Das dreckige (halbe) Dutzend

  • Der Trace führte ziemlich weit quer übers Board ich versuch heute nachmiattag mal rauszufinden wofür der genau zuständig war.



    @matt Guter Verdacht aber den kleinen Trace da hatte ich mit neu verzinnt und er hat auch seine 5V. Passt.

    Ja, ich könnte anhand Foto erkennen, dass dieser Leiterbahnen PowerGood Signal leitet. Dass besagte Leiterbahnen auf Bestückungssteite noch OK ist, ist schon eine Wunder, dafür ist Leiterbahnen an Lötseite recht kaputt, speziell Durchkontaktierung.


    Allerdings ist meine Diagnose und Verdacht korrekt. Tastaturcontroller bekommt keine OK von Netzteil und blockiert Mainboard mit Dauerreset.



    Es müsste Verbindung dort so aussieht.

  • Schei.. aber na klar! ok, kann kann ich mir die Suche sparen.


    Respekt!

    "Das Alte oder das Moderne zu schätzen ist leicht, aber das Obsolete schätzen zu wissen ist der Triumph des echten Geschmacks." (Nicholás Gómez Dávila)

  • Catriona :

    Der Tastaturcontroller ist eine kleine MCU die die Tastatur kontrolliert *suprise suprise*

    Aber: Er ist auch dafür missbraucht, die blöde 1MB Grenze des 8088 zu umgehen. Das A20 Gate:
    https://www.elektronik-kompendium.de/sites/com/0811181.htm


    Deswegen läuft ein altes Board nicht ohne diesen Controller denn er sorgt dafür, dass die kompatiblität zu DOS gewährleistet ist.

  • A20 Gate ist nicht nötig für DOS.

    DOS kommt auch mit weniger als 1Mb klar.

    Kann natürlich aber sein das dass BIOS A20 testet, dann kann es auch hier hängen.

    Machen die meisten eher nicht.


    Wahrscheinlicher ist das es nicht startet weil wie von Matt schon erwähnt die Reset Schaltung nicht funktioniert.

  • Adalbert steht vor der Wiederauferstehung:

    - Mainboard repariert

    - PSU überholt
    - CPU-Kühler gewartet (Necroware-Style)
    - CPU-Kühler- Rahmen geklebt (Sekundenkleber härtet gerade gaaaaanz langsam aus)

    - Floppylaufwerk und Festplatte getestet

    Gehäuse putzen und Wiederzusammenbau stehen bevor.

    "Das Alte oder das Moderne zu schätzen ist leicht, aber das Obsolete schätzen zu wissen ist der Triumph des echten Geschmacks." (Nicholás Gómez Dávila)

  • So, hab genug prokrastiniert, hier mal die angekündigte Zusammenfassung von Adalberts Restauration.

    aaaalso, ich hab das Netzteil recapped:


    Dann wollte ich eigentlich auch den Einschalter richtig schön machen mit neu Verlöten und Schlumpfschlauch, aber mich hatte die Motivation verlassen...


    also nur etwas Isolierband - hat schließlich auch die letzten 30 Jahre funktioniert.


    In Gedenken an scorp hab ich nicht einfach einen neuen Lüfter ausgepackt, sondern mich der Sache mit eine Phiole vom feinstem Kompaßnadelöl genähert.
    Hier der Vorher-Nachher-Vergleich:

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    zu:



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    Mal sehen wie lange das so bleibt....


    Zu diesem Zeitpunkt wusse ich noch nicht, dass der Wiederzusammenbau das Aufwendigste an der ganzen Sache werden würde... er begann ganz harmlos...


    ... es gelang mir sogar auf Anhieb, dass alle Standoffs korrekt einrasteten.


    Im weiteren Verlauf deutete sich allmählich an, dass Kabel zum Problem werden könnten...


    Oder wie man hierzulande zu sagen pflegt: "e fürschdorlisches Gewürsche" - hatte vor allem damit zu tun, dass der Ehrgeiz vorlag, das 3.5 Zoll-Laufwerk zu A: zu machen, wie es sich gehört.



    Der Erfolg stellte sich unmittelbar ein."Floppy disks fail"


    Mit dieser schönen Meldung verbrachte ich noch einen kompletten Tag, an dem ich erst feststellte dass das ausgewählte 5.25 Zoll-Laufwerk dysfunktional war. (wieder eins, seufz)


    ...als auch das das verwendete, völlig unverdächtig wirkende 34-polige Flachbandkabel.


