Der MFM-Error Map Harddisk-Thread

  • Grüß euch,


    Es wird Zeit dass wir uns hier intensiver mit unseren noch verbliebenen - lauffähigen - MFM Festplatten beschäftigen und dazu gehört die allseits bekannte Factory Error Map (FEM).


    Viel Spaß :D


    Seagate ST251-1 MFM 5,25" Factory Error Map:


    Gruß

    Darius

  • Typisch für Seagate ist ganz vorbildlich auf dem Beispiel von @Darius auch das BFI (Bit from index) mit angegeben, das einige XT Controller beim Einrichten abfragen. :thumbup:

    Es gab auch durchaus noch längere "Error Maps", allerdings hätte ich bei einer neuen Platte mit vielen Fehlern schon damals ein schlechtes Gefühl gehabt, insbesondere beim Hinblick auf den Anschaffungspreis.

  • Muss man die eigentlich nur bei MFM von hand eingeben oder auch bei alten SCSI Platten? Und wenn ja wo?

    386SX- 20 Mhz "Erster eigener Rechner!2" NoName Komponenten

    486DX -30 "Industrie PC" auf Steckkarte

    Super Sockel 7 Gigabyte GA-5AA 3Dfx Voodoo 3500 TV

    AMD "Geode" ebenfalls Steckkarte für Backplane

    3x IBM Netvista 8364 "ThinRetroSystem" 1-2 von denen würde ich tauschen...


    "und noch so einiges mehr... "

  • Muss man die eigentlich nur bei MFM von hand eingeben oder auch bei alten SCSI Platten? Und wenn ja wo?

    Betrifft nur MFM und RLL Platten. (ST-506 interface) SCSI hat ein Error Management, ähnlich wie bei IDE.

    ST-506 Platten haben keine eigene Intelligenz, daher musst du den Controller mit allen nötigen Informationen selbst versorgen.

  • Das sieht spannend aus, kann mir jemand in der Kurzfassung erklären, was diese Error-Maps genau sind? Ist das eine Art Ab-Werk-Fehlermessung? Und wie liest man die genau?

    Remember the new number: 0118 999 881 999 119 725 ... 3 :D

  • Das sieht spannend aus, kann mir jemand in der Kurzfassung erklären, was diese Error-Maps genau sind?

    Da stehen die Sektoren drauf, die ab Werk defekt sind. Sie sind immer mit dem betroffenen Zylinder und dem betroffenen Kopf angegeben.

    Das BFI ist eine eindeutige Positionsbeschreibung, der soweit ich weis aber nur wenige Hersteller gefolgt sind.


    Selbst "lesen" muss man nur was drauf steht, und den Controller mit den Angaben versorgen. Die Einrichtungsroutinen der Controller fragen nach "error entries" ab, dort gibt man dann alle ein, die auf der Liste stehen.

    Tools wie Speedstor oder auch spätere AT BIOS können das aber auch weitgehend automatisch, in dem sie die Platten nach Fehlern absuchen und selbst eine Liste erstellen. (Die nicht unbedingt mit der aufgedruckten 100% übereinstimmt)

  • Wus? Von Haus aus defekt? Kauf ich nicht! ;)

    War das so was wie bei den frühen LCD TVs und Monitoren, wo man eine gewisse Anzahl toter Pixel tolerieren musste?

    1. AMD K6-III 450, 256 MB RAM, Tyan S1590S, 20 GB HDD, Creative CT6850 32MB PCI, Voodoo 2 8 MB, Creative CT3780, DOS 6.2/ WIN 98SE

    2. AMD K6-III 400, 256 MB RAM, Biostar M5ALA, 20 GB HDD, Voodoo 3 2000 PCI, CT2910 +DB50XG, DOS 6.2/ WIN 98SE

    3. Compaq Prolinea 5120 Pentium Overdrive 166MMX, 64 MB RAM, 1,2 GB HDD, Elsa Victory Erazor 4, Formosa 1868F +DreamBlaster S2, DOS 6.2/ WIN 98SE

    4. Cyrix 6x86MX-PR200, 96 MB RAM, ECS P5VX-Be, ~8,4 GB HDD, ATI 3D RAGE II+DVD 4MB, CT3670, DOS 6.2/ WIN 3.11 & 95

  • War das so was wie bei den frühen LCD TVs und Monitoren, wo man eine gewisse Anzahl toter Pixel tolerieren musste?

