Restauration: Highscreen InduS-Tower mit Intel Advanced/ZP + P90

  • Update: Ich bin wieder etwas weiter, die Diskette hatte durch das Ausschalten im Laufwerk einen Lesefehler. Neu formatiert oder andere Diskette, kann wieder gelesen werden.


    Ich habe herausgefunden, dass der Recovery-Modus eine Funktion namens "Boot Block" verwendet. Das ist ein bereich im Flash, der schreibgeschützt ist und ein Mini-Betriebssystem beinhaltet, der nur von Laufwerk A: starten, die AUTOEXEC.BAT ausführen und sehr einfache DOS-Programme starten kann. Grafikausgabe gibt es nur über ISA, sonst halt blind.


    1. Nun kann man sich mit jedem beliebigen Flash-Programm, das man im unbeaufsichtigten Betrieb starten kann, eine Recovery-Diskette bauen. Das hat auch funktioniert, Uniflash wird dann so gestartet:

    Code: AUTOEXEC.BAT
    UNIFLASH -E MYBIOS.BIN

    Ergebnis: Uniflash startet, piepst, meldet danach mit einem Dauerpiepser einen Fehler. :(


    2. Angeblich sucht das AMIBIOS auch nach einer Datei namens AMIBOOT.ROM auf der Diskette und flasht diese selbständig und piept dann freudig viermal.


    Ergebnis: Der Boot Block liest tatsächlich irgendwas von Diskette, in einem Muster, dass dazu passt. Aber kommt nicht zum Ende. Ich bin nicht sicher, ob das Board sowas wirklich schon kann – aber es tut immerhin, als ob.


    3. Auf der Gateway-Recovery-Diskette befindet sich ein eigenes System, das eine Datei namens OLDBIOS.BIN flasht.


    Ergebnis: Bekannt, es kommt nicht zum Ende.


    4. Im Intel-BIOS-Paket ist das Intel-Programm FMUP, was aber ein eigenes Dateiformat hat. In dem Format habe ich nur das alte BIOS. Außerdem will es per Tastatur bedient werden, ich habe aber keine ISA-Grafikkarte.


    Getestet wurden immer das alte und das neue BIOS.


    Fazit: Ich glaube langsam, dass der Flash-Baustein kaputt ist oder sowas …


    Mittlerweile startet das Board nur noch vom Boot Block, auch im normalen Betriebsmodus. Keine Ahnung, ob es einfach neu flashen möchte …


    Das bringt mich auf eine Spur! Der Recovery-Jumper verändert offenbar die höchste Adressleitung vom Flash (A16). Dadurch weren BIOS-Bootcode und Bootblock im Adressraum ausgetauscht! In jedem Fall kann man mit oder ohne den Jumper den Baustein auslesen oder flashen … wenn man Pech hat, überschreibt man einfach das BIOS mit einem zweiten Bootblock und in die andere Hälfte kommt ein unvollständiges BIOS ;) Also beim Backup kein Jumper gesetzt. Beim Zurückflashen im Recovery-Mode dann gesetzt. Natürlich bekommt man dann den Code sehr leicht in die falsche Reihenfolge! Es sei denn, man dreht die Hälften in der Binärdatei um, dann stimmen sie wieder. Dann wird der Boot Block vom Uniflash gegengeprüft und stimmt auch mit der Binärdatei überein – ist natürlich immer noch nicht geschrieben worden, aber nun identisch mit dem Backup ;) Ich glaube, das teste ich morgen mal! Gute Nacht …

  • Hatte genau sowas mit einem ASUS Board aus der P4 Ära damals.. war ein Luxusboard mit allen erdenklichen Kram.


    Damals brav mit dem ASUS LiveUpdate unter Windows XP ein BIOS-Update gemacht, hat sich die falsche ROM gezogen vom ASUSTek Server und geflashed.. war genauso tot.


    Nach unzähligen Versuchen hat er dann doch das Image geflashed über den Bootblock-Mode. Ich konnte dank S3 PCI-Grafikkarte noch was sehen, meist ging das flashen schief mit Uniflash bei ca der hälfte.. Schätze mal TIming Probleme.


    Nicht aufgeben, irgendwann klappt das! :D


    Ich hatte auch mal den Fall gehabt das nur eine exakte Version ihren Dienst richtig tat.. jetzt bei amiflash oder awdflash (AMI Flasher oder AWARD Flasher). neuere Versionen haben meist zwar erkannt, aber nicht mehr richtig ihren Dienst getan für das ältere Board.

  • Warte hast du ein Gateway 2000 Zappa oder ein Intel?
    Ich hab ein Intel, es findet in Windows 95 PC/2 Anschlüsse, mit einem Resourcenfehler weil die nicht existieren.


    Geflasht hab ich nicht mein Zappa, sondern ein späteres Slot I P2/P3 Board, was aber 1:1 das macht wie du es sagst.


