Darius lebensverlängernde Modifikation: Meine Zhóngdí ZD-915 Unterdruck-Entlötstation

  • Grüß euch,


    endlich besitze ich seit einiger Zeit die tolle Entlötstation. Dieses Gerät ist super in meinen Augen und VIAs sind nun überhaupt kein Problem mehr. Die Entlötstation ist Mikroprozessorgesteuert und die letzte eingestellte Temperatur wird abgespeichert. Somit einfach einschalten und aufheizen lassen.


    Der Lötzinnbehälter ist gut gelöst. In der Vorversion wurde hier wohl Kunststoff als Behälter verwendet was sich wohl nicht so gut gemacht hatte. Hitze und Kunststoff ist halt nicht soo gut, außer es ist Hochtemperatur-Kunststoff. Hier wird eine Glasröhre verwendet. Vorne befindet sich ein Silikon-Dichtring mit innenliegender Feder. Dahinter ist eine Metall-Prallplatte und eins weiter ein Filter. Somit kann sich das abgesaugte Lötzinn gut im Behälter verteilen und die Unterdruckleitung bleibt soweit gut geschützt dank Filter. Hier muss ich mir überlegen, was ich als Ersatzfilter verwenden kann. Angeblich ist das wohl Keramikflies. Muss ich mich mal schlau machen, was ich hier als Ersatz finden kann. Zusätzlich befindet sich ein größerer Filter in der Verschraubung am Gerät unten.


    Die ersten Entlötversuche gingen erstaunlich gut, aber ich hörte, wie nach jeder Betätigung der Pumpenmotor irgendwie sich nicht korrekt geregelt anhört. Im weltweiten Netz fand ich eine Ansicht im geöffneten Zustand. Dort wurde der Pumpenmotor mit ziemlich dünnen Litzen unter Strom gesetzt, was hier sicherlich nicht gut ist. Zusätzlich gelangt der kompletten Pumpenmotor-Strom über die Zuleitung an der Entlötpistole zum Mikroschalter! Daher der ganze Strom muss sich durch dünne Leitungen quetschen. Das gefiel mir nicht. Zusätzlich liefert das Schaltnetzteil verschiedene Spannungen. Das ist auch gut so. 24 Volt bekommt die Keramikheizung (!) Ja eine Keramikheizung. Das ist schon mal gut. Dann 5 Volt für die CPU Platine. Dann kommen 18 Volt für den Pumpenmotor raus, die in einer schwarzen Box endet und von dieser dann über den Mikroschalter der Pistole zum Pumpenmotor gelangt.


    Doch diese schwarze Box beinhaltet nur zwei dicke Widerstände, die die Spannung begrenzen! Also ein ungeregeltes DC DC Netzteil! Der Pumpenmotor mit Technik sieht hochwertig aus. Der Pumpenmotor hat große Ähnlichkeit mit einem Mabuchi 540 DC Motor, der mit 12 Volt versorgt wird. Aber der Motor hat auch keine Sperrdiode zwischen den Polen, ... Man hört auch deutlich am Kühllüfter, der irgendwie nicht raus- sondern reinbläst (!), dass der Lüfter nach Betätigung der Unterdruckpumpe in der Drehzahl schwankt, ...


    Also höchste Zeit diese tolle Station zu modifizieren und nach meinem Standard umzuschmeißen. Garantie bei Chinateilen ? Egal. ICH bin die Garantie, ... :D


    Also ran an den Lötbräter ;)


    Das ist die Z-D:


    Höchste Zeit DIESEN Umstand umzuändern:


    Das ist das 18 Volt zu ungeregelten weniger Volt DC-DC Widerstands-Netzteil:

    (Daran hängt auch der Kühllüfter, der hier wohl falsch herum verschraubt war. Statt rauszublasen, bläst es rein :D )


    Wir verbauen ein vernünftiges und richtiges DC-DC Netzteil mit Schalttransistoren ein:

    (Schön auf 12 Volt geregelt - Das DC Netzteil verkraftet bis zu 100 Watt Verlustleistung. Sollte für den kleinen Pumpenmotor und meinem Qualitätslüfter ausreichen)


    Hier verbauen wir das neue DC-DC Netzteil. Zusätzlich erhält der Pumpenmotor eine Freilaufdiode! Somit ist das schon mal gut abgesichert:


    Und wie man sieht, habe ich mich für einen 12 Volt Qualitäts-Lüfter mit MagLev (TM) Lager eines großen Qualitäts-Lüfterherstellers entschieden:

    (Hmm der QC Passed Sticker ist irgendwie unpassend :D Hier sollte ein Darius Approved Sticker drauf)


    Wir studieren hier etwas die Schaltung:


    Wir überlegen uns, wie wir am besten den Pumpenmotor so ansteuern, das möglichst wenig Milliampere anstatt Ampere über die dünnen Schaltdrähte der Pistole an den Mikroschalter gehen. Ein dickes KFZ-Schließrelais sollte sich hier sehr wohl in meiner Schaltung fühlen!


