Heute ist mein Jahrestag hier im Forum. Vor genau einem Jahr habe ich bei Euch angeklopft.
Das M919 Mainboard, was als damaliges Aufrüstboard die 386er-Platine aus meinem ersten PC verdrängte, brachte mich hier her. Ich wollte ursprünglich kurzen Prozess machen und es bei Ebay verkloppen. Das Angebot war schon online, aber es sollte anders kommen.
Geplant war dann ein Wiederaufbau bis Weihnachten 2022. Aber ich erhielt hier so viele Eindrücke und Ideen, so daß es doch viel länger dauern sollte. Zumal mir durch den Schnäppchenthread auch überraschend weitere Hardware vermittelt wurde, was mich entsprechend vom Wiederaufbau abhielt. Aber - selbstschulterklopf - ich bin trotzdem schneller fertig geworden als unser lieber struuunz mit seinem ESCOM 486er.
Jetzt ist das Gehäuse endlich schon einige Wochen geschlossen, und ich nutze den heutigen Tag Euch das Gerät zu präsentieren. Vorab an dieser Stelle danke ich allen, die mir aktiv mit ihren Ratschlägen dabei geholfen haben. Und ebenfalls danke an alle hier im Forum, die mir durch ihre Beiträge allerhand Wissen und Anregungen gaben. Ein wirklich toller Ort ist das hier. Respekt und Anerkennung dem Team, welches den Laden hier am Laufen hält.
Hier nun ein Überblick der verbauten Komponenten:
PC Chips M919 Sockel 3 Mainboard VIP (VLB/ISA/PCI)
CPU IBM 5x86-3V3100GF 100MHz
32MB RAM
1MB Megacache by matt
3,5" Mitsumi Diskettenlaufwerk 1440 KiB
5,25" Panasonic Diskettenlaufwerk 1200 KiB
Gotek USB Floppy Emulator
Miro Crystal 20SD S3 Vision864 2MB PCI
IDE CF-Karten-Adapter + HDD-clicker by matze79
WD Caviar 21200 Festplatte mit 1261,9 MB
Sony CDU31A Double-Speed CD-ROM
Soundblaster Vibra 16S CT2800
ESS1868F Formosa MPB-000050 (KWX-SC167) mit Dreamblaster S2
Soundisk Lautsprecher 5,25"-Einschub (Creative-MOD)
ISA zu USB Karte
PS/2 zu seriell Mouse Adapter by scorp
AT-Desktop Gehäuse mit 200W Netzteil
17" VGA Monitor Hyundai Imagequest Q790
Nadeldrucker SEIKOSHA LT-20 by Ranger85
MS-Dos 6.22
Windows 3.11
Für den Aufbau mussten erst die defekten Spannungsregler auf dem Board gewechselt werden, da die nötigen 3,3V für den 5x86 CPU nicht vorhanden waren. Die CPU hatte ich während meiner Ausbildungszeit ende der 90er bekommen. Grafikkarte, 3,5" Floppy, Arbeitsspeicher, Netzteil sowie die Creative Vibra stammen aus dem Sammelsurium im Keller. Den schicken Röhrenmonitor gab's über Kleinanzeigen in der Nachbarstadt. Die Festplatte ist aus dem SIEMENS FD-210. Die Tastatur ist noch die originale von meinem ersten PC. Ürsprünglich sollte eine VLB-Grafikkarte rein - so wie damals. Aber leider musste ich diesbezüglich einen Rückzieher machen.
Das Sony CD-ROM war damals mein erstes CD-ROM-Laufwerk. Ich habe es mir für den Aufbau wieder hinzugekauft, weil ich vom Anblick immer wieder fasziniert bin. Zumal frisst es problemlos mein selbst gebranntes CD-ROM-Archiv.
Da ich hinsichtlich der gängigen Datenträger flexibel sein wollte, sollte jeweils ein 3,5" und 5,25" Floppy verbaut werden. Das 5,25" Laufwerk war "new old stock", kam jedoch in Schwarz und ich entschied mich es in "Gotek-Grau" zu lackieren. Denn einen Gotek Floppy Emulator wollte ich auch nicht missen. Da kam mir diese Bauanleitung zum Umschalten zwischen den Floppys sehr gelegen, welche ich prompt umgesetzt habe. Das entsprechende Floppy-Kabel habe ich mir selbst konfektioniert. Und wenn ich nun schon die Möglichkeit habe, Disk-Images über einen USB-Stick zu nutzen, warum dann nicht auch gleich einen USB-Port nachrüsten, um selbst erstellte Images auf diesen Stick kopieren zu können? Dank der USB-ISA-Karte von Aliexpress klappt das wunderbar.
Eine "Zwei-Karten" Audiolösung hielt ich aus mehreren Gründen für angebracht: Zum einen führte kein Weg an der ordinären Creative Vibra vorbei, weil ich auf jeden Fall den PC-Speaker über die Soundkarte leiten wollte. Zum anderen bietet die Karte Einstellmöglichkeiten für Bass und Höhen. Das ist wichtig, um den besten Klang mit den gemoddeten Soundisk-Lautsprechern zu erzeugen. Die ESS1868F dient zur Aufnahme des S2 Wavetable-Moduls und nimmt der vom Hanging Note Bug betroffenen CT2800 diese Arbeit ab. Die ESS lässt sich auch entsprechend ressourcenschonend initialisieren. Basisadresse und MPU-Portadresse reichen mit Unisound aus.
Auf eine optische Maus wollte ich nicht verzichten. Ein entsprechender Konverter wurde im Inneren platziert und der PS/2-Anschluss über eine Slotblende realisiert. An dem befindet sich auch der Umschalter zwischen 3,5" oder 5,25" Floppy. Mit einem weiteren Umschalter kann ich den CPU-Takt auf 50MHz halbieren. Ein zusätzlicher "Kickdown" wird mit dem Turbo-Taster erzeugt. Somit wird das System auch Programmen der 286er/386er-Ära gerecht.
Das AT-Gehäuse fand ich auf Ebay und war nicht unbedingt günstig, da es aus Ungarn kam. Aber mir gefiel es. Toller Zustand und Platz für alles was mir so vorschwebte. Im Paket war dann jedoch ein ganz anderes Desktop-Gehäuse drin. Zum Glück sah der Verkäufer seinen Fehler ein und ich bekam dann das richtige. UND... ich durfte das andere behalten! Das befindet sich jetzt übrigens bei einem neuen Besitzer in Finnland und somit war es unterm Strich doch noch fast ein Schnäppchen.
Im inneren des Gehäuse sieht es etwas wüst aus, da ja doch allerlei verbaut ist. Neben den CPU-Lüfter ist noch ein weiterer Lüfter der den Hotspot vom Board kühlen tut.
Soweit zu dieser Geschichte, die ich unbedingt noch heute raushauen wollte, um den Jahrestag meiner offiziellen Freischaltung hier im Forum durch H.EXE entsprechend zu würdigen.
Gruß Gero