Hallo zusammen! Ich möchte den Mangel beseitigen dass in unserem Forum die meiner Meinung nach super-
praktischen und interessanten GUIs und Menue-Tools für DOS noch nicht umfassend behandelt wurden und
endlich ihren eigenen verdienten Thread bekommen. Diese kleinen und praktischen Helfer begleiten mich seit
meiner frühesten PC-Zeit.
Ich fange mal an, eine kleine Geschichte im beliebten StarTrek-Slang zu beginnen:
"Die Festplatte eines 386ers. Unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 1991. Dies sind die Abenteuer des Daryl Dixon..."
Mein erster richtiger PC mit Festplatte war ein Neukauf. Für DM 3000,- bestellte ich offline beim BAUR-
Versand einen 386er SX mit 42MB Festplatte. Windows 3.1 und MS-DOS 5.0 ließen immer noch Platz für
massig Spiele und Tools. Gut 30 MB waren frei...ein Speicherplatz den man wohl nie voll bekommen würde
dachte ich... aber ich schaffte es dann doch recht bald, eine ziemlich unübersichtlich werdende Sammlung von
Programmen darauf zu horten und schon sehr schnell war mir deren Zugriff am DOS-Prompt einfach zu schreib-
selig. Und mit Windows wollte ich diese Verwaltung nicht realisieren nachdem ich gemerkt habe, dass einige
DOS-Spiele im Windows-Start abstürzten.
Bei einem Bekannten sah ich schließlich ein Batch-Menue, mit dem er bequem die Programme starten konnte.
Ich habs mir auf eine Diskette kopiert und auf meinem PC erweitert - bis es zu verschachtelt war weil es zu viele
Programme verwalten musste.
Und dann begann die Suche nach einem geeigneten Tool. Mein Favorit war dann irgendwann das GRAF MENU,
welches ich hier schon mal vorgestellt habe: GRAF MENU Vorstellung Ich hab mich registerieren lassen und die
Vollversion gekauft. Es ist im Windows-Look gehalten und hat volle Mausunterstützung. Schon damals wurde es
auf Grund meiner großen installierten Spiele-Sammlung auch wieder etwas stark verschachtelt. Mein heutiger Be-
darf an einem übersichtlichen Menue-Tool ist allerdings ungleich grösser. Und so habe ich mich wie schon vor knapp
30 Jahren wieder an die Arbeit gemacht, ein geeignetes Menue-Tool zu finden.
Die Auswahl ist...oder besser gesagt war...ziemlich groß. Nur sind heute trotz Internet viele dieser Tools nicht mehr
zu finden oder wegen zeitlicher Verwerfungen nicht mehr als Vollversion zu bekommen denn viele waren damals
Shareware. Hier nun ein paar Vorstellungen zu den Ergebnissen meiner Recherche. Viele von Euch kennen bestimmt
noch weitere Menue-Tools...!?
Zunächst hier nochmal das besagte GRAF-MENU, welches ein gewisser Herr Bergmeister erstellt und vermarktet
hat. Die großen viereckigen grauen Buttons starten entweder Programme (deren Titel sie anzeigen) oder sie lei-
ten zu einen anderen Menuepunkt weiter, was an der nicht schwarzen sondern roten Schrift zu erkennen ist. Es
können Icons in die Buttons gesetzt werden, was die Sache noch bunter macht und die Programme noch schneller
finden läßt.
ACCESS ist Freeware und wird vom Autor Blankendaal auf seiner Homepage in drei verschiedenen Versionen zum
Download angeboten. Schema hier immer: zwei Tabellen; links die Kategorien, rechts die darin zu findenen Pro-
gramme. Optisch bieten die drei Varianten für jeden User etwas, egal ob man eher den DOS.- oder den Windows-
Look haben möchte.
QUIKMENU dürfte den Meisten ein Begriff sein. Es gehört zu den bekanntesten Menue-Tools und wird auch auf
so mancher Shareware-CD als Steuerung genutzt. Es arbeitet im Windows-Look. Die Icons sind frei erstellbar
und können in jeder beliebigen Grösse angelegt werden. Der Hintergrund kann mit einem Wallpaper aufgehübscht
werden. Shareware! Im Netz findet man es leicht und in diversen Versionsstadien.