    Ich hab auf meins lieber ein altes draufgehaun. A04 oder so. Das hat sich als am besten rausgestellt.
    (Zu finden im Archive.org).


    Ich glaub ich hatte eine DOS 5 Bootdisk gemacht, die genau das gemacht hat wie was du schon beschrieben hast, aber mit erfolgreichem piepsern.

    "Ein Klavier hat kein Vergaser!"
    - H.J. Preil

  • Hehe, alle Vermutungen mit dem verdrehten BIOS-Image waren korrekt! Der Recovery-Jumper vertauscht also den Adressraum von BIOS und Boot Block (Recovery).


    Gestern (kurz nach Mitternacht) habe ich es hinbekommen! 8o


    Merke 1: Man sollte Uniflash nur mit gesetztem Jumper verwenden! Dann ist der Bootblock auch nicht mittendrin im Speicherbereich, was zu dem Schreibfehler führen würde. Nun wird mit der Option "Nur BIOS ohne Boot Block flashen" (Im Advanced-Untermenü) der schreibgeschützte Boot Block am Ende ausgespart, sodass kein Fehler mehr auftritt! Danach ist alles in der richtigen Position – hab's getestet!


    (Es könnte jedoch sein, dass der Boot Block nicht kompatibel ist, darum rät Uniflash davon ab, den auszulassen. Dafür gibt es die Option zum Deaktivieren des Schreibschutzes, aber im Fehlerfall ist der Bootblock dann mit futsch. Siehe Anleitung. Probleme hatte ich damit aber nicht, das Intel-BIOS kommt immer ohne neuen Bootblock!)


    Merke 2: Die bessere Methode, beim Intel-Updater FMUP.EXE ist auch eine undokumentierte Kommandozeilenversion namens BIOSUP.EXE dabei. Die Intel-Flashprogramme speichern BIOS (.BIO) und den Rest des ROMs (.BI1) separat und laden ihn automatisch an die richtige Position im Speicher. Es kann nichts schiefgehen, man braucht aber die Binärdatei in dem entsprechenden Format! Mit folgender Recovery-Diskette bekommt man das Board auf jeden Fall wieder hin, egal was vorher passierte:

    Code: AUTOEXEC.BAT
    BIOSUP /S OLDBIOS.BIO
    BIOSUP /P NEWBIOS.BIO

    Erst wird das alte BIOS unter OLDBIOS.BIO + OLDBIOS.BI1 gesichert, dann das neue aus NEWBIOS.BIO + NEWBIOS.BI1 geflasht.


    Hier das Gateway-BIOS 1.00.11BS0T im Intel-Format:
    https://www.driverguide.com/dr…etail.php?driverid=884038
    (Die vorbereitete AUTOEXEC.BAT auf der Diskette startet leider nur die interaktive FMUP.EXE, also für Recovery-Modus entweder wie oben ändern oder ISA-Grafik benutzen.)


    @wolfig.sys: Ist ein Intel. Okay, ich berichte dann – muss noch das Kabel vom Test-Netzteil um einen Stromversorgungsstecker ergänzen, um von CD zu installieren.

  • Neues aus der Hexenküche :)
    1011BS0T.BIO + 1011BS0T.BI1 = BIOS-Release 1.00.11BS0T, wobei das T für Gateway OEM steht
    BIOSBS0.REC + BIOSBS0.RE1 = Leider dasselbe nochmal.


    Die Version 1.00.11BS0T kann, gegenüber 1.00.04BS0H:
    + LBA funktioniert!!
    + PS/2-Maus; gibt aber leider keinen Pinheader, müsste DIN gegen beide PS/2-Buchsen austauschen
    + Bootet etwas schneller
    + Englische, Deutsche und Französische Sprachdateien
    + 1% schnellerer PCI-Grafikspeicherzugriff
    – Dickes Gateway-2000-Logo beim Booten – man kann aber die alte Logo-Area vorher sichern und mit FMUP.EXE wiederherstellen
    – PCI-Grafikkarte switcht beim Booten mehrfach rum – warum? Logo rauspatchen hilft!
    – ECP wird nicht mehr unterstützt, nur bis EPP


    Und die Performance (SPEEDSYS)?


    1.00.04BS0H
    (Highscreen)
    1.00.11BS0T
    (Gateway)
    Festplattenzugriffszeit
    (Quantum Fireball 3.2EX)
    E-CHS, ∅ 8.83ms LBA, ∅ 8.93ms
    Grafikspeicherdurchsatz
    (ELSA Winner 2000Pro/X PCI 2MB)
    9706 KB/s 9835 KB/s
    Rest identisch identisch


    Fazit: Zumindest unter DOS gibt es keinen signifikanten Leistungszuwachs.