    Ja genau so. Ich glaube auch, das sich da nichts dran geändert hat. Eine gewisse Anzahl toter Pixel gibt es wohl immer.

    Auch heutige Festplatten werden nicht 100% perfekt sein. Nur, da sich der Endanwender nicht mehr selbst damit beschäftigen muß, sagt dir das niemand mehr.

    Alle Modernen Platten verwalten ihre Defekte selbst und haben "Reservesektoren" auf die ausgewichen werden kann. (SSD im übrigen auch!). Wenn du davon erfahren willst, kannst du SMART Tools bemühen.

    (Und dann nicht mehr schlafen können... meine Platte hat XXX defekte... meine Platte hat XXX defekte...) :D :D :D

  • Danke Ranger85 !

    Wus? Von Haus aus defekt?

    Genau das dachte ich eben auch.


    Ich finde es immer wieder faszinierend, dass ich sowas wie diese FEMs total faszinierend finde :D. Irgendwie macht es ja schon Sinn, wenn man die Zeit dabei betrachtet, in der die Platten gebaut wurden. Wahrscheinlich sprechen wir hier von den 80ern, oder ...?

    Remember the new number: 0118 999 881 999 119 725 ... 3 :D

  • Wahrscheinlich sprechen wir hier von den 80ern, oder ...?

    Richtig. Wobei das mit den Error Maps auch schon viel früher existierte, bei den Minicomputern und ihren Plattenspeichern. Sprich Großrechneranlagen aus den 70ern: DEC, DG, IBM... (Mini = größer als Micro)

  • Frühe 80er sogar. Im Grunde sind das "Reine Laufwerke" wie Diskettenlaufwerke übrigens auch, die "Inteligenz" steckt im Controller oder sogar in der Software auf dem jeweiligen Rechner.

    386SX- 20 Mhz "Erster eigener Rechner!2" NoName Komponenten

    486DX -30 "Industrie PC" auf Steckkarte

    Super Sockel 7 Gigabyte GA-5AA 3Dfx Voodoo 3500 TV

    AMD "Geode" ebenfalls Steckkarte für Backplane

    3x IBM Netvista 8364 "ThinRetroSystem" 1-2 von denen würde ich tauschen...


    "und noch so einiges mehr... "

  • Deswegen spuckt Google eher Infos über den Controller aus?

    Habt ihr technische Infos? Größe 20-40MB? Durchsatz so ~500 kb pro Sekunde? 3600 RPM?

    Früher Computergeschichte interessiert mich sehr, wobei es nicht zu sehr ins Detail gehen muss.

    Beim Kernspeicher hört es aber auf, beim Teppich knüpfen habe ich in der Schule gefehlt.... :)

    1. AMD K6-III 450, 256 MB RAM, Tyan S1590S, 20 GB HDD, Creative CT6850 32MB PCI, Voodoo 2 8 MB, Creative CT3780, DOS 6.2/ WIN 98SE

    2. AMD K6-III 400, 256 MB RAM, Biostar M5ALA, 20 GB HDD, Voodoo 3 2000 PCI, CT2910 +DB50XG, DOS 6.2/ WIN 98SE

    3. Compaq Prolinea 5120 Pentium Overdrive 166MMX, 64 MB RAM, 1,2 GB HDD, Elsa Victory Erazor 4, Formosa 1868F +DreamBlaster S2, DOS 6.2/ WIN 98SE

    4. Cyrix 6x86MX-PR200, 96 MB RAM, ECS P5VX-Be, ~8,4 GB HDD, ATI 3D RAGE II+DVD 4MB, CT3670, DOS 6.2/ WIN 3.11 & 95

  • Habt ihr technische Infos? Größe 20-40MB? Durchsatz so ~500 kb pro Sekunde? 3600 RPM?

