• Hallo,


    ich wollte hier noch einen Fang vorstellen, den ich schon länger habe, aber erst jetzt bin ich mal dazu gekommen den Rechner auszuprobieren.
    Es ist ein Compaq Deskpro 4000 von 1997. Die Inventarnummer und Seriennummer habe ich mal unkenntlich gemacht.



    Zeitgemäß kommt er mit einem Pentium 166 (none MMX) und originalen 32MB RAM und 256kb Cache daher. Die Festplatte ist eine normale IDE mit 2,5GB.
    Anscheinend wurde der Rechner recht schnell von 32 auf 64MB RAM aufgerüstet, denn der Datumscode der ungleichen 3. und 4. Riegel sind ähnlich dem ersten Paar.



    Innen gibt es ein großes Mainboard mit einer Cirrus Logic 1MB on board inkl. die 1MB Speichererweiterung. Außerdem findet sich noch ein 10MBit LAN Anschluss (leider ohne 100MBit Erweiterung) auf dem Board. Auffällig auch, der Prozessor ist passiv gekühlt. Auf dem Mainboard sitzt dann ein Rizer mit 3x PCI und 4x ISA. Ein ISA ist bereits mit einer speziellen Soundkarte bestückt - man beachte die 6 zusätzlichen Pins hinter dem ISA Anschluss. Damit kann die Soundkarte den PC Speaker als Lautsprecher benutzen. Die Qualität... naja.
    Weiterhin ist ein 8x CD Laufwerk verbaut. Das Netzteil ist kein Standard AT oder ATX. Es hat zusätzlich zum AT Anschluss noch einen breiten, Compaq eigenen. Wie sich später hersuastellte, stellt er unter Anderem die 3,5V zur Verfügung. Ja, genau 3,5V, keine 3,3V, wie sonst üblich. Der Netzschalter schaltet das Netzteil nicht per 230V Ein und Aus, sondern schließt nur 2 kleine Kabel kurz. Jedoch ist der Schalter wirklich ein Schalter und kein Taster, wie bei ATX... Eine sehr tolle bunte Mischung.
    Wie sich später raus stellte, gehen außerdem die Signale: Rückmeldung 3,5V, einmal 5V, einmal gesondert 3,5V, das Power LED und das HDD LED Signal ins Netzteil.
    Hier sieht man schön den Power Schalter und die beiden LEDs. Die Kabel kommen allesamt vom Netzteil:


    Aha, EDO Speicher läuft also drin:


    Hier noch einmal die 1MB Speichererweiterung der Grafikkarte:


    Hier die Netzwerkkarte ohne Erweiterung:


    Und die Settings vom CPU:


    Ein Layout war auch aufgedruckt:

  • Da der Rechner seit mind. 10 Jahren im Lager stand, erst einmal alles abklemmen und das Netzteil per "PWM" formieren und dabei testen, scheint soweit alles zu funktionieren:



    Hier sieht man noch einmal schön die ganzen Kabel, die da aus dem Netzteil kommen. Das Netzteil sieht noch gut aus, speziell die Kondensatoren sind trocken und flach. Was ich nicht gleich gecheckt habe ist das 3,5V Feedback Signal, das am Stecker gebrückt werden muss. Ich dachte schon das Netzteil ist defekt, da es im Leerlauf funktionierte, aber bei etwas Last zusammen brach und abschaltete.


    Nachdem das Netzteil getestet war (ja, auch der Ripple war in Ordnung, habe per Oszi nachgemessen), kam es gereinigt wieder in den Rechner, dann SMOKETEST --> NICHT bestanden. Der Rechner fuhr einwandfrei hoch und startete ein WinNT 4.0. Das Passwort habe ich natürlich nicht und so bootete ich erstmal von Diskette und schaute mir das Setup Programm an, welches auf der Festplatte (21MB Partition) liegt.



    Speedsys:




    Setup Programm: (ich habe dann direkt auf 128MB RAM aufgerüstet, weil ich noch 4 St. 16MB EDO Module in der Schublade liegen hatte)



    Im Setup Programm kann man wirklich alles anschauen und testen. Ich habe den vollen Test einmal durchlaufen lassen - das dauerte mind. 6h (lief dann über Nacht weiter), am nächsten Morgen war er fertig und zeigte keine Fehler an. Das Setup Programm scheint auf einem Win 3.xx zu basieren, inkl. Maus Unterstützung und grafischer Benutzeroberfläche.