AUTOMENU von Herrn Magee ist mein derzeitiger Favorit. Der Screenshot zeigt das Menue mit meiner Aufmachung.
Der Nachteil: jede Menue-Kategorie ist auf acht Seiten mit je acht Programmpunkten begrenzt. Somit brauche ich
ein zweites Spiele-Menue. Aus diesem Grund bin ich mit stets einem Auge immer noch auf der Suche nach einem
für mich geeigneteren Tool.
C-Menu sieht so aus als hätte es ein Jugendlicher programmiert. Aber die sind ja am kreativsten! Die Konfigura-
tion ist komfortabel - man muß nicht wie bei vielen anderen Menue-Tools mit einem Texteditor werkeln.
C-Menu im Arbeitsmodus. Für meinen Geschmack vor allem zu wenig Platz für 100 Spiele. Da würde es dann wie-
der schnell unübersichtlich werden.
DIRECT ACCESS ist ein alter Vertreter seines Genres. Er ist wunderschön im DOS-Textmodus gehalten und sieht
fast aus wie ein extrem professionelles Batch-Menue. Vom Aussehen ein echter Favorit für mich. Aber es würde
auch hier zu sehr verschachtelt werden für meine Bedürfnisse. Schade!
Ich verfolge schon seit Langem die Arbeit des Herrn Ritter, der mit seiner GUI DESKTOP2 ein wahres (Linux-
ähnliches) Super-Programm geschrieben hat. Es könnte Windows 3.x glatt ersetzen, wenn Win3x-Programme
ohne die Microsoft-Grafik-GUI damit laufen würden. CD-Player, Editor, Taschenrechner, Datei-Manager...alles
ist vorhanden! Für meinen Geschmack aber zu sehr wie ein eignes Betriebssystem. Die vielen kleinen inte-
grierten Helfer brauche ich garnicht. Es kann also einfach viel zu viel für meinen Geschmack. Sachen gibts!?
Apropos "Sachen gibts"....DESKTOP2 gibt es auf Ritter's DESKTOP2 Homepage
Auch ziemlich bekannt: das HARD DISK MENUE SYSTEM; kurz HDMS. Gibts auch schon sehr lange. Schön klassisch
im DOS-Stil gehalten. Für mich aber ebenfalls zu "seitenklein".
HDMS ist Shareware. Leider kann der Autor keine Vollversionen mehr anfertigen. Hab mich schon persönlich bei
ihm mal erkundigt.
Meine derzeitige Suche blieb bei GRLDOS hängen. Dieses Open-Source-Projekt gefällt mir sehr und scheint mir
durch seine Scroll-Eigenschaft innerhalb der einzelnen Menues für mich wie geschaffen zu sein! Es bietet drei
verschiedene Skins und wird derzeit in spanischer und englischer Sprache einstellbar. Dieser Screenshot hier
zeigt das Programm, das es übrigends hier zum Download gibt, kurz nach der Installation und in der Item-
Konfiguration.
Ich bin derzeit dabei, eine deutsche Übersetzung vorzunehmen. Habe auch den Programmtitel durch "Spiele"
ersetzt und experimentiere an der gesamten Aufmachung noch herum. Jedes zu startende Programm kann man
mit einem Icon versehen; daneben stehen Programmname und in einer zweiten Zeile Informationen dazu wie
Genre, Erscheinungsjahr, Kommentare usw.! Die Icons kann man selber erstellen und können sogar JPG oder PNG
sein. Die INI-Dateien kann man (was bei mir schneller geht) auch in einem Editor bearbeiten. In der DOSBox
stürtzt GRLDOS ab wenn ich zBs auf Neu erstellen oder Editieren klicke. Im reinen und echten DOS-Betrieb muß
ich es erst noch testen. Es hat optisch mit einem DOS-Programm zwar nicht mehr viel gemein aber es scheint
mächtig genug zu sein um auch große Programmbibliotheken verwalten zu können.
to be continued? Ich wills hoffen!
vG; Daryl_Dixon