    Sagen wir mal - die Tatsache, dass sich die Floppy und IDE-Controller-Anschlüsse in einem primordialen Schwarzen Loch zwischen RAM und PCI-Slots befinden, ohne Rahmen, war, um eine frühere Prominente zu bemühen, "nicht hilfreich".


    Aufgetaucht aus dem Höllenloch der Diagnostik konnte ich nun das fertige Gerät präsentieren...


    Leider fehlte es zu diesem Zeitpunkt bereits eklatant an Tageslicht. Aufmerksame Beobachter shen auch, dass CD-ROM und Floppyaufwerk die Position getauscht haben.

    Die 840 MB Conner Festplatte ist übrigens in excellenter Verfassung und enthält DOS 6.22, sowie eine Metallhärteprüfungsprogramm zur Steuerung einer entsprechenden Maschine.
    Ich bin nicht sicher ob ich das der "Software Preservation" zuführen sollte oder nicht.

    Vor einem letzten Posting werde ich die externe Batterie anschließen - das 486SPM hat einen entsprechenden Header - was ich natürlich vor den Zuschrauben vergessen hatte - und Euch möglicherweise Löcher in den Bauch fragen zur den Einstellungen des BIOS.

    "Das Alte oder das Moderne zu schätzen ist leicht, aber das Obsolete schätzen zu wissen ist der Triumph des echten Geschmacks." (Nicholás Gómez Dávila)

  • Ganz große Klasse! Und ja das Programm sollte erhalten werden! Es gibt auch Menschen die Spaß an alten Messmaschienen haben!

    386SX- 20 Mhz "Erster eigener Rechner!2" NoName Komponenten

    486DX -30 "Industrie PC" auf Steckkarte

    Super Sockel 7 Gigabyte GA-5AA 3Dfx Voodoo 3500 TV

    AMD "Geode" ebenfalls Steckkarte für Backplane

    3x IBM Netvista 8364 "ThinRetroSystem" 1-2 von denen würde ich tauschen...


    "und noch so einiges mehr... "

  • So... Adalbert ruht sich gerade aus, da ich ein wenig aufgeräumt un Patz geschaffen habe. Als nächstes stand Rotkläppchens Demontage an.

    Ihr erinnert Euch, das war eine hübscher, sehr gelber Highscreen Big Tower, der ursprünglich einen 386er beherbergte aber mal auf einen um 50 Mhz übertakteten K6/2 300 aufgerüstet wurde. Frei nach Ludwig Thoma gilt daher: "Das ist nicht schön und man muss sehen was man tun kann."


    Hier mal so der interessehalbere Blick auf die Innereien:


    Beginnen wir mit den Sachen, die im Gehäuse verbleiben....



    Ein großes Netzteil unnd eine eigenartige Konstruktion in einem füfeinviertel-Zoll-Schacht, sowie das Turbodisplay. Wenn ich Lüsterklemmen in einem PC seh, werde ich immer nervös. Sieht aber irgendwie aus als ob es werksseitig ist.

    Naja...


    An Komponenten fand sich das folgende:


    Eine 0815 Netzwerkkarte und diese Maus?-Karte von Logitech, als ich m ich über selbige beugte bekam ich einen halbstündigen Hustenanfall, ich hoffe dieser eigenartige feine Staub ist nicht aus einem Kernkraftwerk


    CD-ROM (36fach), eine Quantum Fireball (jetzt ist mir auch klar warum sie nicht funktioniert) und das Diskettenlaufwerk, der Vollständigkeit halber...




    Grafikkarte gab es gar keine, was mich erst stutzig machte... bis ich das Board komplett heraus hatte:


    Wie man an den zahlreichen Flachbandkabeln sieht ist eine Menge Zeug auf dem Board integriert. Eine Augenweide ist die (sogar sehr saubere) Boardrückseite, u.a. wegen solcher Momente betreibe ich das Hobby.

    Erst war ich von dem Board, einem PCChips M590, recht begeistert aber dann fiel allmählich der Groschen...


    Ein paar Details:


    Was haben wir da, einen SiS 6326 Grafikchip anstatt eines AGP-Slots, immerhin offenbar mit 8MB VRAM. einen ESS 1869 Sound-Chip, bisschen Cache, das BIOS und einen ATX-Stomversorgung.

