Alles anzeigenNach langer Zeit traute ich mich endlich an meine Roland LAPC-I ran. Ich hatte das Problem, dass die Lautstärke extrem hoch ist. Man kann sie zwar mit einem externen Mixer wieder heruntersetzen, aber man hörte noch Übersteuerungen.
Nun dachte ich mir: „Hmmm, vielleicht sind auch hier die Schaltungen dank schwacher ElKos nicht korrekt versorgt.“ Den Eingriff hatte ich mir seeeehr lange, ca. 2 Jahre, überlegt. Zum einen wollte ich den Originalzustand nicht verändern und zum anderen hat so ein Eingriff immer ein besonderes Risiko. Zumal ich gelesen habe, dass die Via der LAPC sehr empfindlich sein sollen. Ich wurde sogar durch einen LAPC-erfahrenen Bastler darauf hingewiesen hier besonders vorsichtig zu agieren.
Das Problem mit der Lautstärke ärgerte mich schon sehr, da ich den tollen Sound so leider nicht nach uneingeschränkt genießen kann. Somit musste ich den Eingriff riskieren.
Die Auswahl der Ersatz-ElKos war der erste Schritt. Sie sollten ein möglichst gleichmäßiges und hochwertiges Bild ergeben und technisch langlebig und hochwertig sein. Ich entschied mich für „audiophile“ Varianten von Nichicon. Und ja, ich weiß, dass die Panasonic FR Serie günstiger und mindestens gleichwertig ist, sie sieht aber nicht so gut aus Konkret sind es:
- 2x 1uF/50V USW-Serie Nichicon
- 3x 10uF/16V USW-Serie Nichicon
- 3x 47uF/16V USW-Serie Nichicon
- 2x 100uF/6,3V USW-Serie (hier hätte ich auch die 16V Variante nehmen können, wollte aber möglichst an der Originalkonfiguration bleiben)
- 4x 100uF/16V USW-Serie Nichicon
- 2x 10uF/16V UES-Serie Bipolar Nichicon
- 2x 47uF/16V UES-Serie Bipolar Nichicon
- 1x 470uF/ UKA-Serie Nichicon
Das Auslöten hatte ich zunächst beim äußeren 100uF/6,3V mit meiner Entlötstation probiert, aber selbst bei 400 Grad und frischem Lot mit Bleianteil und auch zusätzlichem Flux habe ich die Via nicht frei bekommen. Im nächsten Versuch habe ich dann eine sehr vorsichtige „Wiggel-Methode“ mit frischem Zinn probiert. Die Via habe ich anschließend mit der Entlötstation (350 Grad) und frischem Zinn auf der Rückseite und der Lötstation (365 Grad) mit sehr feiner Lötspitze auf der Vorderseite freibekommen. Anschließend wurde mit Isopropanol gereinigt und die Via auf Kontakt geprüft. Das Auslöten war nahezu spurlos, mein erster Erfolg.
Die alten ElKos habe ich natürlich durchgemessen, zumindest deren Kapazität. Bis auf einen der 100uF Kondensatoren war deren Kapazität durchweg mindestens leicht über dem Nennwert. Der Wert des Ausreißers lag bei 99uF, also immer noch im Toleranzbereich.
Oben „alt“, unten „neu“:
Das Einlöten der Ersatz-ElKos war dann wieder etwas einfacher und risikoärmer. Hier galt es auf ein möglichst professionelles Finish, also perfekten Sitz, schicke Lötstellen und guten Durchstieg zu achten.
Die Karte sieht jetzt zwar etwas „bunter“ aus, wirkt aber trotz allem sehr schick und professionell, mein zweiter Erfolg.
So sah die Karte vorher aus:
Und so sieht sie jetzt aus:
Und jetzt das Finale, der Lohn der Angst … also erstmal die positive Nachricht: die Karte funktioniert, mein dritter Erfolg! Aber: leider besteht das Lautstärkeproblem immer noch.
Die Laustärkeveränderung via SW, also einem MIDI-Player, hat nur leichte Effekte. Bei 5% Volume hat sich die Lautstärke gefühlt halbiert, immerhin. Es gibt dann auch keine Übersteuerungen mehr.
Daher habe ich eine wichtige Frage an die MIDI-Experten unter euch.
Kann mir bitte jemand ein SysEx File zur Lautstärkereduktion auf 5% und ein zweites File auf 2% erstellen?
Volume reduction on Roland LAPC-I \ VOGONS
Könnte das helfen?