Kommen wir also zur ersten Inbetriebnahme:
Alles schön zusammengebaut und ein Versuch, die Kabel zu verlegen:
Das SCSI-Kabel für's CD-ROM wandert wohl noch hinter die Hauptplatine und die IDE-Kabel sollen wieder raus. Dazu weiter unten mehr.
Check!!!
Energie!
Infernalischer Lärm!!!
Die Lüfter (2x CPU, 2x Gehäuse) sind wohl alle Schrott besonders der vor den HDDs.
Wenigstens eine der beiden SCSI-Platten zu je 4,36 GB (bei so wenig Platz zählt jede Nachkommastelle ) heulte rum und klackte.
Ansonsten tat sich nichts.
Ausschalten -> Einschalten -> kein Bild
Ausschalten -> Einschalten -> länger Warten -> kein Bild
Ausschalten -> Einschalten -> noch länger Warten -> kein Bild
So ging das gefühlt mehrere Ewigkeit.
Hab ich das Teil beim Zerlegen und Putzen geschrottet??? Das wäre der teuerste Müllhaufen, den ich bisher produziert hätte.
Schweißperlen und Übelkeit machten sich breit.
Fehlersuchmodus gestartet:
BIOS-Batterie raus -> gemessen: 0,5 V -> neue rein -> Einschalten
-> Immer noch kein Bild, auch nach zig Versuchen nicht, aber immer dieser Lärm
Jumper der SCSI-Platten überprüft und verschiedene ID-Einstellungen getestet
-> Immer noch kein Bild, auch nach zig Versuchen nicht
Ist das NT nach Jahren im 120V-Betrieb jetzt bei 240 V abgeraucht? Anderes NT gesucht, aber keines gefunden, bei dem die Belegung der Leiter 100 % übereinstimmte. Also erst einmal andere Fehlerquellen überprüft.
Den entfernten Jumper am Lautsprecheranschluß wieder drauf gesteckt
-> Immer noch kein Bild, auch nach zig Versuchen nicht
Alle Erweiterungskarten bis auf Grafikkarte entfernt und ISA-Diagnosekarte eingesetzt
-> kein Bild -> keine Diagnoseanzeige
Diagnosekarte wieder entfernt
-> nach gefühlt zwei Ewigkeiten kam endlich mal ein Bild
***Erleichterung***
***Backen aufblasen und einmal tief durchatmen***
Ab ins PhoenixBIOS 4.0 Release 5.12:
Endlich mal ein Phoenix und kein Award.
Sehr karge Einstellmöglichkeiten : ECC aktiviert, LBA auf DOS-Standard, SD-RAM-Geschwindigkeit 10 nsec nicht 15 , Multiprozessorspezifikation 1.4, aber sonst kaum irgendwas relevantes.
Neustart -> wieder eineinhalb Ewigkeiten gewartet. Der schnellste im Booten ist er jedenfalls nicht. Wahrscheinlich hieß es deshalb in der Werbung "It's the perfect balance of performance, power and value" (siehe unten Fanhistorie ).
Eine Karte nach der anderen wieder rein und immer erst einen Startversuch dazwischen eingeschoben.
Die Wartezeit beim Booten verkürzte sich weiter auf eine Ewigkeit...
Irgendwann dann die HDDs wieder an den SCSI-Controller angeschlossen
-> Lärmpegel wieder unerträglich
-> kein Bild
-> Neustart
-> Irgendwann kam ein Bild, einmal wurden beide, sonst aber nur eine der Platten erkannt
Diagnoseprogramm der SCSI-Karte aufgerufen
-> nur eine HDD und ein CD-ROM vorhanden
Scheinbar hat eine HDD den Transport gar nicht überlebt und die andere auch nur schwer lädiert. Also beide abgeklemmt, beide IDE-Ports aktiviert und eine 8 GiB Fujitsu Limited MPD3084AT IDE-Platte angeschlossen, nachdem der Lindy SAT/IDE Host Adapter samt SSD nicht erkannt wurde.
DR-DOS installiert
-> Läuft, aber mal wieder keine UMBs mit HIMEM.SYS und UMBPCI.SYS (unbekannter Chipsatz) so wie beim Aladdin 7 auch schon. Langsam nervt das... Den EMS-Pageframe von EMM386.EXE kann ich auch nicht nach E800-F7FF legen wie beim AwardBIOS auf den Aladdin-Platinen. Also auch weniger UMBs und das mit einem zusätzlichen SCSI-Controller...
