterie durch eine moderne CR2032 Batterie zu ersetzen? Habe schon oft gehört und in diversen Videos gesehen dass dies gemacht werden kann, man jedoch vorher noch eine Diode verbauen muss, da das Board die Batterie bei Betrieb auflädt.

Das geht auch wüsste jedoch nicht wie ich dort eine neue Batterie anschließen soll... Würde mal nachschauen wie es da mit Ladestrom und Pinbelegung und so aussieht

Habe schnell mal nachgemessen und dort liegt keine externe Ladespannung an sodass ich jetzt schlussfolgern würde dass ich an Pin 1 und 4 (Vdc und GND) 3V anschließen kann...

Ja der Bios lässt sich bedienen.

Werden jetzt mal versuchen an Pin 1 und 4 3V anzulegen und mal eine Uhrzeit im Bios einstellen