Ein Handbuch digitalisieren

  • Wie bereits erwähnt, hat mir MoonCow ein seltenes Handbuch leihweise überlassen, damit ich mir daraus ein pdf, ebook oder gar physikalisches Replikat erstellen kann. Ein Buchscanner steht mir nicht zur Verfügung, anschaffen wollte ich keinen, aber der Flachbettscanner war mir zu anstrengend, weil ich Filehandling, Entzerrung, Beschnitt und Normalisierung alles in Handarbeit machen muss. Ausserdem dauert der Scan ewig und 9 Tage. Ich hätte gern tethered am MacBook mit einer Systemkamera fotografiert, aber so grossartige Software für die semi-automatische Bearbeitung habe ich nicht gefunden. Wenn, dann wäre mein Tip natural lighting und Modus M. Nach ein paar Testbildern ginge es dann wie das Brezelbacken.


    Nach etwas suchen bin ich auf vFlat gestossen. Volltreffer. Es erkennt Seitenränder und Doppelseiten, korrigiert Verzerrungen automatisch, löst automatisch oder mit Timer aus und entfernt sogar meine Festhaltefinger. Im Nachgang macht es OCR und erstellt das PDF. Verfügbar für Android and ios. Schon nur mit Handy, Vorlage und hinreichend Licht entsteht etwas Brauchbares.


    Noch ne Spur besser geht es mit meinem Aufbau, weil man die tatterigen Finger umgeht und zwei Hände frei hat, um die Vorlage zu straffen. Man braucht lediglich irgendein Stativ bei dem sich die Mittelsäule umdrehen lässt, gelbe und grüne iFlexRiemchen© (die Farbe ist für den Workflow sehr wichtig!) und ne flache Bodenplatte. Mir erschien ein kleiner Kugelkopf mit Arca Swiss am passendsten. Aus der Bodenplatte konnte ich die Schraube entfernen. Mit dem Kugelkopf ist das Handy ganz schnell orthogonal zur Vorlage ausgerichtet, dann muss die Software nicht mehr so viel korrigieren.




    Im Zubehörhandel gäbe es fesche Arca Swiss kompatible Handy-Halterungen, aber dafür war ich zu geizig. die iFlexRiemchen© müssen langen. Vorher noch den Screen-Inhalt auf den grossen Bildschirm gespiegelt, zur visuellen Kontrolle.



    Ab da ist es recht einfach:


    - Vorlage placieren, mit den Fingern etwas Spannung auf die Seiten, um Wölbungen zu korrigieren .. ausgelöst

    - umblättern, mit den Fingern etwas Spannung auf die Seiten, um Wölbungen zu korrigieren .. ausgelöst

    - umblättern, mit den Fingern etwas Spannung auf die Seiten, um Wölbungen zu korrigieren .. ausgelöst

    - ...


    Zur Nachbereitung:

    - Fehlauslösungen löschen

    - manuelle Anpassungen vornehmen falls man superpingelig ist

    - OCR drüberlaufen lassen

    - PDF exportieren


    Ich bin mit dem Workflow zufrieden. Innerhalb von 10min macht man aus 100 Seiten Handbuch ein durchsuchbares PDF. Noch eins drauf in Sachen Qualität legt man entweder durch viel Zeit im Postprocessing oder durch Geld/Platz für einen hübschen Buchscanner. Dieser fotografiert dank dreier roter Lichtstrahlen auch die Wölbung mit und kann diese korrigieren. Das Fusspedal wäre auch nice.


  • the_patchelor

    Die Spiegelungen hängen ja eigentlich eher davon, von wo das Licht kommt.

    Selbst mit einer Hochglanz-Scheibe kann man die Spiegelungen vermeiden, in dem man von der Seite beleuchtet.

    Meine Posts enthalten meine persönlichen Meinungen und Erfahrungen.

    Es besteht kein Anspruch auf Richtigkeit oder Vollständigkeit! :D


    Daily Privat: i5-10400F // 16 GB // 1x 512GB + 1x 1TB SSD - 2x var. HDD in Bays // GTX 1660 Super // Linux Mint 21.3

    Daily Work: i7-4770 // 24 GB // 2x 480GB SSD // GTX 750 Ti


    Retro 1: HP Vectra VL2 4/66 // 486 DX2-66 // 16 MB // 6GB // CL-GD5428 1MB // Vibra 16C // 3,5" & 5,25" Floppy // DOS 6.22 // WfW 3.11

  • Funktioniert offline, hervorragend! Bisher hab ich dafür ClearScanner verwendet (auch offline und für Android).

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