    Auf dem PC? Schau mal nach der allerersten Platte, die IBM verbaut hat. Seagate ST-412. 10 MB

    Auch die Namensgebende "ST-506", Seagates erstes 5.25" Laufwerk soweit ich weis, ist interessant: 5 MB

  • Es freut mich dass mein Thread ausgiebig besucht und mit Bits & Bytes gefüllt werden :thumbup:


    Man könnte die FEMs ja mit dem jetzigen Stand der Error Maps vergleichen um so Rückschlüsse auf die Qualität der Magnetschicht zu ziehen.


    Battle Old FEMs vs Actual 2023 FEMs :D

  • Bonjour. ESDI hat die Map auch, Im Bild schön mittig im Umschlag zu sehen.

    Die eigentliche Platte hat Fehler jenseits von Gut und Böse. Aber da es momentan noch meine einzie lauffähige ESDI Platte ist, bleibt die brutalst im Betrieb. von 330MB sind gerade mal 300 Nutzbar, mit teils kräftigen Kahlschlägen zwischendrin.

    Sogar einige Zylinder musste ich auspartitionieren, da sonst bei Zugriff, selbst beim Seek darauf, die Festplatte abstürzt und einen Reset braucht.

    "Ein Klavier hat kein Vergaser!"
    - H.J. Preil

  • Eine Seagate ST238R aus einem Atari Megafile:


    Der Sticker mit der Error Map ist schon fast unleserlich:


    aber offenbar hatte die Platte ab Werk überhaupt keine defekten Sektoren :)

  • und hier die Platte, die jetzt im besagten Megafile steckt: Eine NEC D3142 mit einem Defekt


    Eigentlich eine 40MB (MFM)-Festplatte, läuft aber hier an einem Megafile30 RLL-Controller und hat damit ~65MB.

  • Speziell die ST251er MFM Platten laufen auch im RLL Modus fehlerfrei obwohl die nicht offiziell für RLL freigegeben sind.


    +50% free und das sogar auf längere Zeit stabil.


    Nutze nen RLL Controller zum Low Level Formatieren von zickigen MFM Festplatten, dessen Magnetschicht widerwillig ist. Dann auf MFM Formatieren wirkt oft Wunder!

  • Habt ihr technische Infos? Größe 20-40MB? Durchsatz so ~500 kb pro Sekunde? 3600 RPM?

    Meine ST-251-1 schafft, mit RLL formatiert, im Turbo XT wimre 100-150KB/s. Klingt nach wenig, ist für den XT aber flott genug. Im Vergleich zu Disketten geradezu rasend schnell.

  • Also im XT (ohne Turbo) musste ich bisher immer auf Interleave 6 gehen. Das sind dann ca. 80kb/s. Formatieren tut er zwar mit Interleave 3 am schnellsten, aber beim Datentransfer dann bricht er ein. Da ist dann Int.6 am schnellsten.


    Hier noch 3 Error Maps. Die erste ist natürlich der eigentliche Soll-Zustand. Leider ist die Platte aber defekt... Die 2. verliert spochadisch alle Daten. Hier vermute ich ein Problem mit dem Track 0 Sensor. Denn sie läuft einwandfrei bis zu einem Power Cycle. Da weiß sie manchmal dann nix mehr und sieht wie eine fabrikneue Platte aus. Nach dem LL & HL Format läuft sie dann super (2 defekte Sektoren) bis zum nächsten Power Cycle. Wobei sie 90% aller Power Cycle übersteht. Nur bei jedem 10. Mal ist alles weg. Die 3. ist die vom Ranger, die in der Mitte sehr viele Defekte hat.





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