Nachdem kürzlich der Rechner seine Funktionsfähigkeit unter Beweis gestellt hat und wieder sauber ist, ging es heute etwas weiter mit dem Basteln.
Ein DX2 50 MHz ist nun nicht unbedingt die Ideale Ausgangsbasis für meine Idee gewesen, doch das ist nichts, das sich nicht ändern ließe.
Den Takt vorgegeben bekommt dieses System ganz klassisch von einem Quartzoszillator, in diesem Fall ein Exemplar mit 50 MHz. (Ergibt 25 MHz Bustakt)
Wie man auf dem Bild erkennen kann, ist das Board für einen Quartz mit bis zu 66.667 MHz gedacht, was dann den erwünschten Bustakt von 33 MHz ergibt.
Doch leider hier kommt ein Quartz in quadratischer Form zum Einsatz. So sehr ich meine Kisten auch durchsuchte, fand ich nur rechteckige Exemplare in 66 MHz.
Betrachtet man das Board genauer, kann man erkennen, das hier auch ein SMD Quartz statt des Sockels verwendet werden kann.
So einen habe ich tatsächlich da! Allerdings wollte ich ihn dann doch nicht einfach so auf das Board löten. Die Flexibilität ihn wechseln zu können, möchte ich mir erhalten.
Was also tun?
Einen kleinen Adaptersockel bauen!
Schnell war aus einem kleinen IC Sockel und etwas Draht diese Konstruktion entstanden:
Es ist etwas schief geworden, aber es funktioniert und lässt sich problemlos in den Sockel auf dem Mainboard einsetzen.
Jetzt, wo das Quartz-Problem gelöst ist, kommen ein paar weitere, teils schon viel zu lang nur gelagerte, aber nie genutzte "Leckerli" auf den Basteltisch:
Eine Intel DX4 Overdrive CPU mit 100 MHz
Ein Adaptec AHA 2840 VL SCSI Controller
Sowie eine stilechte IBM SCSI Festplatte mit 1080 MByte!
Die originale IBM IDE Platte mit 171 MByte wird übrigens nicht arbeitslos bleiben. Sie ist schon für ein weiteres Projekt eingeplant.
Für den Einzug der Teile in den Rechner war schon alles bereit:
Schnell noch die DIP Schalter des Controllers eingestellt. Der Floppy Controller wird zu Gunsten des Onboard-Anschlusses deaktiviert.
Auch das Kabel für die Festplatten-LED wird vom Mainboard abgezogen und auf den SCSI Controller gesteckt.
Ein SCSI CD-ROM Laufwerk von Teac findet auch noch ein Plätzchen im Rechner.
Nachdem der Rechner so zusammengesetzt ist und von mir wieder eingeschaltet wurde begrüßte mich das BIOS des SCSI Controllers
und meldet mir zwei wunderschöne Laufwerke!
Und auch Speedsys findet die neuen Komponenten toll.
Doch für ein weiteres DOS / Windows System habe ich diese Zusammenstellung nicht gemacht... sondern:
Manche von euch die meine Vorlieben kennen, haben es sich vielleicht schon gedacht - Das hier wird ein OS/2 Warp Rechner!
Schon die Installation lässt mich merken:
Hier läuft was! Meine Komponenten sind beim Booten sauber erkannt worden und das kopieren der ersten Runde Dateien war im Nu erledigt.
Das SCSI System zeigt seine volle Wirkung.
Einen Neustart später. Das schicke Warp Connect logo und der graphische Installer, der mit Teil 2 der Installation fortfährt:
Am ende des Dateikopierens vermeldet mir Warp, was alles an Hardware gefunden wurde.
SCSI, CD-ROM, S3 Grafik, alles erkannt, alles da! So muss das sein!
Mit einer kleinen Infobox, die mir mitteilte das jetzt neu gestartet wird, verabschiedete sich das Setup noch bevor ich ein Bild davon machen konnte...
Doch nach dem Neustart begrüßte mich sofort der Warp Desktop.
in 800x600 und 65536 Farben!
Da ich hier das große, auch "blue spine" genannte Paket von Warp 3 connect habe, ist nicht nur TCP/IP und andere Netzwerkfähigkeiten mit an Bord,
sondern auch die vollständige Win-OS/2 Umgebung. Win-OS/2 ist die nahezu perfekte Integration von Windows 3.1 in das OS/2 System.
Windows Programme können genau so per Mausklick gestartet werden, als ob sie native OS/2 Anwendungen wären.
Doppelt kritzeln. Im Vordergrund, Paintbrush aus Windows 3.1, im Hintergrund der OS/2 Symboleditor.
Das System ist eine wunderbare Spielwiese für OS/2, DOS und Windows 16 Bit Programme, die ich zwar schon von meinem ThinkPad mit Warp 4 seit vielen Jahren kenne,
mir jedoch immer wieder spaß macht. Nun auch auf einem schicken kleinen Desktop-PC, der schnell und Platzsparend ist.
Einiges ist noch einzurichten, vieles zu konfigurieren und auszuprobieren.
Doch nun ist es schon längst Zeit für einen Kaffee...
Beim Basteln vergeht die Zeit so schnell. Deswegen geht's hier ein anderes mal weiter.