    Grafisch hinkt das Board also und als ich bei TH99 mal guckte wofür der eigenartige Header ist, der da oben links über dem Soundchip (3. Bild von links) zwischen den PCI-Slots steckt, sank die Stimmung weiter. Es handelt sich um einen Anschluss für eine "ATX Form Karte", die einem PS/2 und ggf auch USB-Anschlüsse bereitstellt. Und diese Karten bestehen offenbar aus reinem, puren, Unobtanium.


    Damit steckt das Board sowohl grafikseitig als auch I/O-mäßig hinter seiner Zeit (1998) fest. Aber vielleicht macht sich die Rückseite ja super als Wandschmuck...

    RAM und ein AMD K6/2 300, waren, wie gesagt auch drin.


    So was wird nun aus Rotkläppchen, bzw dem Gehäuse? Nicht viel. Ich hatte nie eine besondere Beziehung zu Vobis-Rechnern und er ist mir auch eine Nummer zu groß. Ich hab extra den ganzen Dreck dringelassen, damit ein künftiger Wiederhersteller der 386er-Zeiten auch die vollwertige Erfahrung hat.

    Jetzt geht der ganze Kram erst mal in die Badewanne - dieser Staub!!

  • Hab gerade darüber nachgedacht und dann machte es klick, ja das M590 hab ich auch mal gefunden. In Verbindung mit 90MHz FSB, was angeblich 100MHz wären, entstehen bei mir Speicherfehler. Wenn du mal Lust und Laune hast dein Board dagegen, unaufgefordert, zu testen!!!!


    Ansonsten hatte ich hier:


    SIS SS7 Chipsätze


    mal ein paar Tests damit gemacht. Gepaart mit einer oder zwei Voodoo2, ist das sicher kein uninteressantes System. Die SIS ist sicher keine Rakete, aber die Bildqualität war in Ordnung und mit 8MB für 2D auch völlig ausreichend.

    Zitat

    Ohne Ketchup schmeckt einfach alles gleich!

  • Je nach Revision ist der in 3D auch ok. Und wenn man dann noch den Preis anguckt.
    Sieht eher nach 4Mb aus.


    Laguna 3D, Trident (vor Blade), S3 Trio3D, NumberNine, ATI Rage I/II, war alles nicht besser.


    Und der SiS6326 macht weniger Renderfehler als viele Konkurrenten.

    Und der wichtigste Punkt damals, sie unterstützt beim DVD gucken.


    Also lieber Billig PC mit SiS Karte als mit ATI Rage II. :whistling:

  • Ja stimmt, wurde bei mir auch mit 4MB angezeigt, weiß nicht wie ich auf die 8MB komme. Ich glaub ich habe die noch als AGP-Steckkarte mit 8MB .

    Zitat

    Ohne Ketchup schmeckt einfach alles gleich!

  • Ich mag die Chips Bretter, das hier ist auch toll, aber Catriona wie kommst du denn eigentlich auf ESS Sound? Der SoundPro ist doch ein ungelabelter CMI8330 mit OPL3 Klon. Klingt super und macht wenig Probleme!


    Edit: Der Chip wird auch auf der Karte von Keropi verwendet:

    http://pcmidi.eu/mk8330.html

    Auf dem Chip stand was mit "1869" und da hab ich aufgehört zu denken.


    mal ein paar Tests damit gemacht. Gepaart mit einer oder zwei Voodoo2, ist das sicher kein uninteressantes System. Die SIS ist sicher keine Rakete, aber die Bildqualität war in Ordnung und mit 8MB für 2D auch völlig ausreichend.

    Na dann geb ich ihm mal eine Chance. Ich hab 8 MB vermutet weil die "8" auf die Heatsink gedruckt haben, was soll ich sagen ich bin halt naiv. Ich werde das noch mal recherchiren, mache mal lieber keine Hoffnung auf eine Benchmark-Session und so was. Ich muss mir wirklich mal softwareseitig die Umgebung schaffen mit den Werkzeugen, wie ich es hardwareseitig schon weitgehend getan habe. Das kommt immer zu kurz bei mir. Ich hab noch nicht mal ne Standard DOS Compact flash card oder sowas die ich überall mal schnell draufstecken könnte.


    Momentan trocknet alles erstmal vor sich hin, später wird geföhnt.

    Danke für's Feedback Euch allen. Mir geht's allmählich wieder besser, so mental, und ich freu mich richtig darauf, was wir in der Dreckiges-halbes-Dutzend-Serie noch so alles entdecken werden. Sebst wenn es nix gescheites ist, es ist das Entdecken an sich, das Spaß macht.