    So nun denn wollte ich wissen, ob die Kiste wirklich stabil läuft. Die Festplatte habe ich im Gehäuse konserviert und eine 6GB eingebaut. 8GB und größere Platten wollte der Rechner nicht (brachte immer einne HDD error) und habe WinXP SP3 installiert:



    Das Setup brauchte ca. 4h und damit weniger, als ich dachte. Der Rechner hing sich nicht einmal auf...

  • Nun denn, dann mal auf ins Vergnügen. Der Multiplikator von der CPU und der FSB kann ja eingestellt werden. Hier kann man 100, 120, 133, 166 und 200MHz Jumpern.
    Mal 100MHz getestet:

    Der Rechner fährt etwas träger hoch, aber es kommt weder eine Fehlermeldung, noch hängt er sich auf.
    Dann man auf 200MHz gestellt. --> Läuft einwandfrei!


    Dann habe ich mit der 200MHz Einstellung das WinFuture Update Pack installiert. Das dauerte wieder ca. 1,5h. Danach kamen noch ca. 100 Updates, die dann noch einmal ca. 4h in Anspruch nahmen. Auch hier mit 200MHz kein einziger Absturz oder Fehlermeldung --> Rock stable.


    Als guter Letzt habe ich einen PCI SATA Controller verbaut und eine 500GB Platte installiert und formatiert man will ja schließlich genügend Platz haben :crazy .


    Nachdem das System unter Beweis gestellt hat, dass es stabil läuft, habe ich die 6GB Platte wiederum konserviert und habe eine 4GB CF Karte genommen und eingebaut. Darauf kommt nun ein Win98se:


    Auch diese Installation lief vollkommen ohne jedlichen Fehler ab. Netzwerk und Grafik funktionieren auf Anhieb.


    Geplant ist nun, eine Voodoo2 einzubauen, die ich aber erst noch fit bekommen muss...

  • Da sagst du was… das Bios funktioniert in den meisten Fällen echt gut…nur wenn dann mal was nicht geht…dann ist gleich alles Mist. Da mangelt es etwas an Optionen.


    Hast du mal versucht Windows 2000 auf der Kiste zu installieren? Bei mit bleibt die Installation immer hängen „Windows 2000 setup is starting“ quasi nachdem er die Gerät-Treiber geladen hat und bevor man die Hdd auswählen kann.

  • H.EXE Das hab ich alles schon mehrere Stunden durchgespielt. Hab ne originale Compaq (nicht für diesen Deskpro) Windows 2000 SP2 und eine mit Windows XP … selbst eine XP SP3 aus dem Netz zeigt das selbe Bild. Hab dann über eine VM (CF als HDD eingebunden) Windows 2000 installiert (an verschiedenen Stellen gestoppt um dann auf originaler HW weiter zu machen) aber er weigert sich ganz arg alles was neuer ist als Windows ME zu installieren und zu starten.


    Wenn er die CF Karte anspricht… kommt der bekannte Ladebildschirm und dann startet die Kiste neu. Ich muss mal schauen ob es ggf die CF Karte ist und eine echte HDD versuchen. (Wobei die VM läuft mit der CF als Datenträger… )


    Ich muss mal schauen ob ich noch irgendwo ne WinPE aus der XP Zeit habe…dann kann ich mal schauen ob eine Art Live-System funktioniert.

  • jbb_bloody vielleicht hilft es, wenn du die Gerätetreiber für den Chipsatz bzw HDD Controller vorab in die XP Installations-CD integrierst?


    Mitte der 2000er Jahre gab es diverse Treiberpacks mit denen man das mühelos bewerkstelligen konnte:


    Unbeaufsichtigte Windows XP Installation: Treiber & Updates in CD integrieren
    Heute: noch nicht ganz verlorengegangenes Windows XP Wissen! Als Windows XP bzw. Windows 2000 noch aktuell waren, hat sich jeder sicher schon geärgert, dass...
    www.creopard.de


    Mittlerweile git das schon fast als "vergessenes Wissen".

  • Guter Punkt, das hatte ich in der Tat auch schon verdrängt… nlite oder so hiesst doch eines dieser Tools.

  • creopard  beckenrand-schwimmer : Ich hab gerade ein BIOS ROM aus 99 / 2000 entdeckt. Dort wird Windows 2000 Support aufgeführt, ergo davor dann vermutlich nicht…das könnte einiges erklären. Eine Kopie müsste ich irgendwo haben. Wenn Sie jemand braucht, es gibt eine Revision für die Pentium 2 und die Pentium 1 MMX Systeme.


  • Also das hat irgendwie nicht viel geändert. Update war erfolgreich...aber die Installation hängt an der selben Stelle. Ich spiel mal weiter rum und mach ggf nen neuen Thread auf. Danke!

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