Jetzt will ich mich doch mal vorstellen, auch wenn ich nicht viel zu sagen habe.
Erster PC war ein 286er mit 12 Mhz und 1MB RAM. Der wurde mir ungefragt(!) einfach so ins Kinderzimmer gestellt, nach dem Motto: "Jetzt beschäftige Dich damit, das ist die Zukunft". Da war ich 13 und verstand von Computern genauso viel wie vom (damals wie heute wesentlich interessanterem) weiblichen Geschlecht. Im Gegensatz zu Letzterem (von dem ich heute immer noch nicht viel verstehe) lag dem Desktop PC im beigem Metallgehäuse mit VGA Monitor aber praktischerweise eine Anleitung bei. Ein MS-DOS 5.0 Benutzerhandbuch! Ein 500 Seiten dicker Schinken; lieblos dahin gerotzte Befehlsdokumentation, dessen Fischgeruch mir heute noch lebhaft in Erinnerung geblieben ist. Letztlich war es ein Bekannter, der es mit mitgebrachten Spiele-Disketten geschickt verstand, der Jugend die Reise in die Zukunft, bzw. so einen neumodischer Klotz schmackhaft zu machen.
So begann eine lange, lange Reise für mich. Anfangs von der schieren Angst dominiert, irgendwas an der teuren Kiste kaputt zu machen über die Neugier, mehr darüber zu erfahren und neue Dinge zu erreichen. Letztlich blieb der unermüdliche Wunsch, den Dingen auf den Grund zu gehen und Neues zu erschaffen mein Leben lang. Zwischen Diskettentausch und Spiele kopieren – allzu oft inkl. Viren - hin zum ersten Skript (einer BATch Datei), einem Patch mit dem Hexeditor (mein Namen als Autor einer Software) war es ein kurzer Weg zum ersten, echten, eigenem Programm - damals noch in Basic. Es folgten QBasic und Turbo Pascal. An vieles erinnere ich mich schon nicht mehr, aber sicher an eines noch: Die große Hysterie in den Medien (zumindest was davon damals bereits existierte), als der Michelangelo Virus Panik verbreitete und ich bereits der Sache ganz entspannt entgegenblicke - sehr zur Verwunderung meiner Eltern. Ja, der Knips hatte in den wenigen Monaten ordentlich dazu gelernt und den Bootsektor Virus bereits auf einer Diskette im Kinderzimmer studiert. So kam ich dann zu Assembler und habe sicher zuviele Listings in Zeitschriften wie DOS International/Extra abgetippt oder C/C++ Schmöker verschlungen, anstatt mich mit dem Weiblichen zu beschäftigen. Trotzdem war eine schöne Zeit, an die ich mich heute noch gerne erinnere: Disketten-Automaten an der Uni, zu der ich extra morgens um 6 Uhr in der früh gefahren bin, um vollkommen alleine die damalige 100MBit Leitung des Institutes für mich zu haben: Neues Brennprogramm, neuen Virenscanner und Netscape ziehen. Alles schnell auf die 100MB Zips speichern und ab in die Vorlesung. Besser als das mitten in der Nacht oder zu anderen unchristlichen Zeiten per Modem zu Hause kostenpflichtig zu downloaden. Oder später dann die 2 ISDN-Leitungen zu koppeln, um mit sagenhaften 128KB/s an das mal wieder nötige Treiber-Update zu kommen.
Nervig waren die zahlreichen Abstürze unter Windows 95 & Co ja schon. Gefühlt wurde das "OS" jede Woche neu installiert. Sagenhaft auch die zahlreichen LAN-Parties hier und dort, Datengang-Bang und 17' CRT-Schleppen vom Parkplatz in die Halle inklusive. Aber auch das HW-Geschraube war toll: Schnäppchenjagd auf Messen oder dann später im frühen Internet. Wer erinnert sich noch an die ersten Jahre auf eBay? Oder überhaupt an das anarchische Internet von damals? Wer hat nicht die 50 Gratis-Stunden-CDs von AOL verwendet, Webseiten auf tripod gehostet oder BBS benutzt? Zu Zeiten, als das Internet wirklich noch ein (rechts)freier Raum war, und der Zugang noch minutenweise abgerechnet wurde. Kein Vergleich zu heute, auch wenn vieles sicher besser geworden ist. Mit der Zeit kommt die Reife. Auch für das Spielkind von damals mit seinem 286er, dem Nerd der 90er.
In diesem Sinne: Frohes Schrauben, auf gute Zusammenarbeit und ein herzliches Hallo!
TL;DR
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WEB: 404 Importance not found