Windows 98SE installiert
-> Läuft auch, der Chipsatz wird sogar namentlich erkannt
(Hier ein späterer Screenshot mit einer GeForce2 MX-400 statt der ursprünglichen Fire GL 1000 Pro.
Diente nur zur Überprüfung der Leistungsfähigkeit. Letztlich soll wieder eine OpenGL-Karte rein.)
-> Floppy- und IDE-Ports laufen
Dann wird da noch der IDE-Controller in der Samurai-Northbridge erkannt, der aber leider nicht mit Anschlüssen ausgeführt wurde.
Erst einmal die neue BIOS-Version 04 flashen:
-> Daten per USB-Stick drauf -> USB-Ports okay
-> MS-DOS-Modus starten
-> phlash
-> Fehlermeldung
-> Neustart und dieses Mal gleich mit <F8> das Bootmenü aufgerufen, um direkt in den MS-DOS-Modus zu kommen
-> phlash
-> Fehlermeldung Ist das echt noch so ein altes Programm, das nicht einmal mit HIMEM umgehen kann???
-> Neustart und dieses Mal mit <F8> das Bootmenü aufgerufen, um direkt in den abgesicherten MS-DOS-Modus zu kommen
-> phlash
-> Fehlermeldung: Datei konnte nicht geladen werden Wie??? Kein Auswahlmenü???
-> phlash presr04
-> Fehlermeldung: Datei konnte nicht geladen werden Was???
-> phlash presr04.rom
-> BIOS wird neu geschrieben
***Zittern***
Neustart
Es lebt noch! ***Große Erleichterung***
Verbesserungen? Keine offensichtlichen. Einstellmöglichkeiten sind immer noch kaum vorhanden.
Eine 160 GiB Maxtor DiamondMax 21 (STM3160215A) IDE-HDD an den zweiten IDE-Port angeschlossen
-> Läuft auch, aber leider hat das BIOS immer noch eine Kapazitätsgrenze von 8 GiB. Daher also der SCSI-Controller...
Als nächstes Firmwareupdate des SCSI-Controllers:
-> Sollte lt. Adaptec nur von Diskette aus unter DOS funktionieren. Wieso? Weil in der Batchdatei absolute Pfandangaben mit A:\ standen. Also alle auf C:\ geändert, DOS gebootet und... lief. Blöderweise war nach dem Neustart der Controller im Gerätemanager und das CD-ROM im Explorer verschwunden. Etliche Neustarts und Hardwaresuchen halfen nicht.
-> Karte ausgebaut. Windows ohne gestartet. Karte wieder eingebaut, alles wieder da!
Wieder einmal erkennt auch unter Win98SE kein Tuning- oder Diagnoseprogramm den Chipsatz. Aus den Angaben von WPCRedit kann ich nur so viel vermuten, daß der Chipsatz wohl nicht auf der Standard-PCI-Adresse 0h liegt. In welchen Registern ich den oberen Speicher für die Einrichtung von UMBs unter DOS aktivieren kann, ist mir noch ein Rätsel. Naja, der Disassembler wartet schon...
Oder ich entferne mal den SCSI-Controller (Shadow-RAM C8000-C87FF) und schaue dann, was sich an den Registereinstellungen geändert hat.
Treiber unter Win98SE laufen soweit, so daß die Hardware bis auf die beiden HDDs den Transport wohl gut überstanden hat.
So viele Nerven hat mich bisher noch kein PC gekostet, aber allmählich gewöhne ich mich auch an die laaangen Bootzeiten.
Wer zufällig was Passendes hat, ich suche wie schon erwähnt:
- ein Handbuch oder sonstige Beschreibung der Platine mit Funktion der Jumperblöcke
- eine Grafikkarte mit PCI-X Steckplatz, Treiber für Win9x und nur 1-Slot breit, gerne auch 3DLabs oder andere OpenGL-Workstation Karte. Da ich den Charakter des Powerdigm XSU nicht zu sehr verändern möchte, aber trotzdem gerne etwas mehr Leistung und VBE-Unterstützung für DOS hätte, wäre diese Karte mein bisheriger Favorit:
3Dlabs Oxygen GVX1 (PCI-Version)
- 2x SCSI-3-UltraWide-Festplatten, 68-poliger Anschluß, ca. 60-80 GB pro HDD