Hallo zusammen! Brausen wir mit der Tardis (kennt die jemand nicht?) zurück ins Jahr 2015. Es ist der 5. Juli und ich kann meine erste Bilanz über mein Vorhaben,
mir Retro-Hardware anzuschaffen um wieder in den guten alten DOS-Zeiten zu schwelgen, niederschreiben: Nachdem ich seit den 1990er Jahren vom "Schneider
Euro-PC" (meinem ersten PC) über diverse 386er,486er, AMD K5 und K6 und nahezu jede Evolutionsstufe der Pentium-PCs so ziemlich alles hatte was eben gerade
so "in" ist (ein Hauptgrund war meine Spiellust und da brauchts ja immer aktuelle Systeme), hab ich nicht zuletzt aus Zeitgründen vor gut 5 Jahren alles an Hardware
weggegeben und mich seitdem nur noch mit Notebooks beschäftigt. Der Computer wurde zum Arbeitsmittel; Spiele wurden Nebensache und beschränkten sich auf
Mahjongg und sonstig Kurzweiliges.
Vor kurzem packte mich dann aber doch wieder das Computerfieber alter Zeit. Der Wunsch, die alten DOS-Spiele wieder mal standesgemäß zu daddeln, wurde immer
größer. Im Alter denkt man eben gerne an die "guten alten Zeiten" zurück und will sich davon irgendwas wieder zulegen. Die Freude, die alten Spiele in der zweifels-
ohne hervorragenden DOSBox zu spielen, hielt nicht lange. Es passte eben nicht zusammen. Also musste ein passender Rechner her. Meine Wahl fiel zuerst auf ein
Notebook älteren Semesters. Es sollte CD-Laufwerk PLUS ein Diskettenlaufwerk haben - und das aus Platzgründen nicht als Wechselmodule sondern fröhlich vereint.
Meine Wahl fiel dann auf ein Sony Vaio PCG-9E6M.
Zuerst ließ ich nur MS.DOS 6.22 darauf laufen, dann aber modernisierte ich es mit Windows 98SE - mit dem es damals auch ausgeliefert wurde. Das Hauptproblem war
die Soundausgabe für DOS-Spiele.
Das Notebook liefert hervorragende Dienste - stellt es doch eine Brücke da von der ganz alten in die ganz neue Computerwelt, denn mit MS.DOS und Diskettenlauf-
werk auf der einen Seite und Win98SE, CD-Laufwerk und USB-Anschluß eignet es sich perfekt dafür, Daten einigermaßen unkompliziert auf den wahren Retro-PC
zu bringen. Dem fehlt zumindest USB!
Im größten Online-Auktionshaus der Welt fand ich schließlich einen 486-DX2-66... der mir zwar für meine Wünsche schon fast zu gering war... aber sein Gehäuse
MUSSTE ich einfach haben! Tatsächlich konnte ich es ersteigern und nach kurzem Testen flogen Mainboard, VLB-Grafik, Noname-Soundkarte, Controller und die
gut 500MB "große" Festplatte raus.
Mein Problem ist seitdem, dass ich neben reinem MS.DOS 6.22 auch ein Windows benötige und zwar....ja, richtig mitgedacht, für die neueren der älteren Spiele.
Diese wiederum stammen aus einer Zeit, als die 3dfx-Zusatzkarten groß in Mode waren. Das musste also alles her und da rein. Das Projekt ist noch nicht abge-
schlossen: ich werde mir wohl ein Wechselplattensystem mit einer kleinen DOS-Platte und einer größeren Win98-Platte einbauen müssen. Diese Bootmenü-Tools
sind mir allesamt zu hakelig und instabil und am Ende hat man plötzlich nur noch Datenmüll.
Ist er nicht schön? Es ist ein gerngesunder Knabe! [Blockierte Grafik: http://www.dosforum.de/images/smilies/icon_e_wink.gif]
Dass die LED nun "233" anzeigt war beinahe eine Stunde Arbeit. Es fehlt bei diesem Ding ja alles an Dokumentationen und im Internet findet man nichts mehr
von PALLADIUM bzw OKANO - wohl auch deshalb weil das damalige Servicepersonal längst in Pension sein wird.
Der Schock kam dann beim beidseitigem Anstecken eines kurzen Audiokabels, das die Soundkarte extern mit dem ebenfalls externen Speakeranschluß herstellen
sollte, damit da vorne aus den beiden Boxen die Töne heraus können. Es tat sich nix! Das hatte ich FAST erwartet: irgendwo im Gehäuse, dort wo zig Kabel-
bäume und ein paar Platinchen für die Multimediafähigkeit des Gehäuses zuständig waren, musste ein Fehler sein. Ich entschloss mich, die internen Boxen meines
flachen 17 Zöllers für die Tonausgabe zu verwenden. Ich besorgte mir ein neues Kabel weil mein vorhandenes Kabel zu kurz war und steckte es neugieriger Weise
nochmal in den Speakereingang und VOILA: SOUND ist da! Schuld an der Stille war also das erstverwendete Audiokabel.
In der nun finalen Version besitzt mein PALLADIUM ein SOYO 5TB75TT-Mainboard mit 128 MB RAM; eine 4GB IBM-Festplatte mit zwei Partitionen, ein CD-Laufwerk
von CREATIVE (das PLEXTOR ist zu laut und vibriert extremst); zwei Diskettenlaufwerke (3,5'' und 5,25''), eine ELSA Victory 3Dx und eine Maestro.
vG; Daryl_Dixon