Wenn ich mich recht erinnere, dann gab es bei den meisten großen Händlern (Atelco, Vobis, ESCOM, etc.) im Regelfall die Komplettrechner in einer Basiskonfiguration und viele Komponenten als Aufpreis-Optionen.
Bei den meisten meiner Freunde reichte das Gesparte normalerweise gerade für die Basiskonfiguration.
Dann wurde erst mal kräftig weitergespart, bis man sich die nächste Komponente leisten konnte.
Ein neues System (anderes Board mit anderer Architektur) erforderte immer eine sehr große Investition, weshalb selbst zu Pentium-Zeiten noch 386 und 486 betrieben wurden.
Alternativ konnte man eventuell irgendwo einen gebrauchten Bürorechner abstauben, wobei dann aber die Erweiterungsmöglichkeiten meist beschränkt waren.
Aber gestört hat das die wenigsten, man war froh, überhaupt einen halbwegs aktuellen Rechner zu haben.
Mein Asus SP3G hat sehr lange durchgehalten: erst mit einem 486DX-33, dann 486DX2-66 und schließlich 486DX4-100.
Dann erfolgte der Wechsel direkt auf einen AMD K6-2 450, der selbst dann schon eher das untere Ende der Nahrungskette war: Da gab es schon die ersten Pentium III.
Bis dahin ging mein 486 durch mehrere Grafikkarten- und Soundkartenwechsel, Speicherweiterungen und Festplattenupgrades, im Regelfall gebrauchte "Hand-me-downs" und keine High-End Teile.
Ich hatte nie 3DFX Karten, GUS, ROLAND, oder ähnliches, denn das konnte ich mir als Student schlicht nicht leisten.
Die einzigste Besonderheit meines Systems war mein SCSI Subsystem. Am 386 noch ein Seagate ST-02 Hostadapter mit einer Seagate ST296N, später dann mal ein gebrauchter Adaptec 2940U2W und eine gebrauchte 730 MB Quantum Lightning, sowie ein Plextor CD-Rom.
Ich stelle mal die Behauptung auf, dass der überwiegende Großteil an heutigen "Retro-Rechnern" damals eher die extreme Ausnahme gewesen wären und nicht die Regel.
Schaut euch doch einfach mal die Originalpreise für die Komponenten an und rechnet das mal zusammen ...