Seid gegrüßt,
ein paar Insider von euch wissen es schon länger, das ich den XT aus Kindheitstagen gesucht und endlich gefunden habe.
Daher hier nun die offizielle Vorstellung meines:
Zenith Data Systems Z-158
Die Eckdaten des Systems im Originalzustand sind:
- 8088 CPU mit 8 oder 4.77 MHz (Umschaltbar)
- 640 KB RAM
- Zwei Floppy-Laufwerke, 5,25 Zoll, 360 KB, von Panasonic.
- Eine MFM Festplatte mit 20 MB Kapazität
- CGA Kompatible Farbgrafik auf kombiniertem Floppy/Color-Video Board
Dieser tolle und schicke Rechner des Baujahres 1987 wird von mir noch leicht und liebevoll aufgerüstet, ohne das er dabei sein ganz eigenes Flair verliert.
Doch hier nun die Präsentation im weitgehend originalen Zustand, den fortschritt der Arbeiten am Rechner werde ich hier natürlich auch festhalten.
Werfen wir zunächst einen Blick auf die schicke Front des Rechenkünstlers, die ich glücklicher Weise als Ersatz von einem netten Menschen bekam, weil die Originalfront des Rechners leider beim Versand aus Kanada zerstört wurde.
Kein Schalter, keine Knöpfe, nur eine kleine LED ziert das Antlitz unter einem schicken schwarzen Metallemblem.
Gegenüber in den 5,25" Schächten, die beiden Panasonic Floppylaufwerke mit jeweils 360 KB.
Zwischen den beiden Laufwerken entsteht bedingt durch die Bauart des Gehäuses ein größerer Spalt, der durch eine Mosgummileiste überbrückt wird.
Eingeschaltet wird das gute Stück über einen Schalter auf der Rückseite, direkt am Netzteil.
Der Rechner hat auch eine Festplatte, eine 20 MB MFM HD von Seagate, die berühmte ST-225.
Sie ist direkt unter den beiden Floppy-Laufwerken verbaut, dort ist nochmal ein weiterer, interner 5,25" Montageplatz.
Nun schauen wir mal, wie es innen drin ausschaut. Der Deckel wurde bereits abgenommen:
Was zuerst auffällt: Der Rechner ist ein Backplane System. Also kein klassisches Mainboard, sondern eine 8-Bit ISA Backplane auf der das System komplett
über Steckkarten aufgebaut wird. Die Karten auf diesem Bild von oben nach unten sind:
- Floppy und Color Video Board
- CPU / Memory Board
- OAK VGA Karte (von mir hinzugefügt)
- DTC 5150CX MFM HDD Controller
Oben links neben den Laufwerken sieht man das massive 120 Watt Netzteil des Rechners.
Da es so interessant ist, zeige ich hier das CPU / Memory Board mal im Detail:
Hier ist alles drauf, was der Computer zum "Leben" benötigt. Neben der CPU, einem FPU Steckplatz und dem Arbeitsspeicher finden sich hier sämtliche Logikchips, das BIOS, und der Tastaturcontroller. Der Tastaturanschluß, der Turboknopf und eine paralelle Schnittstelle sind ebenfalls hier verbaut.
Die CPU habe ich hier bei der Gelegenheit schonmal gegen einen Nec V20 getauscht. Der originale 8088 liegt unterhalb der Karte.
Der robuste Turboknopf aus Metall, der sich auf der Rückseite direkt über dem Tastaturanschluß befindet, dient zur Umschaltung der Taktfrequenz zwischen 4,77 und 8 MHz.
Das Highlight der CPU Karte ist eine Reihe von roten LEDs, die beim Start den Systemtest anzeigen.
Beim Einschalten leuchten zunächst alle auf und verlöschen nacheinander - bis auf die RDY LED, die die Betriebsbereitschaft anzeigt.
Bleibt eine der anderen LEDs eingeschaltet, liegt ein Fehler im entsprechenden Bereich vor.
Zu guter letzt befindet sich an der CPU Karte auch der Anschluß für den Systemlautsprecher und die Betriebsanzeige an der Front, in einem kombinierten Stecker.
Auf dem Bild lassen sich auch schön einige der gesockelten Arbeitsspeicher-Bausteine erkennen.
Dies hier ist das Floppy / Color Video Board:
Neben den aus der Bezeichnung ersichtlichen Funktionen ist hier auch die serielle Schnittstelle untergebracht.
Der Videoteil der Karte beherrscht CGA in Farbe und Monochrom und verfügt neben dem 9 Poligen Anschluß für einen RGB Monitor
auch ein Composite Videoausgang (leider nur Monochrom) und eine Stiftleiste für einen Lichtgriffel (Lightpen).
Der Floppy-Teil der Karte ist leider sehr unspektakulär. Er beherrscht ausschließlich 360 KB Laufwerke.
Ich habe es daher ausgebaut und sicher aufgeräumt. Ich möchte in dem Rechner sowieso eine VGA Karte einsetzen.
Zum Schluß der Hardware-Schau noch ein kleiner Blick auf das Backplane Board.
Hier gibt es weitere LED-Kontrollanzeigen. Diesmal in grün. Sie geben Auskunft über das Vorhandensein der Betriebsspannungen.
Schaltet man den Rechner ein, so ist er erstaunlich schnell hochgefahren.
Einen langwierigen Speichertest gibt es ebenso wenig wie einen Floppy-Seek oder ähnlich zeitraubendes.
Lediglich der Festplattencontroller gibt auskunft darüber, das eine Festplatte vorhanden ist.
Ich habe auf der ST-225 mal testweise DR DOS 3.41 installiert, welches mir bisher ziemlich gut gefällt.
Wie alle Zenith Data Systems Rechner verfügt auch dieser hier über einen eingebauten Monitor im ROM.
Erreichbar ist dieser jederzeit über die Tastenkombination Strg+Alt+Einfg, auch wenn der Rechner schon hochgefahren ist.
Betätigt man die Tastenkombination, wird sofort auf diese Anzeige umgeschaltet:
Mit "?" Erhält man Auskunft über die Funktionen. Unter anderem kann man sich ein farbiges Testbild ausgeben lassen.
So - das war es erstmal für heute von diesem schönen System.
Bald erzähle ich euch mehr über die dezenten Auf- und Umrüstungen.
Geplant sind neben dem schon eingesetzten Nec V20 ein 3,5" Floppy nebst anderem Controller, eine Netzwerkkarte und evtl. etwas für guten Ton.
Bis bald!