    "Das Alte oder das Moderne zu schätzen ist leicht, aber das Obsolete schätzen zu wissen ist der Triumph des echten Geschmacks." (Nicholás Gómez Dávila)

  • Geht mir genau so die Hardware ist wichtiger als die Software...

    386SX- 20 Mhz "Erster eigener Rechner!2" NoName Komponenten

    486DX -30 "Industrie PC" auf Steckkarte

    Super Sockel 7 Gigabyte GA-5AA 3Dfx Voodoo 3500 TV

    AMD "Geode" ebenfalls Steckkarte für Backplane

    3x IBM Netvista 8364 "ThinRetroSystem" 1-2 von denen würde ich tauschen...


    "und noch so einiges mehr... "

  • Das SiS Mainboard ist doch nett. Klar keine Rakete aber dafür sicher solide für ein schönes Sockel 7 System.

    Meine Vintagerechner: XT (NEC V20) & Book8088 (v2, VGA) #-# Epson XT portable #-# HighScreen 286@16MHz #-# L&P 286-20MHz #-# Cyrix 386DRx²-33/66 #-# ESCOM Black Slim Am386DX@40MHz #-# SCT Proline Cyrix486DX2@66 #-# Cyrix 5x86@100 VIP #-# Libretto 50CT #-# && 1x Sockel 8 & 3x Sockel4 (60MHz + 66MHz)

  • Also ich finde das Board ziemlich cool! :thumbup:

    Die Features sieht man auch nicht alle Tage.


    Dass hier wiederum andere Features fehlen, welche "1998er High End Performance" mehr oder weniger verwehren, würde mich nicht stören.

    Man muss ja nicht immer allerletzte Rille fahren.


    Nutze die Schwächen doch zu deinem Vorteil und bau dir was Exklusives.

    Wenn es dich z.B. stört, dass dein K6-System im Vergleich zu anderen K6ern etwas hinten dran ist...joah dann setz' doch einen Cyrix ein.^^

    So nach dem Sprichwort "ist der Ruf erst ruiniert..."


    Hätte ich gar keine Schmerzen mit.

    Sehe sowas immer als perfekte Gelegnheit, exotischere Hardware auch mal zum Zuge kommen zu lassen.


    P.S.: Wir hatten in der Arbeit auch viele 386er 24/7 im Einsatz. Die armen Exemplare, die bereits in den 90ern und frühen 2000ern das Zeitliche gesegnet haben, wurden durch neue Boards mit K6 oder Cx6x86 ersetzt.

    Das macht Rotkäppchen mit 98er Hardware von dieser Warte aus betrachtet auch wieder total legitim! 8o

    Zilla sends his regards

  • LoWang87 genau so sehe ich das auch. Damit lässt sich ein System aufbauen was abseits von den vielen K6 Systemen schon ein Exot ist. Es stimmt schon, es muss nicht immer der Griff nach der Speerspitze sein. Ich bspw. habe ein System, P5A-B mit einem Rise mp6. Sicher kann das Mainboard mehr und schneller, aber gerade diese Konstellation macht den Reiz dieses Rechners aus.

    Meine Vintagerechner: XT (NEC V20) & Book8088 (v2, VGA) #-# Epson XT portable #-# HighScreen 286@16MHz #-# L&P 286-20MHz #-# Cyrix 386DRx²-33/66 #-# ESCOM Black Slim Am386DX@40MHz #-# SCT Proline Cyrix486DX2@66 #-# Cyrix 5x86@100 VIP #-# Libretto 50CT #-# && 1x Sockel 8 & 3x Sockel4 (60MHz + 66MHz)

  • Eins nach dem anderen. Die Dimension die hier noch in Betracht zu ziehen ist, ist ja die schiere Menge, die mir zur Verfügung steht. Ich sollte eigentlich Tag und Nacht inventarisieren aber das macht immer nur 30 Minuten lang Spaß.


    Ich war halt auch enttäuscht wegen der Motherboardfeatures, die es zwar hat aber an die ich ohne die blöde Zusatzkarte gar nciht rankomme.


    Harren wir der Dinge, die da kommen werden oder nicht. Die Busmauskarte landet auf jeden Fall im Flohmarkt.

    "Das Alte oder das Moderne zu schätzen ist leicht, aber das Obsolete schätzen zu wissen ist der Triumph des echten Geschmacks." (Nicholás Gómez Dávila)

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