Darius, deine Bastelwut scheint wohl um sich zu greifen?
Wie sehr wollte ich meinem großen 486SX-25 Colani einen kleinen portablen Bruder in passender Montur spendieren.
Ein Colani BlueNote in Farbe, als "kleiner" Bruder für den großen. Doch dieser Traum sollte sich noch über Jahre ziehen, wie sich später herausstellen sollte.
Aber dieser Weg war echt steinig und schwer.
Dennoch lässt sich seit Freitag ein schönes Ergebnis zeigen... nach etlichen Anfängen.
Highscreen Colani BlueNote DSTN Color
Mit der Ausstattung von:
- 80486DX2-66
- 4 + 4 = 8MB Arbeitsspeicher (Spezialmodul)
- Cirrus Logic VLB Graphikkarte
- Appian API2 VLB IDE Controller
- CardSoft PCMCIA Software von 1994 (doppelt so groß und hungrig als die Vorgängersoftware) und 2 PCMCIA Steckplätze
- 640x480 256 Farben DSTN Bildschirm
- Integrierter Trackball auf COM2 (keine PS2 Maus möglich, aber Logitech schafft da Platz)
- MS-DOS 6.22 und Windows für Workgroups 3.11
- Billige aber funktionale Lüftersteuerung, da er sonst einfach auf dauerfeuer dröhnt die kleine Fönwelle.
Und mit PC-Tools 2.0 für Windows gibt es Pop-Up Menüs.
Der Trackball lässt sich gleichzeitig mit einer externen COM1 Maus unter Windows benutzen, ohne neustarten zu müssen.
Leider hat die Maxtor das Zeitliche gesegnet. Die dreht nur noch auf ein Bruchteil der benötigten Geschwindigkeit um zu arbeiten.
Bastelstunde!
Mein ersten BlueNote hab ich über Ebay erworben. Tasche, Notebook, Netzteil und Anleitung, was will man mehr?!
Bieten, Bieten, Bieten und...
Und dann kam der erste Schlag... VARTA!!!
Also gehts ans Basteln mit dem beherzigten Ratschag eines profesionellen Dilletanten.
"Zwsichen Kaputt und Kaputt ist kein / kaum ein Unterschied"... und wie falsch ich da lag.
Es gibt leider mehere Stufen von Kaputt. Kaputt aber machbar und F**ked up beyond repair.
Wo bei wem die Schwelle liegt zum letzteren sei bei jedem anders. Bei mir war sie zu dem Zeitpunkt sehr schnell erreichbar.
Bevor ich mit dem Löteisen am Quarz gewesen war gab das Oszi noch eine Taktfequenz am 486er aus.
Danach war sense...
Also den 2. besorgt über die 4 Buchstaben-Kleinanzeigen. Und der war dafür gehörig beladen ( + violette Floppys) UND!!!... Funktional! Trotz VARTA!!
Mit Conner 240MB Festplatte und 486DX-33 (in wirklichkeit ein gelangweilter 486DX-40 wegen dem Bus Takt) und Windows 95 darauf.
Damit war lange Zeit ruhe.
Jetzt vor kurzen aber griff mich, mal wieder, die Lust doch mal das anzusehen, was ich way back™ angerichtet habe.
Im Schnitt fang ich gefühlt jedes Projekt 3 mal an bevor ich es endlich mal schaffe, es zu ende zu bekommen. War beim Cannon BJ-10ex auch so.
Also rausholen, aufschrauben kann ich im Schlaf und nochmal prüfen. Der AV1955 Oszilator ist tot.
Und Ersatz gib es (endlich) ... in Amerika ... 50 Stück für 35$ incl. Versand.
Und passend dazu lief ein neuer BlueNote in die Liste von Ebay ein. Das war jetzt ein Pokern mit dem Glück.
Chip bestellen und hoffen das ich dann den wieder zum laufen bekomme? Immerhin könnte immernoch was anderes kaputt sein, VARTA lässt grüßen.
Oder ich hol das andere BlueNote, was noch die Klappe zusätzlich hinten drann hat, eine Seagate Festplatten drin, aber auch einen VARTA-Schaden hat?
Es könnte wieder viel betroffen sein, vor allem unten drunter. Und die Festplatte... entweder Seagate oder Seagate nicht.
Aber ich konnte den Verkäufer um 5€ incl. VS auf 30€ runter handeln. Ein fairer Preis für diese Verhältnisse. Immerhin ist er dafür Äußerlich in Mint Condition.
Also gewartet und am Donnerstag Nachmittag in die Arme genommen und auch gleich auf den Tisch damit, noch bevor auch nur irgendwie Strom ran kommt.
Und das war auch gut so, denn... ich hab so eine böse Vorahnung.
Und wie sich das bestätigte, aber der Schaden ist geringer als beim 1. BlueNote Color. Also frohes Werkeln!
Man nehme ein Kupferkabel 1,5er oder besser nur 1ner Kupferkabel, ziehe einen einzelnen Draht raus und das ist genug für alles theoretisch.
Unter dem schwarzen Band ist noch so eine Litze, und auf der anderen Seite unter dem roten Draht auch.
Zum Glück hab ich das Board zwei mal, denn die eine defekte Bahn die im inneren verläuft hätte ich nie und nimmer richtig prüfen und bestätigen können.
Wechsle von der Hauptbatterie die Terminalplatine aus, setze alles nach und nach ein...
... und Voila!"Der geehd! Der geehd! Das gibd's doch garned, Der geehd!" Und der Akku geht auch noch relativ für sein Alter!
Und wieder Windows 95 (A) drauf. Der Schwarz-Weiße hat den DX2-66 mit 4MB und Windows 95. Der 1. Color hatte den DX-40 und 8MB, aber Windows 3.1
und dieser hier mit einem SX!-33 und 4MB hat wieder Windows 95. Bunte Mischung. Und die neusten Daten von 2004. Aber die Ladezeiten für den SX...
Aber die Freude sollte nicht lange währen.
Und Freitag in der Früh wollte ich noch kurz was anderes probieren.
1. Einschalten mit der Batterie ging noch, beim 2. 10 Minuten später blieb das Display schwarz...
Aber der POST Piep kam und die Platte lief.
War es die Zinn-Späne der Entlötpumpe, die eventuell was kurzgeschossen hat?
Hat wohl eine angefressene Bahn jetzt doch den Geist aufgegeben?
Aber keine Zeit zum testen... Aufschieberites hat die Prüfungsvorleistung für Computer Architektur und MIPS bis auf Freitag warten lassen.
Die Analyse der 8-Bit CPU muss bis 23:59 eingereicht werden... mist.
Kauf fertig, Stuhl um 90° zum Basteltisch gedreht und jetzt testen. Externer Monitor? Geht... Puh. Graphikkarte geht noch.
Also hol ich den defekten BlueNote mit dem anderen Color DSTN her und steck das an. Immernoch schwarz.
Druck auf die Spannungswandlerplatine ausgeübt und das Display ging an. Nur ein Wackelkontakt?! *MÖÖP*
Verdammt ich habe kein Foto, aber von der Wandlerplatine hat es beide Stecksockel von den Lötpads gerissen. [Blockierte Grafik: https://dos-reloaded.de/forum/wcf/images/smilies/cursing.png]
Das nenn ich mal eine kalte Lötstelle, denn so sah auch das Zinn aus. Aber RoHS gab es doch zu dem Zeitpunkt noch nicht. Allein wegen dem NiCD Akku und der VARTA.
Egal, penibel wieder angelötet und nochmal! "Der geehd! Der geehd! Das gibd's doch garned, Der geehd!" zum 2.