    Gesagt, getan:

    (Wir basteln uns das Schaltrelais passend zusammen. Hier wie immer mit einer Freilaufdiode für die Spule!)


    Wir überlegen weiter. Habe ich Bock (TM), den Schaltkontakt für das Relais abzusichern ? Aber klar doch ;) Wir bauen uns deshalb eine Absicherung für die Stromversorgung des Relais ein! Und warum? Weil ich es kann, glaube ich, ...


    Also eine kleine Sicherung angebracht:


    Nun verbauen wir alles so, dass man sich nicht schämen muss:


    Wie man hier sieht, erhielt der Pumpenmotor "anständige" Stromleitungen. Als Spenderkabeln diente ein ausrangiertes ATX-Netzteil, dessen Stromkabeln hier nun verweilen dürfen :D Ich finde, genau SO sollte es AUSSEHEN und nicht ANDERS (TM) :thumbup:
    So sollte meine neue Station nun super lange laufen. Nun fließen über den Mikroschalter am Pistolengriff 180 mA Strom für das Relais, was es zum Anziehen braucht, anstatt 2,7 Ampere vom Pumpenmotor über obige "IDE-Leitungs-Kabelquerschnitte" ;)


    Der erste Test meiner neuen "PoPe Edition" verlief großartig! Keine Drehzahlschwankungen am Pumpenmotor! Keine Drehzahlschwankungen am Kühllüfter! Der Lüfter bläst nun raus, so wie es sich gehört!


    Jedes Saugen ist ein Fest für die Ohren, alles schön geregelt! Nun kann ich mit der Modifikation zufrieden sein! Wenn ich will, kann ich das DC-DC Netzteil auf 13 Volt einstellen, und durch diesen geregelten 1 Volt mehr habe ich automatisch etwas mehr Absaugleistung und erhöhte Kühlwirkung, aber nur wenn ich Bock (TM) hab :)


    Die Konstruktion habe ich so schon einige Zeit in Gebrauch und es läuft super!


    Was mich noch ein klein wenig nervt ist die Pistole an sich. Soweit ist es super und toll und dank Keramikheizung auch langlebig. Aber leider wurde die Kunststoff-Haltekonstruktion nicht 100%ig überdacht! Das Problem nach einiger Zeit der Benutzung ist, dass das graue Plastik wegen der Hitze etwas minimal nachgibt, da es dem grauen Plastik hier etwas zu warm wird und sich die zwei Haltenasen leicht verziehen. Das schwarze Kunststoff ist hitzebeständiger Kunststoff und hat hier kein Problem. Der Übergang vom Hitzefesten zum weniger hitzebeständigen hat hier ein Problem.


    Hier im Detail:


    Der schwarze Ring ist hitzebeständiges Plastik. Das graue Gehäuse hier weniger. Hier muss ich mir was einfallen lassen, da die Heizung hier 0,5 mm rumwackelt. Da hier zwei Haltenasen verwendet werden wäre hier folgender Plan:


    Hitzebeständiger Kleber! Wenn ich den ganzen hitzebeständigen Plastikring in hitzebeständigem Plastikkleber verklebe, sollte das Bombenfest halten und sich das Plastik nicht mehr verziehen, da nun die ganze Kraft auf das komplette Plastik wirkt, was hier deutlich stabiler ist als nur zwei Haltenasen für die Halterung des hitzebeständigen Plastiks!


    Wenn ich hier was passendes finde, ist auch die Lötpistole super!


    Der Vorteil meiner Gerätemodifikation ist, dass ich, wenn ich eine neue Entlötpistole brauche, diese nur Plug & Pray einstecken muss und funktioniert sofort auf Anhieb. Die Modifikation im Gerät interessiert der Entlötpistole nicht.


    So, genug gebabbelt.


    Gruß

  • Hab ja die gleiche Station, aber noch nicht gepimpt. Hatte nur mal den Qualitätslüfter neu schmieren müssen... Nur wenn ich mir das so ansehe... Läuft der Lüfter ja immer auf 18V, wenn nicht gesaugt wird... DAS muss ich doch auch mal ändern. Der Lüfter ist nämlich SAU laut...
    Nur habe ich noch kein DC-DC Netzteil für bestimmt 5A... EBAY, ICH KOMME!

  • Nur habe ich noch kein DC-DC Netzteil für bestimmt 5A... EBAY, ICH KOMME!

    Es freut mich dich damit angefixt zu haben :D;)
    :atomrofl


    Ein DC-DC 5A Netzteil ist hervorragend geeignet! Und mit ein paar Mods ist das Teil erste Sahne!

