Hallo zusammen
Frohes Neues zusammen. Es gibt ein Update
Wir haben die ersten Messungen noch kurz vor Silvester gemacht, da gab es erst einen kleinen Schock. Irgendwie zeigte das Oszilloskop nicht das an, was es soll, die Werte machten keinen Sinn, die Kurvenformen passten nicht zum erwarteten Schaltverhalten. Grosses Autsch! Aber dann kam erstmal Silvester und wir liessen die Sache ruhen.
Heute gingen wir die Sache nochmal an und woran lag es? Die schönen RF Adapterkabel, extra frisch gekauft mit der letzten Digi-Key Bestellung, um vom MMCX Stecker irgendwie aufs Oszi zu kommen. Direkte Adapterkabel vom MMCX auf BNC gibts kaum. Da wir da und dort auch Mal SMA im Einsatz haben, entschieden wir uns für zwei Adapterkabel: MMCX auf SMA, SMA auf BNC. Letzteres Kabel war dann unser schwarzes Schaf. Wackelkontakt lässt grüssen
Um sicher zu gehen, dass wir nun korrekt messen, haben wir klassisch mit einer 10X Oszilloskop Probe (mit GND-Feder) sowie per MMCX (Z0 Probe) gemessen. Die Ergebnisse waren absolut vergleichbar, mit der Z0 Probe ist es aber sehr viel komfortabler zu messen.
Die Performance ist wirklich toll und entspricht den Werten aus den Simulationen. Wir hatten in der Tat Mühe, den Schaltripple überhaupt zu messen. Unser Rigol MSO2072A misst etwa 10-12mVpp Grundrauschen, wenn die Schaltung gar nicht läuft. Ich werde bei Gelegenheit die Messungen mit einem besseren Oszilloskop wiederholen.
Aktuell wurde die 5Vout Version mit folgender Load gemessen:
- Open Load
- Resistiv 5Ohm (1A)
- Resistiv 2.5Ohm (2A)
- Resistiv 5Ohm (1A) und parallel 2200uF Elko
Die Schaltung läuft bei allen Load-Varianten stabil. Der Schaltripple ist mit unserem Oszillkoskop kaum messbar und bewegt sich wohl im Bereich <5mVpp. Was man aber sieht, ist der Modulationsripple, der durch das Feature "Spread Spectrum Frequency" entsteht. Der Regler hat keine feste Schaltfrequenz, um EMI Noise zu minimieren. Die Schaltfrequenz wird ständig variiert, bei 1MHz +/-6%, bei einer Modulation von fsw/128. Wir sehen bei ca. 6.5-8kHz einen Ripple von ca. 20mVpp, das ist in Ordnung. Das ist sehr niederfrequent und die Abstrahlung ist sehr tief.
Vorerst ein Screenshot mit Eingangsspannung 0V. Mein Oszilloskop sieht hier noch etwas Noise. Das dürfte ein Mix aus Noise vom Labornetzteil, dem Oszilloskop selbst und Einstreuungen von Drittgeräten sein:
Es folgen einige Screenshots im aktiven Betrieb, jeweils bei einer Eingangsspannung von 12V und einer Load von 2.5Ohm.
Die Schaltfrequenz ist etwa auf 1MHz gesetzt. Hier sieht man den Buckel im Schaltmoment:
Und hier die Time Division etwas verlängert. Die Periode eines Schaltzyklus beträgt ca. 1us. Wir ziehen hier konstant 2A wohlbemerkt. Die Schaltvorgänge sind kaum zu sehen:
Erneut habe ich die Time Division verlängert, damit ihr die Modulationsfrequenz des Spread Spectrum Features erkennen könnt. Die ist definitiv dominant:
Um zu prüfen, ob der Regler auch bei hohen, kapazitiven Lasten stabil läuft, haben wir parallel zur resistiven Load noch einen 2200uF Elko angehängt. Funktioniert prima und Dank dem Soft Start fährt die eFuse auch nicht in den Overcurrent. Und da der oben gezeigte Modulationsripple (nicht verwechseln mit Schaltripple!) bei 6-8kHz läuft, haben Elkos hier auch eine wirksame Filterwirkung und verhalten sich noch nicht induktiv:
Schöne Grüsse an alle,
Mr. Floppy