Hallo zusammen,
in einem anderen Forum habe ich eine Frage eines verzweifelten Users aufgegriffen, der Probleme mit einem Gigabyte GA-486VF hat. Die Tastatur benimmt sich komplett daneben, sobald der deutsche Tastaturtreiber geladen ist, stürzt scheinbar die Tastatur(!) beim Setzen der LEDs ab. Ich hatte gleich die Idee, dass der RetroARDUInput da vielleicht mit seinen Debug-Ausgaben hilfreich sein könnte und mir anzeigt, was da für Host-to-Device Kommandos laufen, lustigerweise erkennt er nicht mal welche. Es muss aber Kommandos geben, wenn auch ziemlich schräge ebensolche, da z.B. beim Drücken der Num-Taste die Caps Lock LED angeht (und dann hängt die Tastatur und lässt sich nur durch aus-/einstecken wiederbeleben). Dass der RetroARDUInput keine Kommandos entgegennimmt, manifestiert sich übrigens ständig, auch im englischen Tastatur-Modus, wo meine Cherry-Tastaturen problemlos laufen.
Der Besitzer hat bereits den AMIKEY2 Controller gegen einen anderen gleichen Typs ausgetauscht, keine Besserung, PC-DOS 7, MS-DOS 6.22 und Windows 95 benehmen sich gleichermaßen daneben und verschiedene BIOS-Versionen bringen zwar Unterschiede im Fehlerbild, aber nie eine komplette Lösung. Das witzige ist, dass der Besitzer wohl ein Chaintech-Board hat (4SLE) von dem er mal den BIOS-Baustein ausgeliehen hat, mit dem geht wohl die Tastatur, aber dafür das Floppy nicht. Leider eine Version, die nicht auf Retro Web zu finden ist, und die, die dort zu finden ist, startet mit dem Board gar nicht.
Was mir aufgefallen ist, ist dass auf allen Bildern kein AMIKEY2 sondern ein Lance LT38C41 (manchmal auch ein kleinerer Lance Chip und auf einem sogar ein NEC) zu sehen war, und mir ist durchaus bewusst, dass es ja alles Klone des Intel 8042 Microcontrollers mit unterschiedlicher Firmware sind. Ich meine, scorp hätte auf Necroware ja mal ein Video gehabt, wo genau das das Problem war. Ich finde nur das Video nicht mehr.
Hat zufällig jemand einen LT38C41 über, den ich mal zum testen ausleihen (oder, wenn es geht, abkaufen) könnte? Eine weitere Idee war noch, dass ich auf einigen Diagrammen am KBDO/KBCO Pin Inverter gefunden habe, allerdings läuft keine einzige Leiterbahn zu irgendeinem Chip, der im Verdacht steht, ein Inverter zu sein (ein 74F04 findet sich auf dem Board, hat aber keine direkte Verbindung zum Tastatur-Port/Controller). Kann aber auch sein, dass der Controller das Signal direkt richtig, ohne dass es invertiert werden muss, ausgeben kann - wenn er entsprechend programmiert ist.
Der Besitzer hat das Board so auf Ebay gekauft und der Fehler war immer da. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es reparabel ist, und habe mich da irgendwie dran festgebissen, werde auch mit dem AMIKEY noch mal mit dem Oszi etwas rummessen, aber im Moment fällt mir kaum was anderes mehr ein, außer dass der Keyboard Controller einfach falsch ist.