  • Welch ein Zufall! Ein zum Board passender InduS-Tower trifft ein, zwar im kläglichen Zustand, war aber Preiswert und der Erlös diente einem guten Zweck. :)



    Der Kunststoff ist vergilbt, aber ohne ernsthafte Schäden. Es gibt ein paar Kratzer im Lack, aber nichts ist verbogen. Ernsthafter Rost unten, aber auch nur dort.



    (Das Netzteil liegt separat bei.)


    Ich sehe es als Herausforderung :P


    Gesucht wird aber noch das orange Quickrelease-Plastikteil!

  • mit Aufwand bekommt man meist alles wieder hin. In meinem Schneider PC1640 hausten seinerzeit die Mäuse. Voller Nester aus Sägemehl. Glücklicherweise keine Schäden an der Substanz gehabt.

    Der mit dem Keller

  • Ich hab den selben...von meinem ersten eigenen Geld in den 90ern gekauft. Sieht aber noch was besser aus ;)


    Restauration lohnt sich, ich würde einfach alles erstmal in die Spülmaschine packen...

  • Der sieht ja echt schlimm aus... Viel Spaß bei der Restauration. Das Quickrelease-Teil habe ich hier, aber eigentlich gehört das zu einem aus Reinigungszwecken vor langer Zeit und nie mehr zusammengebrachten Pentium II - Tower. Ist das recht selten? Ich trenne mich nur ungern davon, aber wenn es das sonst nirgends geben würde, könnte ich mich davon trennen...

    10 PRINT "I LIKE DOSRELOADED.DE!"

    20 GOTO 10

  • Das Quickrelease-Teil habe ich hier, aber eigentlich gehört das zu einem aus Reinigungszwecken vor langer Zeit und nie mehr zusammengebrachten Pentium II - Tower. Ist das recht selten? Ich trenne mich nur ungern davon, aber wenn es das sonst nirgends geben würde, könnte ich mich davon trennen...

    Ich möchte dir auf keinen Fall etwas von deinem vollständigen Tower wegnehmen.


    Bitte nur, wenn das Ding in irgendeiner Kiste von einem hoffnungslosen Schrotttower übrig ist … ich frage aber auch noch mal dort nach, wo das Ding hergekommen ist, sobald ich wieder hin komme.

  • Zu dem tollen Quickrelease Teil kann ich aus der Praxis berichten:


    Es ist nur gut, solang man 1-2 Karten drin hat. Mit mehr nervt es blos noch. Und zwar so sehr, das wir es in der Werkstatt immer rausgeworfen und durch Schrauben ersetzt haben. Auch, weil diese Klammern, die es am Gehäuse halten, sehr gerne abgebrochen sind.


    Das Problem damit ist, sobald mehrere Karten drin sind und man die Verriegelung löst, alle Karten etwas nach unten rutschen wenn der Tower steht. Wenn man ganz viel Pech hat, purzeln einem auch gleich mehrere Slotblenden entgegen.
    Will man es wieder anbauen, muss man also quasi mehrere Karten und Blenden gleichzeitig in Position halten (also mindestens 3 Hände haben...) oder den Tower hinlegen. Letzteres nimmt dann dem Gehäuse seinen ursprünglichen Sinn, es leicht und ohne abzustecken öffnen zu können.


    Allerdings gehört das Ding dazu, wenn man es komplett original haben möchte. :D

  • Allerdings gehört das Ding dazu, wenn man es komplett original haben möchte.

    Ich glaube, darum geht es unserer Hexe :D


    Ansonsten stimme ich dir zu - hab das Teil in meinem 486er, der natürlich mehr als zwei Karten braucht. Es ist eigentlich gar nicht möglich, das Ding in die endgültige Position zu verriegeln, ich klemme das eigentlich nur immer irgendwie fest. Nervt.

  • Ranger85: Das Verschwinden des Quickrelease nach der Reparatur hat bestimmt für den ein oder anderen Vobis-Rant gesorgt :D Solche Probleme hatte ich bei meinem zum Glück nicht. Aber habe bei fremden Towern die angebrochene Klammer gesehen. Bin immer vorsichtig mit meinem Sky umgegangen damals, nur die Tür rutschte nach vielen Jahren zu leicht runter. ^^


    Darf ich fragen, wie du die Schrauben da reinbekommen hast? Bei mir sind da Nubsis, die in die Schraubenlöcher der Steckkarten greifen.


    Übrigens wird mein Tower ein Sky-Mashup. Habe keine InduS-Frontblende dazu bekommen, sondern eine vom Sky – also mit MHz-Anzeige und Serialport statt Diskettenlaufwerk. Finde ich aber auch besser so, weil beim InduS sonst das Diskettenlaufwerk schräg eingebaut wird, um der Krümmung der Front zu folgen.

  • könnte man die Klammer nicht zur Not per CAD nachdesignen und dann ausdrucken, sollte dann doch ähnlich gut/schlecht funktionieren - man müsste nur ggf. ein Original haben um die genauen Maße zu haben.

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