  • Grüß euch,


    heute gibt es ein Hardware-Update.


    Da meine Entlötstation nach wie vor super arbeitet, mich aber die Entlötpistole bzw. die Heizung mit dem Gewackel aufregt und mich weiter aufregt muss ich mich hier was einfallen lassen.


    Wie man dem Foto entnehmen kann ist die Heizung rechts an einem hitzebeständigen Plastikhalter verschraubt. Diese ist auch super stabil und hier ist auch nichts wackelig oder gebrochen ABER schaut euch mal links die beiden Heizungshalterungen an, speziell die Nuten links und rechts:



    Schaut euch die dünnen Nuten der Entlötpistole an UND die dicken Schlitze der Heizungshalterung? Was fällt euch da auf? Die Schlitze der Heitung sind gefühlte 2,5 mm dick und die Haltenuten der Pistole nur einen mickrigen Millimeter. Die ganze Heizung wird zwar durch die seitlichen Nuten gut gehalten da diese ziemlich dick sind und hier nicht ausgeschlagen sind ABER die Haltenut für die Drehkräfte die dadurch entstehen wenn man an einem Pin wackelt müssen die dünnen 1 mm Haltenuten aushalten! Und hier sieht man, dass sich diese etwas verformt haben!


    Und genau DA müssen wir bzw. muss ich ansetzen!


    Da ich eine Ersatzpistole habe, ist hier die Haltenut 1:1 identisch! Und ich denke hier haben wir einen kleinen feinen Konstruktionsfehler gefunden!


    Wenn ich es schaffe diese Nut irgendwie zu verdicken oder aber ich packe eine Art Flies in den Ring rein, sodass die übrige Nut sich durch das Flies durchdrückt und somit mehr Spannung aufgebaut wird und durch die Halteschraube eben besser fixiert wird lässt sich der Werksfehler denke ich super beheben !


    Eigentlich unglaublich das Dr. Darius von Bernstein einen Werksfehler entdeckt :D Nicht falsch verstehen, die Entlötstation ist HERVORRAGEND und diese habe ich nun doch einige Zeit in Gebrauch aber diese "Schwachstelle" oder Sollbruchstelle soll wohl den Umsatz der Entlötpistolen ankurbeln :D


    Wenn ich es schaffe dies zu fixen wird auch die Heizung nicht mehr rumwackeln und die ganze Pistole wird wieder stabil! Ich denke, dadurch dass ja die dicke Haltenut hinten vorhanden ist und wenn ich die mit was hitzebeständigem ausfüllen kann dürfte die Heizung auch nicht mehr umherwackeln und die ganze Kraft dürfte sich dann nicht auf die 1 mm Haltenut unten auswirken ;)


    Gruß

  • Ui,


    Nicht schlecht. Ist ja auch die Modifikation drin.


    Hab übrigens zwei Wärmeleitklebepadstreifen in die Plastiknut eingeklebt. Ist nun stabiler geworden.

  • So,


    es geht hier etwas weiter. Die Modifikation der Heizungshalterung hatte ich schon vor Wochen fertig gestellt. Da man gesehen hat, haben die Spaltmaße für das Gehäuse und das hitzebeständige Plastik der Heizung nicht gepasst. Da ist mehr wie 1mm Luft dazwischen!


    Also dachte ich mir, man nehme einen Streifen Wärmeleitklebepad und bastelt etwas.


    Hier die Bastelei:


    Wenn man nun die Heizung wieder in die Halterung legt ist es nun etwas fester drin, nicht 100% aber eine deutliche Verbesserung! Sobald ich die Entlötpistole zusammenbaue ist das Gewackel fast komplett verschwunden! Es hat nun deutlich mehr Halt und die Querkräfte Links/Rechts haben sich fast aufgehoben, nur ganz leicht minimal in der Vertikalen Spiel.


    Ich denke das lässt sich noch weiter optimieren. Somit dürfte die Entlötpistole länger leben und die Halterung wird immer besser!


    :thumbup:

  • Heute hatte ich einen Geistesblitz in Sachen Entlötkammer-Filter!


    Da der mitgelieferte Filter doch schnell zusetzt und richtig dunkelgrau/schwarz wird muss der Filter getauscht werden, da die Saugleistung dann abnimmt. Originale Filter für die Pistole sind völlig überteuert und in Relation gesehen geht das so nicht, no Way! :D


    @Beckenrand-schwimmer


    Du nutzt ja die Zhóngdi?. Was nimmst du für Ersatzfilter her?


