Langsam wird es Zeit für die Teile, zurück in ihr Gehäuse zu wandern. Damit wieder zusammenfindet, was zusammen gehört, muss das in zwischen blitzsaubere Blechgerippe wieder verkabelt werden. So wanderte also gestern Abend Kabel um Kabel zurück an die angestammten Plätze und wurden wieder unter ihren Blechabdeckungen versteckt.
Mainboard und Laufwerke finden sich ein. Der untere Schacht wird nun von einem 3,5" Laufwerk bewohnt, die Inspiration dazu stammt von Kanpai 's 5155
Die Potis des eingebauten Bildschirms bedürfen jedoch vor der entgültigen Montage noch etwas Pflege mit einem schmierenden Kontaktreiniger.
Sie waren sehr schwergängig. Das Kontrastpoti konnte man kaum noch drehen. Nun sind beide wieder geschmeidig und funktionsfähig.
Die Potis sind auf einem kleinen Trägerblech montiert. Dieses wird von zwei Schauben gehalten und sind relativ leicht auszubauen. Etwas schwierig ist nur das Abziehen der Knöpfe, da diese scheinbar mit etwas Kleber fixiert wurden. Die Achsen der Potis sind übrigens aus Kunststoff, hier muss man also Vorsicht beim abziehen der Knöpfe walten lassen!
Nachdem die Potis wieder auf ihrem Platz waren, kann das bestücken des Rechners mit seinen Komponenten weitergehen.
Die Laufwerke wurden verkabelt und Grafikkarte, Floppy- und Schnittstellenkarte sind wieder an ihrem Platz.
Da ich nun ein 3,5" Laufwerk zusätzlich zum 5,25" Laufwerk einsetze, muss noch ein anderes Floppykabel her.
Der IBM Controller hat jedoch keinen Pfostenstecker, sondern einen Platinenkontakt Anschluß. Damit dies mit meinem neuen Floppykabel klappt, habe ich kurzerhand das eine Ende abgeschnitten und vom bisherigen Kabel einen der Platinenstecker geklaut. Die von IBM verbauten Exemplare lassen sich Schadfrei öffnen und wiederverwenden.
Aufgequetscht habe ich das ganze mit leichten Schlägen eines einfachen Kunststoffhammers.
Nachdem das System nun wieder grob beisammen ist, wird es Zeit für einen Testlauf.
Den Bildschirm hatte ich bisher als einziges Teil noch nicht getestet. Also, einschalten...
Ein schummerig braunoranges Bild erscheint... etwas schwammig... Potis drehen.... und dann:
640k ist zu lesen! Er lebt! Der Bildschirm lebt!
Schnell wird Checkit gestartet, um weitere Tests auf diesem wunderschönen, gestochen scharfen Bernstein CRT zu machen.
Was fehlt dem guten Stück nun noch? Genau. Eine alternative zur Festplatte, in form einer CF-Karte.
Da ich noch einen XT-IDE Controller ungenutzt über hatte, konnte das Vorhaben schnell umgesetzt werden.
(Eine ältere Version, noch direkt von Lo-tech. Die Leerplatine hatte ich damals als das Projekt noch jung war direkt aus GB erhalten.) In meinen anderen Rechnern habe ich in zwischen moderne Varianten davon im Einsatz, doch die alte Karte hat nun in diesem XT eine neue Aufgabe gefunden. Zusammen mit einem CF-Adapter mit Slotblende und einer 256MB CF-Karte (Toshiba, industrial) habe ich somit nun eine sehr praktische und vor allem geräuschlose alternative zur alten ST-225 gefunden. Die Stromversorgung für die CF-Karte und das 3,5" Floppy Laufwerk erfolgt mit einem selbst zusammengelöteten Y-Adapter. Ich bewahre Stromkabel von alten Netzteilen zu solchen Zwecken auf und kann mir so die benötigten Adapter immer zweckgerecht selbst fertigen.
Auf der CF-Karte ist gerade die Installation von MS-DOS 5 zu Ende gegangen.
Ein Idealer Zeitpunkt um das von Daryl_Dixon kürzlich vorgestellte, total niedliche "Arcade Volleyball" anzutesten, bevor dann der Silvesterabend beginnt.
Ein CGA Spiel, ideal also für den 5155.
Und ja, Daryl hat recht. Es macht Süchtig!
Nun fehlt noch das aufsetzen des Gehäuses, ein Tastaturkabel und vieeele Kleinigkeiten, sowie natürlich Software.
Mal schauen welche Perlen ich für diesen schönen Rechner noch so auftun werde. Damit geht's hier im neuen neuen Jahr weiter!
Euch allen einen guten Rutsch!