    Im Prinzip kann die Entlötpistole unendlich verwendet werden, dank Keramikheizung. Aber die Filter, ... die müssen regelmäßig gewechselt werden. Also dachte ich mir heute, da mir heute mein letzter Filter seinen letzten Dienst getan hat, basteln wir uns was:


    Man nehme ein Standard-Taschentuch aus der Standard-Plastiktasche, nehme den gebrauchten und fertigen sowie harten Filter als kreisrunde "Schneideschablone" und schneide kreisrund einen neuen Filter aus dem Standard-Taschentuch, genau so wie man es aus der Plastiktasche zieht, in der gefalteten Dicke ;) Da mir die Dicke noch etwas dünn erscheint fix nochmal eine runde Scheibe aus dem Taschentuch geschnitten und voila! Zwei Filter übereinandergelegt und auf die Metallvorrichtung drauf, ...


    Scheint zu funktionieren :D


    Also achte ich mal auf den modifizierten Filter wann der sich wieder mal zusetzt und schwarz und hart wird. Als Gegenkontrolle hat die Station ja nochmal einen großen Filter am Gerät in der Plastikverschraubung! Anhand diesem Filter sehe ich wie effizient der Taschentuchfilter ist, ob der Filter weiß bleibt ODER ob sich der Filter verändert.


    Wir werden sehen :thumbup:

  • Wie wäre es damit etwas Stahlwolle vor den Filter zu setzen?
    die Wolle dürfte wiederverwendbar sein und den Filter schützen...


    EDIT: BTW. Ich pule von den Filtern immer die oberste Schicht ab und nutze den Rest weiter.

    Von allen Dingen auf Erden ist die Intelligenz am gerechtesten verteilt: Jeder glaubt, er hätte genug davon.

  • Hmmm, ...


    Prallblech - Stahlwolle - Taschentuchfilter


    Das gefällt mir und die Stahlwolle saugt sich ja auch auf. Nur die Flussmittel Dämpfe, das geht in den Filter rein.


    Wenn mein Filter fertig ist ist dieser dunkelstgrau und hart. Da was rauszupulen, da bricht der Filter ab.


    Mal sehen wie gut der Taschentuchfilter ist. Der ist ja stabiler wie WC Papier :D


    Als Stahlwolle, Idee was man da verwenden kann? Das Ausschneiden könnte problematisch sein.

  • Diese Stahlwolle aus Bändern kann man verwenden, die aus reinen dünnen Drähtchen* brennt (wobei ich nicht weiß ob es die überhaupt noch gibt, diese feine Stahlwolle habe ich das letzte mal gesehen (und abgefakelt :D ) als ich jung war)


    Am besten Edelstahlwolle in der gekräuselten Form, nehmen - ist das Ding voll, zieht man es einfach auseinander und das Lot fällt ab...


    *Edit: Feinheitsgrad 00...: https://de.wikipedia.org/wiki/Stahlwolle

    Von allen Dingen auf Erden ist die Intelligenz am gerechtesten verteilt: Jeder glaubt, er hätte genug davon.

  • :atomrofl


    Geil. Stahlwolle zum Abfackeln :D


    Muss ich mal schauen ob ich was finde.

  • Hab ich auch noch im Physikunterricht gemacht.
    Kurz an die Flachbatterie gehalten und *Whoom* schön warm.


    Ich würde aber meinen, dass sich sowas in einem Entlötkolben etwas negativ auswirken würde.

    "Ein Klavier hat kein Vergaser!"
    - H.J. Preil

  • Die Dichtungen sind aus Silikon. Der Entlötgutkörper ist aus Quarzglas. Der Kunststoffteil mit Feder zum spannen ist aus hitzebeständigem Plastik. Innenfeder und Prallplatte aus Edelstahl.


    Also alles gut.


    Bin eigentlich von dieser Station begeistert! Immer noch die erste Spitze. Nix Erodiert.
    Natürlich nach PoPes Feintuning begeistert :D

  • Also den Filter habe ich bisher immer nur gereinigt. Die beiden Ersatzfilter, die dabei waren habe ich noch nicht benutzt. So viel entlöte ich damit nicht ;) Aber der Taschentuch- Workaround klingt schon mal nicht verkehrt.
    Was ich allredings gemacht habe: Ich habe das vordere Teil - sie Lötspitze - auf die Heizung eingearbeitet. Das hatte nämlich kaum Kontakt zur Heizung.

  • Ah interessant.


    Leider ist der Filter bei mir ziemlich bröckelig sodass das Auswaschen hier wohl nicht klappt. Das Flussmittel ist ja im Filter weggesaugt. Hmm Isoprop ...


    Aber ich glaube der Double Taschentuch Trick scheint zu funktionieren. Schauen wir mal.


    Die Entlötspitze zur Heizung ist bei mir perfekt. Zhonghi hat hier immer verbesserte Revisionen nachgelegt.


    Deine Pistole hat den Quarzglasbehälter?

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